1. Kapitel

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Hallo. :)

Dies ist die Fortsetzung von Mitternachtstreffen, darum würde ich zunächst einmal allen neuen Lesern empfehlen, sich diesen OS durchzulesen. Die Geschichte setzt nämlich direkt am Ende an, sodass es sofort weitergeht.

Dies wird nicht nur ein einfacher OS werden, sondern eine vollständige Geschichte mit mehreren Kapiteln. Darum werden die einzelnen Kapitel etwas kürzer sein wie der OS.

Bevor ihr euch wundert, ich verwende bewusst keinen Namen bei meinem OC. Bestimmt wird er vielleicht von irgendwem einen Namen/Spitznamen bekommen, doch er wird meistens annonym bleiben. Darum schreibe ich in der Ich-Perspektive, damit man sich auch ein wenig mehr in die Atmosphäre hineinfühlen kann.

Und bevor ich euch nun mit dieser relativ langen Einführung nerve, wünsche ich euch viel Spaß. :)

***

Es war erstaunlich wie wenig ich den Gedanken daran verschwendete, dass ich mich nun unter der Stadt befand. Im Labyrinth der U-Bahnen tastete ich mich in der Dunkelheit an den Wänden entlang. Das Wasser ging mir bis zu den Knien, doch dies war nicht das Unangenehmste.

Es stinkt nach verfaulten Eiern, nach verwestem Fleisch, nach Jahren der Ruhe.

Der Geruch setzte sich in meiner Nase fest, sodass ich mir den Ärmel davor halten musste, ehe ich ein paar Mal würgte. Hier unten war es wirklich nicht schön und doch konnte ich sicher sein. Die Vampire kamen hier nicht hinab, denn hier war nichts zu holen. Alles lag in Schutt und Asche, doch die Nahrung befand sich oben. Darum wurde mir auch schnell bewusst, dass es keine dauerhafte Lösung sein konnte und doch würde es mich überallhin führen. Natürlich bestand dabei die Voraussetzung, dass auch nichts eingestürzt war und noch alles stand.

Aber dies würde ich erst dann herausfinden, wenn ich weiterging. Doch ich blieb kurz stehen und drehte mich um. Nein, niemand folgte mir.

Ich bin wirklich für einen kurzen Moment in Sicherheit. Er wird nicht kommen.

Dieser General hatte von mir abgelassen und ließ mich tatsächlich gehen, was mich noch glücklicher stimmte. Es fühlte sich so befreiend an, wenn einem das zweite Leben geschenkt wurde. Zum ersten Mal betrachtete ich alles um mich herum intensiver. Ich nahm die Welt mehr wahr.

Vielleicht war es aber auch nur eine Reaktion des Schockes, eine Gegenmaßnahme, aber so genau wusste ich es nicht. Eines war mir aber klar. Ich hatte es wieder einmal geschafft und im Gegensatz zu den Kindern, durfte ich weiter frei leben.

So wurden meine Schritte sicherer, ehe ich weiterlief. Von dort, wo ich herkam, konnte ich nicht wieder zurückkehren. Noch nicht, vielleicht aber irgendwann. Jedoch musste ich mir bis dahin eine weitere Bleibe suchen. Am besten ein verlassenes Gebäude, was einigermaßen viele Versteckmöglichkeiten bot. Eben etwas, was mich ein wenig schützen konnte.

Denn Waffen habe ich auch nicht.  

So führte mich mein Weg weiter. Lange, verwinkelte Gänge entlang. Über Schienen hinweg, die schon lange nicht mehr befahren wurden und unter Wasser lagen. Ab und an entdeckte ich eine zerstörte Bahn, die mir den Weg versperrte, sodass ich die Seiten wechseln musste. Es war mühsam und durchaus anstrengend, wenn man nichts im Magen hatte, doch irgendwann belohnte man mich für diese Anstrengung.

Wie lange ich gegangen war, wusste ich nicht, doch es musste nicht allzu lange gewesen sein. Noch immer stand der Mond hoch oben am Himmel, ehe ich leise und vorsichtig die Stufen hinaufkletterte. Mit Moos und Gras bedeckt, waren sie ein wenig rutschig, sodass ich einige Male stolperte und meine Kleidung dreckig wurde. Aber das war mir egal, meine Kleidung war ohnehin schon verdreckt und mehrere Male irgendwie von mir geflickt wurden. In dieser Welt musste man eben sparsam mit Allem umgehen. Doch die Kleidung war nur Nebensache, vielmehr musste ich meine Umgebung im Auge behalten.

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