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Delia’s POV

Ich fing an zu zittern. Ich presste die Hand vor meinen Mund, damit ich nicht laut zu schluchzen begann. Hailey wickelte ihre Arme um mich und ich lehnte mich an sie. „Ruf ihn zurück.“, flüsterte sie leise. Ich schüttelte den Kopf. „Ich kann doch jetzt nicht auf heile Welt machen. Was ist, wenn er das nur so gesagt hat, damit ich ihm verzeihe?“ Mit Tränen in den Augen sah ich meine beste Freundin an. „Quatsch! Er klang so traurig und verzweifelt. Und das was du mir von ihm erzählt hast, das muss er ernst meinen, Deli.“ Ich seufzte. „Ich kann ihm doch nicht direkt verzeihen. Wenn ich ihm was bedeuten sollte, dann soll er mir das auch zeigen.“ Genau, das sollte er tun. Wenn er wirklich Gefühle für mich hatte, dann sollte er die mir gegenüber auch zeigen. Er soll um mich kämpfen, wenn ich ihn viel bedeute. Welches Mädchen träumt denn nicht davon, dass der Junge, in den es verliebt ist, um es kämpft? Ich bin mir sicher, dass sich viele genau das wünschen. „Schokoeis und irgendeinen Film?“, fragte Hailey nach einer Weile. Ich sah sie an und nickte. „Du bist echt die beste Freundin der Welt.“ Sie grinste kurz. „Sag mir was, was ich noch nicht weiß.“ Ich kicherte. „Du hast so einen Schaden.“ Hailey streckte mir die Zunge raus und stand vom Bett auf. Sie streckte mir ihre Hand entgegen. „Los geht’s, Schokoeis holen. Hopp hopp.“ Ich lachte, nahm ihre Hand und ließ mich von ihr aus dem Bett ziehen. Zusammen gingen wir nach unten in die Küche und ich sah im Eisfach nach dem Eis nach. „Mum? Haben wir kein Schokoeis mehr?“, rief ich, nachdem ich nichts im Eisfach fand. Sie kam aus dem Wohnzimmer und sah mich fragend an. „Was willst du denn mit Schokoeis?“ – „Na, essen!“, antwortete Hailey lachend. Mum lachte kurz. „Wenn keins im Eisfach ist, haben wir keins.“, sagte sie dann. Ich zuckte mit den Schultern. „Naja, halb so wild.“

Hailey blieb noch ein paar Stunden bei mir, aber dann musste sie nach Hause, weil sie noch was für die Schule machen musste. Zum Glück war ich noch einen Tag krankgeschrieben und musste erst in zwei Tagen wieder zur Schule gehen. Dann musste ich nur noch 3 Tage überstehen, mein Zeugnis in Empfang nehmen, die Ferien genießen und dann mein letztes Schuljahr starten.

Abends ging ich endlich nochmal mit Leila spazieren. Sie freute sich richtig, dass ich nochmal mit ihr unterwegs war. Ich ging mit ihr durch den Park. Und plötzlich kam wieder alles hoch. Unbewusst ging ich die gleiche Route bei der ich Justin das erste Mal gesehen habe. In mir kam alles hoch. Alles was ich die letzten Stunden versucht hatte zu verdrängen. Ich schluckte meine Tränen runter und zog Leila in eine andere Richtung. Erst wollte sie den anderen Weg weitergehen und zog in dessen Richtung, aber schließlich fügte sie sich und lief weiter in die neue Richtung die wir eingeschlagen hatten. Nach 30 Minuten kamen wir wieder zu Hause an. „Du kommst gerade richtig.“, rief Mum aus der Küche, „Das Essen ist fertig.“ Ich trottete in die Küche. „Eigentlich hab ich keinen Hunger.“ – „Iss wenigstens ein bisschen, sodass mal was an dich kommt. Du isst ohnehin schon so wenig.“, versuchte sie mich zu überzeugen. Aber ich schüttelte nur den Kopf. „Sorry, aber ich würde eh nichts runterbekommen.“ Dann ging ich langsam hoch in mein Zimmer. Ich fühlte mich so elend. So kaputt. So krank. Wahrscheinlich war ich krank. Liebeskrank.  

Love means weaknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt