Täuschung VIII.

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Es hatte alles damit angefangen, als Ezra zu seiner Mission aufgebrochen war.

Sicherlich hatte ihn Kyles Ausbruch und Verschwinden etwas beunruhigt, aber nicht so sehr wie seine Familie. Ezra hatte es vollkommen verstanden, dass sie sich Gedanken und vor allem große Sorgen um ihn machten, aber für ihn hatte kein Grund bestanden seine Mission nicht anzutreten. Er war Lieutenant – Commander und hatte als solcher auch gewisse Verpflichtungen, die er sich nicht von Kyle ruinieren lassen würde. Er hätte gelogen, wenn er behauptet hätte, dass er kein seltsames Gefühl vor der Mission gehabt hätte. Das war nämlich der Fall gewesen. Kyle war nicht ungefährlich und Ezra war kein Idiot, er hatte ihn nicht unterschätzt. Aber es hätte auch nichts gebracht, wenn er sich versteckt und den Kopf in den Sand getan hätte. Dafür war der Padawan einfach nicht der Typ.

Zudem war die Mission nun wirklich nicht die Galaxis gewesen. Er hatte sich mit seinem Jäger auf den Weg zum Planeten Malastare gemacht, welcher im Malastare – System und damit im Mittleren Rand lag. Er hatte Koordinaten bekommen, um einen Informanten zu treffen, der behauptete Informationen über eine geheime Waffe des Imperiums zu besitzen. Es war nicht klar gewesen, ob dies der Wirklichkeit entsprach oder nicht. Fest hatte nur gestanden, dass sie sich solche Informationen, wenn sie denn existierten, nicht entgegenlassen konnten. Dies war für Ezra schon Grund genug gewesen aufzubrechen und die Warnungen bezüglich Kyle in den Wind zu schlagen. Die Mission ging vor, um Kyle hätte er sich noch immer Gedanken gemacht, wenn es notwendig gewesen wäre.

Zuerst war alles ganz normal gelaufen. Ezra war unbeschadet auf dem Planeten angekommen und hatte noch bei seiner Ankunft Kontakt mit dem Squadron gehalten. Der Informant wollte ihn in einer kleinen Stadt treffen, was für Ezra umso vorteilhafter gewesen war. In diesem Terrain wusste er nicht aufzufallen, was er seinem früheren Metier als Straßendieb zu verdanken gehabt hatte. Ezra war den Koordinaten gefolgt und hatte sich durch die Stadt bewegt. Er war an vielen Markständen vorbeigekommen, die er auf dem Rückweg bestimmt einmal angepeilt hätte. Vor allem deshalb, da er ein Armband für seine Freundin gesichtet hatte und wenn schon mal die Gelegenheit bestanden hatte Sabine eine Freude zu bereiten, dann hatte er das in jeder Hinsicht wahrnehmen wollen. Zudem wäre es eine nette Geste gewesen, womit er sich entschuldigt hätte, dass er die Aufmerksamkeit mancher Rebellinnen auf sich gezogen hatte – was Sabine deutlich missfiel wie Ezra wusste. Dabei würde für ihn immer nur eine Frau wichtig sein und das war seine Sabine. Eine andere käme für ihn niemals in Frage und er hoffte, dass es seine Mandalorianerin wusste.

Doch diese Gedanken und sein Vorhaben hatten hintenanstehen müssen, als er sich dem Treffpunkt genähert hatte. Schließlich kam erst die Arbeit und dann das Vergnügen oder mehr in diesem Fall hatte die Mission Vorrang gehabt, dann hätte er sich seinen Träumen von Sabine hingeben können. Ezra war am Ziel gewesen, welches ihm gleich sehr komisch vorgekommen war. Es hatte sich um eine abgelegene Gasse am Rand der Stadt gehandelt. Normalerweise suchten Informanten eher die Räumlichkeiten eines Lokals oder eher einer Kneipe oder Bar auf, wo es nicht auffiel, wenn zwei Fremde sich unterhielten.

Ezra hatte gerade die Gasse betreten, der Informant hatte sich in Form eines Mannes mit dunklen Umhang vor ihm befunden. Der Padawan hatte einen Schritt weiter getan und die Macht hatte ihn sofort gewarnt. Ezra hatte gespürt, dass etwas an der ganzen Situation nicht gestimmt hatte und sein mieses Gefühl hatte sich nur noch versperrt. Zögerlich und mit einer Hand auf seinem Lichtschwert hatte er die Parole gesagt:

„Die Wookies leben in Kashyyyks Wäldern."

Die Gestalt hatte sich ihm langsam genähert und eine alte, tiefe Stimme war zu hören gewesen.

„Die von innen und von außen brennen. Ich freue mich dich endlich zu treffen, mein Freund."

Ezra hatte nur geschluckt. Damit war klar gewesen, dass der Kerl der Informant war. Dieser hatte sich auf einen Krückstock gestützt und ziemlich gebrechlich gewirkt. Schwarze Arme mit roten Zeichnungen hatte Ezra gesehen, aber das Gesicht des Fremden war ihm verborgen geblieben.

Carry on my wayward sonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt