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Delia’s Pov

„Guten Morgen Schüler.“ Die Stimme des Lehrers ertönte und die Stimmen meiner Klassenkameraden ebbten ab. Er klang jetzt schon etwas genervt. Wie jeden Tag eigentlich. Ich sah kurz nach hinten zu Hailey. Diese verdrehte die Augen, was mich zum Grinsen brachte. „Ich bin hier vorne, Delia!“ Das brachte mich zum Augenverdrehen. Als ob ich das nicht selber wüsste. So ein Vollidiot. „Tschuldigung.“, murmelte ich. Mr. Miller nickte. „In Ordnung, Kinder. Nehmt bitte alle ein Blatt raus, wir schreiben jetzt einen kleinen Test über die letzte Stunde!“ Na super. Ich warf einen schnellen letzten Blick auf meine Notizen der letzten Stunde und hoffte, dass davon irgendwas hängen bleiben wurde. Ich riss ein leeres Blatt aus meinem Block und beschriftete es schon mit meinem Namen und dem Datum. Wieso mussten wir gerade jetzt einen Test schreiben? Manchmal glaube ich wirklich, dass uns die Lehrer damit bloß quälen wollen. Naja, wie auch immer.

So schwer war der Test gar nicht. Auch wenn man in der vorherigen Stunde nicht sonderlich aufgepasst hat, hätte man die Fragen gerade so beantworten können. Mit dem Gongschlag hörten wir alle auf zu schreiben, erhoben uns von unseren Plätzen und legten unsere Zettel im Vorbeigehen auf’s Pult. Ich wartete draußen auf Hailey. „Das war der letzte Scheiß!“, beschwerte sie sich. „Ja das war wirklich unnötig.“, stimmte ich ihr zu. Dann trennten sich unsere Wege, weil Hailey jetzt zu ihrem Spanischkurs musste. Ich hingegen hatte eine Freistunde. Wir verabschiedeten uns mit einer kurzen Umarmung. Da es sonnig und warm war, entschied ich mich, meine Freistunde draußen zu verbringen. Ich suchte mir einen schönen Platz und setzte mich. Ich checkte kurz, ob ich alle nötigen Hausaufgaben für die nächsten Kurse hatte, danach ließ ich die Sonne in mein Gesicht scheinen. Bis ich ein Vibrieren in meiner Tasche hörte. Ich nahm sie und kramte darin nach meinem Handy. Kurz sah ich auf den Display. Unbekannte Nummer. Ich runzelte die Stirn, beantwortete den Anruf trotzdem. „Ja hallo?“ – „Hallo Delia.“ Ich riss meine Augen auf. Diese Stimme kam mir ziemlich bekannt vor. Es war Justin. „Genießt du deine Freistunde?“ Ich konnte sein Grinsen förmlich hören. Es war mir nicht möglich zu antworten, ich war wie erstarrt. „Hat es dir die Sprache verschlagen?“ Justin lachte leise. „Wie kommst du an meine Nummer?“, fragte ich leise. „Sagen wir’s so: Es ist nicht alles so wie es scheint. Oder glaubst du, es war Zufall, dass Chris dir begegnet ist?“ Ich schluckte. Natürlich, wieso ist mir das nicht schon früher eingefallen. Gott, Delia wie naiv bist du eigentlich? „Das war jetzt ein Schlag ins Gesicht, huh?“, seine Stimme klang amüsiert. Ich antwortete ihm nicht. „Hör mir jetzt genau zu: Schreib deiner bezaubernden Freundin Hailey, dass dir nicht gut ist und du nach Hause gehst. Dann gehst du auf direktem Weg nach Hause. Und erzähl niemandem von unserem Gespräch. Versau’s nicht, Süße.“ Dann hörte ich ein Knacken und die Leitung war tot. Ich schluckte schwer. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Er würde es merken, wenn ich seiner Aufforderung nicht nachgehen würde. Erneut vibrierte mein Handy. Diesmal allerdings nur kurz, um das Eintreffen einer Nachricht anzukündigen. ‚Jetzt, Baby.‘, stand darin. Ich seufzte. Ich suchte Hailey’s Kontakt, klickte darauf und schrieb ihr: ‚Süße, mir ist total übel. Ich gehe nach Hause und leg mich hin. Ich meld mich später nochmal bei dir. Ich hab dich lieb.‘ Ich schickte sie ab und stand auf. Ich nahm meine Tasche, hing sie mir um und überquerte den Schulhof. Im Gehen speicherte ich noch schnell Justin’s Nummer, damit ich vorbeireitet war, wenn er sich wieder melden sollte.

Ich schloss die Tür auf als ich zu Hause ankam. „Mom?!“ Ich bekam keine Antwort. Ein Glück. Ich sah wieder auf mein Handy. Ich hatte eine neue Nachricht. ‚Gute Besserung Maus. Ruh dich aus. Xo.‘ Es beruhigte mich, dass es nur Hailey war. Ich hörte ein leises Wimmern zu meinen Füßen. Ich sah nach unten und lächelte. Leila saß dort und sah zu mir auf. Ich nahm sie auf den Arm und streichelte sie, während ich nach oben in mein Zimmer ging. Ich machte die Tür auf und war total mit Leila beschäftigt. Ich ließ sie runter und sah auf. Ich erstarrte als ich sah, wer dort auf meinem Bett lag.

Love means weaknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt