Ein Gefühl, was bleibt.

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Und hier wie gewünscht ein Kapitel über Ezras Tod. Ich habe mir Malachor als Vorbild genommen und es etwas verändert. Es ist kürzer als die restlichen Kapitel, dennoch hoffe ich, dass es euch gefällt und den Erwartungen entspricht. Wenn ihr ebenfalls Wünsche habt, was ich schreiben kann und sollte, dann bitte her damit. Ich freue mich xD

Er hatte es gewusst. Er hatte gewusst, dass es keine gute Idee war. Nein, dass es vielmehr eine der schlechtesten Entscheidungen war, die er je getroffen hatte. Doch er hatte es getan und zwar aus einem Grund. Um Ezra, um seinen Sohn und Padawan zu zeigen, dass er ihm vertraute. Also hatte er Ezra mit Maul gehenlassen. Allein. Seinen Sohn mit diesem ehemaligen Sith, wobei Kanan keinesfalls dachte, dass das "ehemalige" zutraf. Er erkannte einen Sith, wenn er einen sah. Maul konnte ihn nicht täuschen und trotzdem hatte er Ezra gehenlassen.

Eine Entscheidung, die er sein Leben lang bereuen sollte.

Er und Ahsoka waren in einem Kampf gegen die Inquisitoren verwickelt, die Kanan langsam, aber sich wirklich anfingen ihn zu nerven. Er hatte wichtigere Sachen im Kopf, als sich diesen Machtnutzern zu widmen- vor allem wo er noch immer keine Spur von Ezra sah. Ahsoka hatte gerade den achten Bruder niedergestreckt, als er es spürte. Es war wie ein Schlag in die Magengrube, als er diesen Schmerz in seinem ganzen Körper verspürte. Ahsokas Stimme schien von weit her zu kommen, er vernahm sie kaum. Wie in Trance hatte er seinen Gegner gegen die nächste Wand mit einem Machtschub geschleudert - er bemerkte es nicht mal. Alles was er fühlte war dieser Schmerz. Dieser unbändige Schmerz.

Er hörte wie etwas oder vielmehr jemand hinter ihm landete. Ein tiefes, grausames Lachen hallte hinter ihm. Kanan schloss die Augen und spürte wie Hass, unbändiger Hass und vor allem Schmerz sich in ihm bildete. Beides zusammen ließ ihn sehr angreifbar, verwundbar für die dunkle Seite machen. Doch er ließ es nicht zu, ließ sich nicht davon beeinflussen. Stattdessen spürte er die Macht um sich herum und sie schien stärker, als je zuvor zu sein. Ahsokas Schreie, ihre Rufe für ihn hörte er nicht. Er blickte zu dem Zabrak, der ihm nun gegenüber stand. Der ihn mit roter erhobener Klinge und einem diabolischen Grinsen ansah, welches Kanans Blut in seinen Adern zum Rauschen brachte.

"Wo ist mein Sohn?!"

Die Stimme des Jedi war nicht mehr als ein Grollen. Als ein tiefes, lautes Knurren einer Kreatur, die entfesselt wurde. Mauls Lachen klang triumphierend und mit einem Hauch von Spott und Arroganz.

"Er war schwach. Ein erbärmliches, schwaches, mitleidiges Kind. Er hatte keine Chance."

"WO IST ER?!"

Selbst Ahsoka zuckte nun bei Kanans Schrei zusammen. Sie hatte es geschafft die Inquisitoren zu überwältigen und stand nun hinter Kanan, ihre Augen waren geweitet. Sie setzte an, um etwas zu sagen, doch sie verstummte. Das war nicht ihr Kampf, sondern allein Kanans. Die Reaktion des Jedi beeindruckte Maul nicht im Geringsten, nein vielmehr ergötzte er sich noch daran und schien darüber belustigt zu sein.

"Er ist tot, Meister Jedi. Genauso wie Ihr es sein werdet. Er hat den Test nicht bestanden, konnte einen der Inquisitoren nicht besiegen, nicht töten. Er hat versagt und hat die Konsequenzen dafür getragen. Und jetzt zu Euch."

Die Worte des Siths ließen etwas in Kanan zerbrechen. Er wusste nicht, ob es sein Herz war oder vielmehr der letzte Funke, der noch gefehlt hatte. Mit einem Schrei aus Wut, Trauer und Verlust stürmte er auf Maul zu. Der Sith war bereits darauf vorbereitet und so kam es zu einem weiteren Duell. Blaues und rotes Licht kreuzten sich, Schreie des Schmerzes und des Hohn erfüllten die Kampfgeräusche, Jedi und Sith trafen aufeinander. Ahsoka kümmerte sich weiter um die Inqusitoren, die erneut angriffen. Doch ihre Gedanken waren einzig und allein bei Kanan. Dieser war von seiner Wut, seinem Hass und seiner Trauer geblendet, sodass es Maul gelang ihn zu überwältigen. Mit einem lauten Knacken landete Kanan gegen die Pyramide. Er stieß einen Schrei aus und ging zu Boden, sein Lichtschwert fiel ihm aus der Hand. Maul stand über ihn, die rote Klinge erhoben und bereit jeden Moment den Kampf zu beenden. Kanan erkannte sein Ende und schloss die Augen.

Carry on my wayward sonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt