Außer Kontrolle

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"Aber ich muss zu ihr!"

"Tut mir Leid, aber ich kann keinen Besuch erlauben. Captain Syndulla muss einer ausführlichen Untersuchung unterzogen werden und braucht absolute Ruhe. Wir bitten Sie sich zu gedulden und zu warten."

Wie Kanan die programmierten Antworten der Medi - Droiden hasste. Er machte eine Geste.

"Aber ich bin ihr Ehemann! Ich muss bei ihr sein!"

"Tut mir Leid. Wir bitten Sie sich zu gedulden und zu warten."

Bevor Kanan erneut etwas entgegnen konnte, fuhr die Tür vor seiner Nase zu. Der Jedi klopfte oder hämmerte mehr dagegen.

"Hey! Lasst mich rein! Lasst mich...Hera!"

Nichts. Die Tür blieb zu und der Medi - Droide antwortete nicht. Vollkommen niedergeschlagen schlug Kanan noch einmal gegen die Tür, dann wandte er sich ab. Etwas anderes schien ihm wohl nicht übrig zu bleiben. Mit hängenden Schultern und einem ungeheuren Schmerz im Herzen schlurfte er den Flur Richtung Wartezimmer hinunter. Dann würde er eben dort bleiben bis er zu seiner Frau konnte. Er würde sie nicht alleine lassen, niemals!

Enorm getroffen und halb krank vor Sorge ließ er sich auf einen der Stühle fallen und tat den Kopf in seine Hände. Wie war das alles nur passiert? Wie nur? Es war doch eine ganz normale Mission für Heras Staffel gewesen. Wieso war diese dann um die Hälfte dezimiert worden? Und wieso war seine Frau bewusstlos gewesen? Wieso so schwer verletzt wie nach Concord Dawn? 

Nur zu gut erinnerte sich Kanan an die Mission, die vor einigen Monaten stattgefunden hatte. Wo seine Frau von Fenn Rau in ihrem Jäger abgeschossen worden war. Und das nur, weil sie versucht hatte die ganze Sache mit Diplomatie zu lösen. Weil sie für die Rebellion Geleit durch ihr Gebiet erbitten wollte. Als Folge dessen wäre Hera fast getötet worden. Kanan hatte sich damals geschworen, dass so etwas nie wieder vorkommen würde. Das seine Frau nie wieder in solch eine Gefahr geraten würde...

....und nun saß er wie vor wenigen Monaten auf demselben Stuhl und wartete darauf, dass er Nachrichten über den Zustand seiner Hera bekam. Nachdem was ein paar Überlebende der Piloten sagen konnten, die nicht in einer so schlimmen Verfassung war wie Hera, hatte das Imperium sie erwischt und sie kräftig in die Mangel genommen. Es war reines Glück gewesen, dass sie noch hatten entkommen konnten. Aber bei allem was Kanan fühlte..Glück gehörte sicherlich nicht dazu. Bestimmt nicht.

Der Jedi seufzte und fuhr sich über die Augen. Nicht nur das er sich Gedanken um Hera machen musste, was ihn nahezu vor Sorge verrückt werden ließ. Nein, wie um alles in der Macht sollte er es seinem Sohn erklären, dass seine Mutter wieder in der Krankenstation war, er nichts über ihren Zustand wusste und sie erneut schwer verletzt war? Wie sollte er das Ezra beibringen? 

Die Antwort kam, als die Tür aufging und Schritte zu hören waren. Und eine sehr vertraute Stimme.

"DAD!"

Kanan hatte gar keine Zeit aufzusehen, da lag Ezra schon in seinen Armen und hatte sich an ihn geklammert. Sabine, Zeb und Chopper folgten betreten.

"Wir haben es eben gehört und konnten ihn nicht abhalten", erklärte der Lasat, als Ezra sich an seinen Vater drückte, der seine Arme um ihn legte und ihn über den Kopf streichelte.

"Was ist mit Mum? Ist sie okay? Was hat der Medi - Droide gesagt?", kam es auch sogleich von Ezra, der Tränen in den Augen hatte. Schon vor ein paar Monaten hat er um das Leben seiner Mutter fürchten müssen und nun musste er es womöglich wieder tun? Kanan seufzte und gab seinem Sohn einen Kuss auf den Kopf.

"Alles wird gut werden, kid."

"Dad, wie geht es ihr?"

Auch die anderen Spectres hatten diese Frage auf der Zunge. Kanan sah auf und schüttelte den Kopf.

Carry on my wayward sonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt