Veränderungen Teil 2

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Zuvor:

Aufgewühlt stürmte Ezra aus dem Cockpit und ging sofort in seine Kabine. Zeb war glücklicherweise nicht vor Ort, sodass er alleine war. Er schloss die Tür und konnte nicht mehr länger an sich halten. Er fiel auf die Knie und schlug seine Fäuste auf den Boden. Er keuchte und ballte seine Fingerknöchel so sehr, dass sie weiß wurden. Er fühlte sich schrecklich. Der Blick in den Augen seiner Mutter war nicht zu übersehen gewesen und hatte ihm einen Schauer über den Rücken gejagt. Fast, aber nur fast hatte er nachgegeben und hätte ihr alles gesagt. Gesagt, wie er sich fühlte und wie sehr ihm das alles zusetzte. Wie ausgelaugt,wie  erschöpft er war - das er das Ende seiner Kräfte erreicht hatte. Doch er hatte es nicht getan. Er war nicht schwach geworden, hatte seine Maskerade beibehalten und war ihr mit Respekt und Gehorsam begegnet. So wie es sich für einen Padawan gehört. Padawan...Das Wort hatte ihm in den letzten Wochen alles bedeutet. Es war sein Leben und als solcher hatte er sich auch zu verhalten. Padawan war nicht nur ein einfaches Wort. Es war ein Wort, es war eine Bestimmung..es war ein Status, einer den er endlich verstanden und verinnerlicht hatte - dem er sich endlich als würdig erweisen wollte. Er wusste was die Anderen versuchten zu tun, doch er konnte es nicht zulassen. Er konnte es nicht riskieren, dass er sein Training vernachlässigte, dass er schwach war, dass er nicht seinen Pflichten gerecht werden würde. Warum konnten sie das nicht verstehen? Selbst Kanan hatte es versucht, aber dabei müsste er es doch gerade nachvollziehen können! Ihm musste doch bewusst sein, wie er sich zu verhalten hatte und das er sich nicht zu solch einem kindischen Unsinn hinreißen lassen sollte. Das einzig und allein sein Training zählte, mehr nicht. Er atmete ein paar Mal tief durch und beruhigte sich wieder. Er war ein Padawan, er konnte sich keine Gefühle erlauben. Gefühle waren nur ein Hindernis und würden ihn nicht zum Erfolg bringen. Sie würden nur sein Urteilsvermögen trüben, dass war nicht zulässig für einen Jedi. Er stand auf und verließ seine Kabine. Er wollte noch etwas an seinen Machtschüben arbeiten, bevor er seine Meditation fortsetzte. Ezra hatte gerade die Kabine verlassen, als er von gegenüber Stimmen hörte. Stimmen, die eindeutig aus Kanans Kabine kamen. Er wusste, dass er es nicht tun durfte, er wollte es auch nicht. Doch seine Neugier ließ ihn für einen kurzen Moment innehalten und ihn vor der Tür verharren, wo er die Anderen spüren konnte. Merkwürdig, was machten sie denn alle in der Kabine seines Meisters?

"Hera, es hat nichts funktioniert und keiner von uns kann den "neuen" Ezra so ertragen."

Sabine? Redete sie von ihm? Offensichtlich, aber warum hatten sie sich alle versammelt?

"Ja, er ist wie ein Droide. Und da hat Chopper noch mehr Gefühl", hörte er Zeb sagen und gleich darauf Chopper piepen. Ezra runzelte die Stirn. Hatten sie sich etwa getroffen, um über ihn zu reden? Aber warum? Natürlich hatte er die Versuche der Anderen bemerkt, aber redeten sie wirklich darüber? Was sollte das?

"Und was sollen wir eurer Meinung nach machen? Etwa Ezra ausschließen?" Ezra fühlte sein Herz erkalten und stolperte von der Tür weg. Ungläubig sah er auf die Tür und schüttelte den Kopf. Das konnte er nicht gerade gehört haben, nein das konnte nicht sein. Sein Vater würde niemals...Er hatte so versucht ihm alles Recht zu machen, sich ihm gegenüber als würdig zu erweisen...Er konnte doch nicht... Er versuchte erneut etwas zu hören, doch er vernahm nichts. Gar nichts. Ezra stolperte zurück in seine Kabine, verschloss die Tür und lehnte sich gegen diese. Seine Gedanken rasten. Wollte die Crew ihn wirklich loswerden? Waren all seine Versuche umsonst gewesen? Seine Hände zitterten, als er sein Lichtschwert von seinem Gürtel nahm und darauf starrte.

"....keiner von uns kann den "neuen" Ezra so ertragen."

"...Ezra ausschließen..."

Sie würden ihn rausschmeißen. Seine eigenen Eltern würden ihn verlassen, genau wie damals. Er schluckte. Hatten sie es damals getan, nicht um ihn zu schützen, sondern weil sie ihn nichts als würdig gesehen hatten? Als Fehler, als Last? Er hatte so versucht sich an den Code der Jedi zu halten, um für seinen Meister ein würdiger Padawan zu sein..Langsam ging er zu seinem Bett und legte sein Lichtschwert darauf, daneben legte er seinen Komlink. Wenn sie kommen würden, um es ihn zu sagen...Er wollte keine Schwäche zeigen, sie sollten nicht sehen wie schwach, wie erbärmlich...was für ein Fehler er war... Ohne einen Blick zurück zu werfen verließ er die Kabine, lief in Richtung Frachtraum und ging die offene Rampe hinunter.

Carry on my wayward sonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt