Love means weakness

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Delia's POV

Gewaltsam versuchte Ray seine Zunge in meinen Mund zu schieben. Da mir kein anderer Ausweg erschien, biss ich fest darauf. Ich schmeckte Blut, was Ray fluchen und von mir abließ. „Du dumme Schlampe!", schrie er und gab mir eine heftige Ohrfeige. So heftig, dass mir schwarz vor Augen wurde und ich die Wand der Halle hinabsank. Das letzte was ich hörte, war ein lauter Knall, der mir in den Ohren hallte. Ich weiß nicht wie lange ich bewusstlos war, aber als ich aufwachte waren alle verschwunden. Justin hatte mich allein zurückgelassen. Als ich mich aufrichten wollte, merkte ich, dass ich einen Brief in der Hand hatte. Verwirrt faltete ich ihn auseinander. Ich musste ein paar mal blinzeln, damit ich die Schrift erkennen konnte. 

Delia,

heute sollte eigentlich der schönste Tag in deinem Leben sein, doch ich hab ihn versaut. Wie so oft. Ich hätte damals dich nicht ausfindig machen sollen. Das war vermutlich der größte Fehler meines Lebens. Andererseits hast du mein Leben lebenswert gemacht und um einiges bereichert. Du warst gleichzeitig das Beste, was mir passiert ist. Und trotzdem muss ich diese Zeilen schreiben. Du hast mich heute zum letzten Mal gesehen. Ich tu dir und deinem Leben nicht gut. Du hast etwas besseres verdient. Ich bin ein Krimineller und ich will dich nicht gefährden. Ich hab dich schon einmal fast verloren und ich kann nicht zulassen, dass dir so etwas noch einmal passiert. Als ich mich in dich verliebt habe, wurde ich schwach. Liebe heißt Schwäche. Aber ich will nicht schwach sein. Nie wieder. Versprich mir, dass du mich vergisst und glücklich wirst. Ich hätte dich nie glücklichen machen können. 

Ich werde dich nie vergessen.

-J

Tränen tropften auf das Papier und ließen die Tinte verschmieren. Das konnte doch nicht wahr sein. Das war alles ein schlechter Traum. Ein schrecklicher Traum. 

Schnell rappelte ich mich auf und lief über den Schulhof. Mein ganzer Körper schmerzte, aber das war mir egal. Da ich mit Justin hierher gefahren bin, nahm ich mir ein Taxi und ließ mich zu seiner Adresse bringen. Ich bezahlte den Taxifahrer und rannte zur Tür. 

„Justin!", rief ich mit Tränen in den Augen und klingelte sturm. Ich klopfte und rief mehrmals seinen Namen, aber keiner reagierte. Ich drückte die Klinke nach unten, die Tür war offen. „Justin?" Ich trat in den Flur, es war stockdunkel. Ich ging ins Wohnzimmer, kein Möbelstück stand mehr darin. Die Tränen flossen meine Wangen hinab. Das konnte nicht real sein. Ich lief nach oben in sein Zimmer. Es war leer. Ich kramte mein Handy hervor und wählte mit zitternden Händen seine Nummer. „Kein Anschluss unter dieser Nummer" Ich brach weinend zusammen.

 In Mitten des Zimmers sank ich auf den Boden. Er hatte mich tatsächlich verlassen. Mir fiel ein Bild, das noch als einziges an der Wand hing, ins Auge. Ich stand auf und ging darauf zu. Es zeigte Justin und mich, überglücklich. Ich nahm es von der Wand und strich darüber. Ich drehte es um. Auf der Rückseite stand „Ich werde dich immer lieben". Ich presste das Bild an meinen Körper, als wäre es das einzige, was mir Halt geben könnte. Ich habe so viel mit ihm durchgemacht, aber ich bereute nichts davon. Es fühlte sich so an, als hätte er mir mein Herz rausgerissen. Als hätte er mir mein ganzes Leben herausgesaugt. „Ich werde dich nicht vergessen, Justin.", flüsterte ich, in der Hoffnung er könnte es hören. Doch er hörte es nicht.

Ich würde Justin immer lieben. Auch wenn er meint, dass es Menschen schwach macht. Denn Liebe macht nicht schwach. Sie macht Menschen stark.

So, das war vermutlich das letzte Kapitel von Love means weakness. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir in den Kommentaren sagt, wie ihr die ganze Geschichte und das Ende fandet. 

Ich hab lange nicht geupdatet, weil mir die Geschichte nicht mehr gefallen hat und ich keine Ideen mehr für sie hatte. Vielleicht hättet ihr euch ein Happy End gedacht, aber das war von Anfang an nie vorgesehen. 

Danke für die ganze Liebe und Unterstützung bei der Geschichte. Schaut gerne auch bei meiner anderen vorbei. <3