Carry on my wayward son

Prioritäten I

Spielt statt "Die Bruderschaft". 

Etwas lustlos lag Ezra auf seiner Koje und starrte nachdenklich und mit einem mürrischen Gemüt an die Decke. Die Flotte war seit ein paar Tagen auf Garel stationiert in verschiedenen Landebuchten, sodass sie unbemerkt vom Imperium bleiben konnten. Der Vorfall mit den beiden neuen Inquisitoren vor zwei Tagen hatte Ezra bis auf die Knochen geängstigt und er dachte oft daran, dass es sehr knapp gewesen war. Um ein Haar hätten sie nicht mehr entkommen können und was diese Machtnutzer beinahe Sabine angetan hätten. Da drehte sich ihm der Magen um. Ezra verzog die Miene und setzte sich auf, wobei er sich den Kopf hielt. Die siebte Schwester hatte gegen seine Schilde gekämpft und versucht ihm Informationen gewaltsam zu entlocken. Normalerweise wäre er schon längst zu seinem Vater gegangen, aber das...das stand außer Frage. Vielleicht war das ja auch ein Teil dessen, wieso er so genervt war.

Seit sich die Ghost - Crew der Rebellion und damit der Flotte angeschlossen hatte, hatte sich ziemlich viel verändert. Sie alle hatten mehr Pflichten und vor allem mehr Regeln zu befolgen. Doch wo sie vorher noch freie Zeit gehabt hatten, die sie zusammen verbracht hatten, so gab es das nicht mehr. Da dachte er besonders an seine Eltern, denn ihre Pflichten waren mehr denn je seit sie bei der Flotte waren. Sein Vater hatte kaum noch Zeit für sein Jedi - Training und das...das war auch das Einzige, was sie wirklich nur noch zusammenmachten. Seine Mutter sah er nur noch während den Mahlzeiten oder zwischendurch und seinen Vater genauso, wenn es nicht ums Training ging. Ezra seufzte. Er wusste, dass eine richtige Rebellion mehr Aufwand benötigte und er war nicht dumm er verstand das alles und auch weshalb seine Eltern mehr Pflichten denn je hatten...aber das bedeutete nicht, dass es ihm gefiel. Er vermisste sie und einfach...einfach ihre Familie. Einfach etwas zu tun, was nichts mit seiner Ausbildung und der Rebellion zu tun hatte. Selbst wenn es nur eine Unterhaltung war, aber einfach etwas, was nur ihnen gehörte und ganz allein ihnen. Er hatte sie gerade erst gefunden und schon schienen sie ihm wieder genommen zu werden. Nicht durch das Imperium, aber durch die Protokolle und Regeln der Rebellion. Na ja wenigstens hatte er Sabine und Zeb, die waren wenigstens normal..

Letzterer öffnete die Tür zu ihrer Kabine und sah ihn genervt an.

"Kid, du wirst draußen erwartet. Was machst du hier?"

"Mich vor meinen Pflichten verstecken", murmelte der Padawan und sprang von seiner Koje. "Ich gehe schon.."

Als ob das noch nicht genug war, waren Ezras Tage komplett verplant. Und zwar wenn nicht gerade Überstunden vom Jedi - Training anstand, dann Schießtraining mit Rex oder seine Pflichten an Bord der Ghost. Wenn er Glück hatte kam auch mal eine Stunde Flugtraining mit seiner Mutter dazwischen, aber dass wurde immer seltener. Seufzend drängte er sich an Zeb vorbei und machte sich auf dem Weg zu seinem Schießtraining. Der Tag konnte nur besser werden...

Und er wurde es auch nicht. Nach einem mehr als erfolgslosen Schießtraining und einer darauffolgenden Diskussion zwischen Rex und seinem Vater war Ezra wieder in die Ghost gelaufen - Sabine hatte sie zu einer Besprechung gerufen. Während dem Bericht und der Übertragung konnte er den Blick seines Vaters deutlich auf ihn spüren.

Gut vielleicht hätte der letzte Kommentar nicht sein müssen. Aber da ist etwas Wahres dran. Warum sollte ich weiter ein Jedi sein wollen, wenn es mir nur noch mehr meine Familie nimmt? Das ist doch alles...

"Also ab zum Schwarzmarkt."

Hera nickte und wandte sich an ihre Crew.

"Macht euch bereit. Wir werden uns mit den Einheimischen anfreunden."

Die Spectres erhoben sich und wollten den Raum verlassen, da hielt Hera ihren Sohn zurück.

"Abgesehen von dir, Spectre -6."