Missverständnisse III

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Doch leider gestaltete sich das etwas anders, als Hera und Kanan es geplant hatten. Sehr viel anders. Ezra wurde noch ein, zwei Tage in der Krankenstation beibehalten, jedoch nur weil die Ärzte sichergehen wollten. Also wurde das klärende Gespräch erneut vertagt, doch die Eltern hatten es sich fest vorgenommen mit Ezra zu reden, wenn sie ihn abholen würden. Doch gerade als sie das tun wollten hatte Commander Sato eine kurzrfristige Besprechung angeordnet, sodass den Spectres nichts anderes übrig blieb, als dort zu erscheinen und danach mit Ezra zu reden. Sie waren in dem Glauben, dass sie ihn danach abholen könnten und er die Krankenstation nicht ohne sie verlassen würde.

Tja, dass war der Fehler.

Ezra hatte nach zwei Tagen genug und wie Teenager in diesem Alter schon mal waren hatte er sich kurzfristig selbst entlassen. Er fühlte sich etwas besser durch den nachgeholten Schlaf. Es hatte sich herausgestellt, dass er eine extreme Panikattacke gehabt hatte und Ahsoka diejenige gewesen war, die ihn gefunden hatte. Auch wenn Ezra froh darüber war, dass es Ahsoka gewesen war, so hatte er der Togruta bei ihrem Besuch nicht in die Augen blicken können. Ahsoka war einer der Anführer der Rebellion und er..er hatte ihre Leute getötet, hatte sie und alle verraten. Er verdiente ihre Güte und ihre Freundschaft nicht, genauso wenig wie Rexs Freundschaft oder die Liebe seiner Familie. Nein, er verdiente das alles nicht. Er war ein Verräter. Ein Mörder. Ein Fehler.

Ezra war ohnehin schon verunsichert und unruhig genug, aber sobald er einen Fuß aus der Krankenstation setzte war alles...irgendwie seltsam. Die Ghost - Crew war sehr in der Rebellion bekannt und gerade beim Phoenix - Squadron, sodass es kaum vorkam, dass man Ezra nicht kannte. Dieser war es gewöhnt, dass er Blicke zugeworfen bekam von neuen Rekruten oder wenn die Crew mal wieder eine ereignsreiche Mission hinter sich hatte. Am Anfang war es ziemlich seltsam gewesen, aber nun erschien es ihm normal. Doch als so durch das Schiff ging und langsam zur Ghost trottete kam er nicht umhin zu bemerken, dass jeder ihn anstarrte und oft getuschelt wurde, wenn er irgendwo vorbeikam. Auch waren die Blicke nicht von Neugier, sondern mehr von...Verachtung, Wut und Spott. Je weiter er sich von der Krankenstation entfernte, desto unwohler wurde Ezra und desto mehr wurde getuschelt. Er beschleuigte seine Schritte und wollte nur noch zur Ghost in seine Kabine, da wo er sicher sein würde. Doch als er um die Ecke lief, fiel er plötzlich nach Hinten und fand sich auf dem Boden wieder. Lautes Gelächter ertönte.

"Na sieh mal einer an. Wen haben wir denn da?"

Ein Pilot trat vor und musterte Ezra spöttisch.

"Das sie dich noch frei rumlaufen lassen, Bengel."

Ezra schluckte und erhob sich zitternd. Er hatte kein gutes Gefühl bei der Sache.

"W-wieso?"

"Du wagst es uns zu hinterfragen?! Nachdem was du getan hast!"

Ehe Ezra es sich versah wurde sein Kopf nach Hinten geworfen und seine Wange tat furchtbar weh. Ein junger Mann packte den Piloten, der Ezra geschlagen hatte, an der Schulter.

"Jay, es ist genug. Das geht zu weit."

Dieser schnaubte.

"Dieser Bengel ist Schuld, dass wir unsere Leute verloren haben! Er sollte vor ein Exekutionskommando gestellt werden!"

Tränen sammelten sich in Ezras Augen, der sich noch immer die Wange hielt und er taumelte zurück.

"Er ist noch ein Kind! Du kannst nicht einfach ein Kind schlagen."

"Er ist ein Verräter, Abschaum. Er hat uns an das Imperium verraten. Er gehört nicht zu uns."

Ezra schnappte nach Luft. Vollkommen in Panik rannte er los und an den Piloten vorbei. Er hörte wie ihm jemand etwas zurief, aber es kümmerte ihn nicht. Er musste hier weg! Einfach weg! Er rannte weiter und fand schließlich den Hanger, wo die Ghost geparkt war. Der Padawan sprintete in das Schiff, rannte fast Chopper um, der ihn freudig begrüßte und verbarrikadierte sich in seiner Kabine. Zitternd rollte er sich auf seiner Koje zusammen und ließ seinen Tränen freien Lauf. Sie wussten es. Alle wussten es. Die ganze Rebellion hasste ihn, verachtete ihn. Jeder wusste nun, dass er für den Überfall auf Garel verantwortlich war. Und...Moment die Einzigen, die davon gewusst hatten..

Carry on my wayward sonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt