Kapitel 24

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Viel Spaß!
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Ich wurde in einem Strudel aus rotem Licht durch die Zeit gerissen. Mit einem lautem Knall landete ich ein paar Jahrhunderte vorher auf einem Stein in einem finsteren Tannenwald mitten in der Nacht (Geht's noch ein bisschen grusliger? ). Blöd nur, dass die Garage, auf der ich im 21. Jahrhundert gestanden hatte drei Meter hoch war, die ich jetzt hinuntergefallen war.

Mein Schienbein schlug mit voller Wucht gegen die Felskante und ich schrie vor Schmerz. Ich spürte, wie armes Blut über mein Schienbein lief. Die Tränen stürzten in wahren Wasserfällen über meine Wangen und ich schluchzte laut auf. Mein Bein schmerzte einfach höllisch.

Stöhnend versuchte ich mich aufzusetzen, doch meine Hand knickte weg. Heulend ließ ich mich zurücksinken und verfluchte mich innerlich selbst für meine Dummheit. Warum genau musste ich nochmal aus dem Fenster klettern? Genau! Es gab keinen Grund! Ich wollte nur nicht, dass Alice ihren Willen durchgesetzt bekommt!

Nur deshalb brannte mein Bein wie verrückt und Schmerzen zuckten wie Blitze durch es hindurch. Ich presste meine Hand dagegen, als könnte ich die Schmerzen damit beseitigen, doch mein Bein tat nur noch mehr weh. Mein Brustkorb bebte und die Tränen schienen sich zu verdoppeln. Ich kauerte mich auf dem Felsen zusammen und hoffte einfach nur auf meinen Rücksprung. *Die Cullens werden bestimmt wütend sein! Oje!*

Plötzlich raschelten ein paar Blätter hinter mir und ich zuckte zusammen. Das war bestimmt nur der Wind! Trotzdem schlang ich unwillkürlich meine Arme fester um meine Beine. Allerdings ließ ich sie sofort wieder los und die Schmerzen in meinem Bein schienen immer weiter anzuschwellen. Das Blut pulsierte durch es hindurch und ich befürchtete schon fast, dass es gleich explodierte.

Das Rascheln kam näher! Nur ein Tier, Gwendolyn! Nur ein Tier! Etwas hinter mir knurrte und mein Herz rutschte mir in die Hose. Langsam drehte ich meinen Kopf um. Zugegeben es war ein sehr großes Tier mit gefletschten Zähnen und offenbar war sehr hungrig! Ein aschgrauer Wolf mir gefährlich funkelnden Augen.

Ich brach in Panik aus. Mein Herz sprang so wild umher, dass ich dachte, es müsste gleich hinausschnellen. Ich versuchte mich aufzurappeln, doch meine Beine knickten unter mir weg, als wären es Zahnstocher.

Der Wolf kam immer näher. Panisch packte ich eine Wurzel und zog mich voran. Der Wolf mit einem Satz neben mir. Ich wurde immer hektischer und robbte so schnell es ging vorwärts. Mein Bein fühlte sich an, als ob es brennen würde und meine Hände waren aufgeschürft. Durch einen dicken Tränenschleier suchte ich immer nach neuen Wurzeln und zog mich voran, auch wenn ich sowieso keine Chance hatte. Es war reiner Fluchtinstinkt. Der Wolf hielt das ganze wohl für ein lustiges Spiel, denn er sprang fast schon belustigt um mich herum. Trotzdem zog ich mich immer hastiger voran, doch der Wolf hatte keine Mühe mir zu folgen. Mit letzter Kraft nahm ich mir einen Ast, drehte mich um und versuchte mit zitternden Händen den Wolf zu treffen. Dieser wich mit einem geschickten Sprung aus und wurde nur noch aggressiver. Er knurrte laut und sprang mit einem Satz auf mich drauf. Er bohrte seine Krallen in meine Schultern und kam mir mit seinem Maul gefährlich meinem Gesicht nahe. Ich schrie und versuchte ihn abzuschütteln, doch mir fehlte die Kraft. Schlaff und entmutigt ließ ich mich zurücksinken  Ich sah, wie sich das Mondlicht in seinen scharfen Zähnen spiegelte und spürte seine riesigen Pranken auf meinen Pochenden Schultern, doch gleichzeitig wirkte alles so irreal, dass ich fast schon lachen musste. Wer hätte gedacht, dass mein Leben so enden würde? "Ermordet von einem Wolf im Jahre Siebzehnhundertirgendwas" oder so würde dann wohl meine Grabinschrift lauten.

Das riesige Maul kam immer näher und ich roch den fauligen Atem in meinem Gesicht. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und betete. Ja, richtig gelesen! ICH betete!

Anscheinend hatte Gott mein Gebet erhört, denn fast noch im selben Moment fing sich alles um mich herum an zu drehen. Ich war noch nie so froh gewesen die Schwindelgefühle zu spüren!

Der rote Strudel verschluckte mich und ich wurde durch die Zeit geschmissen.

In der Gegenwart wäre ich wohl mal wieder auf den Boden geknallt, hätte nicht Edward mich festgehalten. Warum eigentlich ausgerechnet immer er? Warum immer derjenige, der mir das Herz gebrochen hat? War das eine gesetzliche Vereinbarung?

Edward starrte mich aus seinen schwarzen Augen geschockt an und wüsste ich es nicht besser würde ich behaupten er hätte einen Geist gesehen. Sorry, mein Lieber, aber ich bin nur ne blöde Zeitreisende!

Allerdings war ich mir scher, dass ich nicht minder bescheuert guckte.

"Was machst du hier?", herrschte er mich, mittlerweile gefasster, an. Ich wusste, dass er seinen Durst zügeln musste. Deshalb sprang ich schnell,ohne eine Antwort zu geben, von seinen Armen. Allerdings hatte ich vergessen,dass es meinen Beinen nicht ganz so gut geht, denn ich knickte wie ein Grashalm um. Mir wurde schwarz vor den Augen.

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Wir hoffen, es hat euch gefallen!

Amor-Auch Herzen können heilenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt