Kapitel 13

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„Edward, du trägst sie.“

Nein. Warum ausgerechnet Edward? Konnte es nicht der nette Braunhaarige machen, der höchstwahrscheinlich der war, der mein Leben gerettet hatte?
Obwohl ... Mein Herz schlug schneller, als er mich sanft hochnahm. Was war mit mir los? Hatte ich jetzt endgültig den Verstand verloren?

Ich wehrte mich trotz der Reaktion meines Herzens, als Edward  (mit mir auf dem Arm!) loslaufen wollte.

„Ich kann alleine Laufen! Mit meinem Fuß ist alles in Ordnung!“

Er sah mich nur an. „Erstens würdest du mit uns nicht Schritt halten können, zweitens weißt du gar nicht, wohin wir wollen, und drittens kennst du den Weg zu unserem Haus gar nicht, da gehen wir nämlich hin.“

Unter der Vielzahl seiner Argumente begraben gab ich auf, und Edward sprintete los, seiner Familie (und Bella) hinterher, die schon losgelaufen waren.

'Sprintete' war eigentlich nicht das richtige Wort, denn schon nach einer Sekunde begann die Welt um uns herum wegen der hohen Geschwindigkeit, die er an den Tag legte, zu verschwimmen.

Hatte ich vorher noch irgendwelche Zweifel gehabt, er sei kein Mensch, waren die wohl jetzt ausgeräumt (Sarkasmus ist wieder da!).

Als Edward immer schneller wurde, bekam ich langsam Panik. Ich konnte zwar nicht erkennen, wo wir waren, aber sah nach Wald aus. Was, wenn er gegen einen Baum rennen würde?
Nicht daran denken!

Edward bemerkte meine aufkommende Panik wohl, denn er zog mich fester an sich. „Entschuldigung wegen der Hand,“ flüsterte er leise.

Ich ertappte mich dabei, wie ich seine Lippen anstarrte. Sie sahen so weich aus … Was denke ich da eigentlich?

Ich dachte nichts, redete ich mir ein, ich hatte nur einen Punkt gesucht, auf den ich mich fixieren konnte, damit mir nicht schlecht wurde.
Das glaubst du doch selbst nicht! spottete meine innere Stimme jetzt.

Seufz.

„Ich bin also gutaussehend, ja?“ Die Stimme Edwards riss mich aus meinem inneren Monolog.

Ich wurde rot. Also hatten sie wirklich das Gespräch mitangehört, dass ich mit Leslie am Telefon geführt hatte.

Als ich nichts sagte, lachte Edward leise. Moment mal, er LACHTE? Sowas konnte er? Ich war beeindruckt.

Wir hielten so plötzlich an, dass sich mir der Magen umdrehte und die Welt sich erstmal drehte, bevor sie wieder scharfe Konturen annahm und ich merkte, dass ich mich wieder im Behandlungszimmer von Carlisle Cullen befand.

Über mein Gefühlschaos hinweg hatte ich meine Hand komplett vergessen, aber jetzt, wo Edward mich auf dem Behandlungstisch absetzte, drangen die Schmerzen wieder zu mir durch.

Ich sah, das die Hand geschwollen war. Irgendwie hatte ich ein Dèja-Vu – Gefühl.

„Darf ich?“ fragte Carlisle, den ich noch gar nicht bemerkt hatte. Schnell sah ich mich um, aber außer ihm und Edward war sonst niemand anwesend.

Er machte eine Geste in Richtung meiner Hand und ich hob sie leicht an. Auuutschhh!

Carlisle musterte sie, und meinte dann: „Nichts Ernstes, sie ist nur verstaucht. Ich muss sie allerdings verbinden.“

„Jaja.“ war mein geistreiches Kommentar dazu. Von Medizin hatte ich keine Ahnung, sollte er doch machen, was er wollte. *Anders als Gideon … der studiert Medizin ...*

Ich versuchte krampfhaft, an etwas anderes zu denken. Und dabei kam mir Edward in den Sinn, also dachte ich lieber an nichts.

Dieser sah mich besorgt an, als Carlisle vorsichtig meine Hand nahm und mit einer komischen Paste bestrich.

In diesem Moment kam der Braunhaarige herein. Wieder sah er mich so komisch an. Ob er mich erkannte? War er wirklich der Typ von damals?

„Kennen wir uns nicht?“ Jap, er war es. Verrückt. Die schienen echt Vampire zu sein. Klar ...

Edward, der vorher still gewesen war, meldete sich nun auch zu Wort. „Das wollte ich auch gerade sagen. Und Carlisle kennt sie auch.“

Ich beschloss, einfach die Wahrheit zu sagen, da sie jetzt sowieso wussten, was mein Geheimnis war.

Trotzdem war meine Antwort auf die Frage des Braunhaarigen eher ausweichend. „ Kann sein … wenn du jemals krank in einem Bett lagst, und Carlisle dich versorgt hat,“ sagte ich zu Edward, und an den anderen gewandt fuhr ich fort: „Und du mit einem Bären gekämpft hast, um mich zu retten, und dann die Blondine von vorhin kam, und dich mitgenommen hat.“

Beide starrten mich an.

_____________________________________ Alles gute für 2014!

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