Inzwischen war ich nicht mehr ganz so geschockt wie am Anfang, als ich Carlisle Cullen gesehen hatte, ich meine was sollte mich noch wundern? Ich bin zeitreisende und sehe Geister!
Ich war ziemlich sicher, dass er der Arzt war, den ich während dem Elapsieren in der Vergangenheit getroffen hatte, schließlich hatte er mich auch erkannt.
Nach meiner spektakulären Flucht (ich war bestimmt drei Mal gestolpert) hatte ich mich irgendwo in der Pampa auf eine Parkbank gesetzt und Leslie angerufen. Zum Glück war sie sofort rangegangen, und hatte versprochen, den Namen Carlisle Cullen zu googlen.
Seit circa 5 Minuten wartete ich auf ihren Rückruf, genug Zeit, um über das Geschehene nachzudenken.
Ich nahm an, dass Alice mit Carlisle verwandt war, wegen dem Nachnamen, und somit musste auch Edward Cullen etwas mit Carlisle zu tun haben.
Wenn er WIRKLICH die Personen aus der Vergangenheit ist, wie konnte er dann noch leben? Es gab keine weiteren Zeitreisenden, und selbst wenn, Carlisle hat, wie es aussah, dort gelebt. IN der Vergangenheit. Und das war unmöglich.
Ein Vibrieren in meiner Hosentasche riss mich aus meinen Überlegungen.
„Hey, Leslie. Was hast du rausgefunden?“ fragte ich neugierig.
„Hi Süße! Du wirst es nicht glauben, aber wenn dieser Carlisle, von dem du erzählt hast, der ist, über den ich Informationen gefunden habe, dann stimmt mit ihm etwas ganz und gar nicht!“
Das klang ja mal vielversprechend. „Er hat blonde Haare, sieht ziemlich gut aus, so um die 25 Jahre alt,“ beschrieb ich ihn, und Leslie meinte aufgeregt: „Das ist er!“
„Und?“
„Also, Google hat ausgespuckt, dass er Arzt ist, und er hat alle möglichen Diplome und Auszeichnungen, bestimmt an die siebzig! Das Komische dabei ist, dass die aber alle aus völlig unterschiedlichen Zeiten stammen: Ein Diplom aus 1877, eins aus 1989, und zwei Auszeichnungen aus 1906! Und das waren erst vier davon!“
Das, was Leslie erzählte, konnte einfach nicht sein! Wie sollte Carlisle Cullen so viele Diplome aus verschiedenen Zeiten machen? Das war, schon allein wegen der Tatsache, dass ein Mensch, selbst wenn er im Jahr 1877 gelebt hätte, nicht bis 1989 leben konnte, unmöglich.
Und wie sollte ein Zeitreisender Auszeichnungen in der Vergangenheit bekommen? Oder Diplome machen? Das erforderte Zeit, und man konnte nicht länger als vier Stunden in der Vergangenheit bleiben!
„Gwenny? Bist du noch dran?“
„Was … ? Ähm, ja. Ich muss auflegen, Bye!“
Und damit drückte ich auf *Anruf beenden*. Es tat mir leid, dass ich so plötzlich aufgelegt hatte, aber in meinem Kopf hatte sich eine Idee geformt: Bestimmt konnte Bella, die ja mit Alice befreundet war, mir etwas über Carlisle erzählen!
Ich hoffte nur, sie war wegen meinem Abgang vorhin nicht sauer. Ich würde es ja sehen.
Also verstaute ich mein Handy wieder in meiner Hose und lief schnell zurück zur Schule. Hatten sie jetzt noch Unterricht? Ich hatte mich ja selbst frühzeitig „entlassen“.
Schließlich stand ich vor dem Biologie-Raum, aus dem ich Stimmen hörte. Laut Stundenplan müsste Bella jetzt dort Bio haben.
Sollte ich einfach so reingehen? Keine gute Idee, entschied ich, denn selbst wenn ich vorhin nicht abgehauen wäre, hätte ich jetzt ein anderes Fach gehabt.
Was dann? Ich entschied mich dafür, einfach noch zwanzig Minuten zu warten, bis der Unterricht offiziell beendet war, und Bella dann abzufangen.
Während ich wartete, kam Xemerius um die Ecke.
„Hey, da bist du ja! Ich hab dich gesucht! Du kannst mich doch nicht einfach ohne ein Wort irgendwohin verschwinden! Lass mich raten, es ging um einen Jungen?“
„Nein! Ging es nicht!“ erwiderte ich ungewohnt heftig, weil Gideon nach Xemerius Worten wieder in meinem Kopf herumspukte.
„Schon gut, schon gut! Um was dann?“ schmollte er. Ich erklärte es ihm.
„Ich geb zu, dass is komisch. Und was willst du jetzt machen?“
„Ich warte auf Bella, vielleicht weiß sie was darüber. Aber im Moment hat sie noch Biologie.“
„Da drin? Ich guck mal nach! Ich wollte sowieso testen, ob sie mich nochmal fühlen kann!“ und damit war er durch die Wand in den Klassenraum geschwebt.
Seufz.
Und im nächsten Moment schrie ich erschrocken auf, als ein Schwall Wasser über meine Füße schwappte.
„Xemerius! Was soll das?“ wollte ich wissen, und er meinte: „Bist du sicher, dass sie da drin is? Weil, da ist sie nicht!“
Na klasse! Dann war die ganze Warterei umsonst gewesen? Wo war Bella? Eigentlich, soweit ich das beurteilen konnte, war sie nicht der Typ zum Schwänzen.
„Sicher?“ „Ja!“
„Na gut,“ seufzte ich wieder, „Dann unternehme ich jetzt was anderes.“ Ich hatte nämlich keine Lust, den ganzen Tag in meinem Zimmer zu hocken. Dann würde ich wieder in meine Depri-Stimmung kommen, und das versuchte ich gerade zu vermeiden. Ich würde schon noch rausfinden, was es mit Carlisle und Edward auf sich hatte.
Schnell zog ich mich um. Khakifarbene Hose und ein grünes T-Shirt. Xemerius hatte gesagt, wenn ich den Wald gehen würde, und dort elapsierte, was ich nicht hoffte, war das am Unauffälligsten.
Ich hatte nämlich beschlossen, nach La Push (ich hatte mittlerweile herausgefunden, dass es ein Reservat war) zu laufen und mich dort ein bisschen mit Jacob zu unterhalten, wenn ich ihn fand. Vielleicht wusste er ja, wo Bella steckte.
Xemerius selbst würde mich begleiten, worüber ich ehrlich gesagt froh war, denn ich hatte eine natürliche Begabung dafür, mich zu verlaufen.
Als ich loslief wusste ich allerdings nicht mehr, ob ich so froh darüber sein sollte, denn jetzt nervte er mich wieder damit, dass Bella in „gespürt“ hatte.
„Vielleicht hat sie mich sogar gesehen, und wollte es bloß nicht sagen, weil du dabei warst!“ Seine Theorien wurden immer abstruser, und ich musste ein klein wenig schmunzeln. Nichts und Niemand konnte Xemerius die Laune verderben.
Je tiefer ich dem Pfad, der laut Schildern nach La Push führte, in den Wald hinein folgte, desto mehr fühlte ich mich beobachtet.
Ich hatte das Gefühl, dass jemand zwischen den Bäumen am Rand des Pfades meinen Spaziergang, oder eher Wanderung, mitverfolgte.
Als ich irgendwann auf eine kleine Lichtung kam, ließ ich mich aufs Gras sinken, um zu verschnaufen. Ich holte meine Wasserflasche hervor und trank gierig einen Schluck. Dann sah ich auf meine Karte. Wo war ich?
Hier war keine Lichtung eingezeichnet. Meine Befürchtung hatte sich bewahrheitet. Ich hatte mich verlaufen.
Und in diesem Moment sah ich kurz im Augenwinkel einen Schatten vorbeihuschen. Sofort sprang ich auf. „Hallo?“
„Jaaaaa?“ grölte Xemerius.
Ich sah zu ihm hinüber. „Ich meinte nicht dich, ich meinte -“ Doch ich konnte nicht mehr zu Ende sprechen, denn mein Magen machte einen Hopser, und ich hatte wieder das Achterbahngefühl. Mist, warum war das immer zum falschen Zeitpunkt?!
DU LIEST GERADE
Amor-Auch Herzen können heilen
FanfictionAls herauskommt, dass Gideon Gwendolyn seine Liebe nur vorgespielt hat bricht eine Welt für Gwendolyn zusammen. Als sie dann auch noch ihre Mutter Grace mit Falk de Villiers, Gideons Onkel, erwischt, flieht sie Hals über über Kopf nach Forks. Doch s...