Veränderte Schicksale

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Wie es genau angefangen hatte wusste niemand mehr wirklich. Ezra war ohnehin die letzte Zeit etwas mürrisch und schlecht gelaunt gewesen, der Grund stand nach wie vor aus. Doch die kleinen Diskussionen zwischen ihm und Kanan in der letzten Zeit erreichten ihren Höhepunkt schließlich bei einer Mission - na ja mehr fehlgeschlagenen Mission ihren Höhepunkt.

"Spectre - 6, was sollte das!"

....er benutzte seinen Codenamen. Kein gutes Zeichen.

"Es war nicht mein Fehler. Ich.."

"Du bist direkt in Zeb reingerannt und hast die ganze Mission versaut! Wir hatten Glück, dass wir mit unseren Leben davongekommen sind!"

Kanan war wirklich verärgert. Doch er wäre es eventuell nicht so sehr, wenn ihn die häufigen Diskussionen mit seinem Sohn nicht so aufs Gemüt schlagen würden, mal ganz zu schweigen davon, dass Ezra momentan alles andere als im Training Fortschritte machte. Er war tollpatschig, unkonzentriert und bei Meditationen schlief er meistens ein. Das und das Fehlschlagen einer Mission, die ihnen dringende benötigte Besorgungen gebracht hätte, brachte das Fass zum Überlaufen. Das Ezra eine Mission vergeigt hatte war keine Seltenheit. Leider.

"Aber..."

"Ist dir klar, was uns diese Mission gebracht hätte?! Wir hätten für den Rest des Monats ausgesorgt gehabt, was unsere Besorgungen und vor allem Credits angeht!"

"Dad.."

"Deine Aufgabe war es in das Büro des Kommandanten zu kommen, dir den Chip zu besorgen und wieder unauffällig rauszukommen! Was ist daran so schwer zu verstehen! Selbst ein Kleinkind hätte das besser getan, als du!"

"Aber ich..höre mir doch zu..!"

"Nein, Ezra! Das war einfach zu viel in der letzten Zeit! Du bist undiszipliniert, rücksichtslos und einfach leichtsinnig! Ich hätte wissen sollen, dass man einer Straßenratte das nicht austreiben kann!"

Ezras Augen weiteten sich vor Schock, doch dieser schlug schnell in Wut um. Zeb und Sabine, die gerade den Gemeinschaftsraum betreten hatten, hatten ihre Unterhaltung sofort unterbrochen.

"Du hast mich doch zurückgelassen! Es ist doch deine Schuld, dass ich überhaupt auf der Straße gelandet bin!"

Es wurde ganz still. Doch Kanan war so schockiert und verletzt, dass er noch weiterging.

"Vielleicht hätte ich dich dort lassen sollen, da gehörst du schließlich hin!"

Ezra schnappte nach Luft, während die anderen Spectres Kanan entgeistert ansahen. Hera war noch immer im Cockpit.

"Wenigstens bin ich kein Feigling und stürze mich in den Kampf, statt wegzulaufen!"

Das saß. Alle Anwesenden wussten nur zu gut worauf Ezra anspielte. Kanan verengte die Augen.

"Nein, du stürzt uns alle nur ins Unglück und in Schwierigkeiten am laufenden Band! Ich wünschte ich hätte dich niemals gefunden!"

Zeb und Sabine zuckten zusammen. Kanans Wut hingegen verrauchte sofort, als er den Ausdruck in Ezras Augen sah. Schmerz, Schock, Trauer...und Verrat. Doch ehe er etwas sagen konnte, konterte Ezra:

"UND ICH WÜNSCHTE, DASS DU MICH NIE GEFUNDEN HÄTTEST!"

Damit stürmte er aus dem Raum. Doch die Tränen in seinen Augen waren nicht zu übersehen gewesen. Zeb und Sabine starrten Kanan entsetzt an, dem langsam bewusst wurde, was er da zu seinem Sohn gesagt hatte. Er hielt sich die Stirn und starrte wie ein Idiot die Tür an durch die Ezra verschwunden war. Und in diesem Moment fühlte er sich wie der größte der Galaxis.

Carry on my wayward sonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt