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Delia's POV

Ich verschluckte mich fast vor Lachen, als ich die Jungs sah, wie sie dort standen und auch Nudeln haben wollten. „Könnt ihr euch nicht auch nur ein einziges mal benehmen?“, fragte Justin. Er war schon jetzt genervt von ihnen. „Wir brauchen halt auch was zu essen.“, meinte Chris und nahm für sich und die anderen Teller aus dem Schrank. „Außerdem hattet ihr zwei heute schon genug Zweisamkeit.“, grinste Chaz und schöpfte sich Nudeln auf seinen Teller. Ich hörte, wie Justin etwas murmelte, aber ich verstand kein Wort. „Nun ja, aber eigentlich ist da etwas, was wir dir sagen müssen..“, sagte Ryan, nachdem sie sich alle zu uns an den Tisch gesetzt hatten. „Schieß los.“, brummte Justin und aß weiter seine Nudeln. „Sie wollen uns angreifen.“, sagte Ryan langsam, „Es soll ein Fight werden. Ein Battle.. um Delia.“ Mir fiel vor Schreck meine Gabel aus der Hand und Justin verschluckte sich heftig. „Was?“, fragte ich mit schriller Stimme, weil ich hoffte, mich verhört zu haben. „Willst du mich verarschen, Alter?!“ Justin war sofort auf 180. „Ich bring diesen scheiß Kerl um! Was glaubt der denn, wenn der ist?“, brüllte er. „Jus.. Beruhig dich..“, sagte ich leise zu ihm. „Ich soll mich beruhigen? ICH SOLL MICH BERUHIGEN?!“, schrie er mich sauer an. Ich zuckte zusammen. So war er noch nie zu mir gewesen. „Entschuldigt mich..“, flüsterte ich und stand schnell auf. „Delia!“, rief mir Justin noch nach, aber ich ging zügig die Treppe nach oben. Die Tränen standen in meinen Augen und ich kämpfte gegen sie an. Als ich in Justin's Zimmer ankam, ließ ich meinen Tränen freien Lauf. Ich rutschte an der Tür hinab auf den Boden und zog meine Beine eng an meinen Oberkörper. Von unten hörte ich gedämpft die Jungs. Sie schienen laut zu streiten. Auf einmal hörte ich einen lauten Knall, der mich zusammenzucken ließ. Ich krabbelte von der Tür weg in eine Ecke, in der ich zusammengekauert saß. Ich schloss meine Augen und legte meinen Kopf auf meine Knie. Meine Wangen waren noch nass von den Tränen, aber das kümmerte mich nicht. Justin hatte mich angeschrien. Das war das einzige, was mich im Moment ziemlich fertig machte.

„Delia?“, jemand rüttelte leicht an mir. Ich war tatsächlich eingeschlafen. Ich öffnete langsam meine Augen und sah mich benommen um. Vor mir kniete Ryan mit einem schwachen Lächeln. „Komm, ich bring dich nach Hause.“, sagte er, nachdem er mir aufgeholfen hatte. Verwundert sah ich ihn an. „Wo ist Justin?“, fragte ich leise. Weil ich nicht direkt eine Antwort bekam, fragte ich diesmal lauter. „Wo ist Justin, Ryan?“ - „Ich weiß es nicht. Er ist vor zwei Stunden mit dem Auto abgehauen.“ Ich hielt mitten in meiner Bewegung inne. Das konnte nicht wahr sein. „W-was?“, stotterte ich geschockt. „Komm.“, Ryan nahm mich sanft am Arm und führte mich zu seinem Auto. In der anderen Hand trug er meine Tasche, die er in den Kofferraum schmiss. Mechanisch stieg ich auf der Beifahrerseite ein und wartete, dass er mich nach Hause fuhr. „Es tut mir leid, was passiert ist.“ Ryan sah mich an. Ich drehte meinen Kopf zu ihm. „Ja.. mir auch..“, sagte ich leise und wand mich wieder ab. Ryan startete den Wagen und fuhr los. Schnell waren wir da und stiegen aus. Ryan trug mir sogar noch meine Tasche bis zur Tür. „Soll ich noch mit reinkommen?“, fragte er. Ich schüttelte meinen Kopf. „Ich wäre jetzt gern alleine.“ Er nickte. „Aber wenn was ist, rufst du an, ja?“ Ich nickte kurz. Ryan zog mich in eine feste Umarmung. „Ich halte dich auf dem Laufenden.“, flüsterte er und ließ mich wieder los. „Danke.“, hauchte ich nur. Ich schloss die Tür auf und ging hinein. Ich winkte Ryan kurz noch zum Abschied und schloss die Tür wieder. Eigentlich wollte ich gar nicht alleine sein. Das war das letzte was ich wollte. 

Love means weaknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt