Kapitel 19

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Hey! Hier ist mal wieder ein Kapitel!
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Nach Atem ringend blieb ich stehen.

Durch die Bäume hindurch konnte ich schon das imposante Haus der Familie Cullen ausmachen.

Ich war den ganzen Weg gerannt (und gestolpert), und hatte mich überraschenderweise kein einziges mal verirrt. Das war neuer Rekord.

Jetzt ging ich langsamer, zögerte, denn ich hatte das Gefühl, die Cullens wären nicht sehr erfreut darüber, mich zu sehen.

Aber was sollte ich sonst machen? Ich war immer noch geschockt darüber, dass Mr. Whitman der unsterbliche Graf von Saint-Germain sein sollte. Das war so surreal!

Zu Leslie oder Mum konnte ich nicht, die waren auf einem anderen Kontinent, und mitten in die Fänge des Grafen zu Laufen war wohl keine so gute Idee, deswegen fiel mein Zimmer auch weg. Ich hatte HIER keine anderen Freunde außer Bella und Alice gehabt, und die hatten unsere Freundschaft gekündigt.

Ich hatte wirklich keine andere Wahl.

„Jetzt mach schon, die werden dir schon nicht den Kopf abreißen!“ ermunterte Xemerius mich, der den ganzen Weg ungewöhnlich still gewesen war.

Ich schluckte, dann trat ich zwischen den Bäumen hervor. Nun trennte mich nur noch die große Wiese vom Anwesen.

Sollte ich rennen? Sie würden mich sowieso schon bevor ich am Haus ankam bemerken, und das würde komisch aussehen, den ich wurde (jedenfalls im Moment) nicht verfolgt.

Also entschied ich mich für schnelles Gehen.

Mein Gedankengang war eh überflüssig gewesen, wie ich feststellte, denn aus dem Haus trat eine Gestalt.
Shit!!! Warum ausgerechnet SIE?

Rosalie.

Ich knirschte mit den Zähnen. Jeder andere der Cullen-Familie wäre besser gewesen! Jeder konnte mich mehr leiden als SIE!

Und dann noch ihr Auftreten: Als wäre die Wiese ein Laufsteg und sie das … wütende (Shit!!!) Topmodel.

Ich ließ sie nicht aus den Augen, jedenfalls versuchte ich dass, doch plötzlich wurde sie immer schneller, übermenschlich schnell, und stand direkt vor mir.
Shit, shit, shit!

Ihr wütender Blick schien mich zu verbrennen. Wenn Blicke töten könnten ...

„Ha … Hallo.“ stammelte ich, als Versuch freundlicher  Konversation.

Aber wie es schien hatte Rosalie keine Lust darauf, freundlich zu sein.

„Was. Machst. Du. Hier?“ zischte sie, und ich musste unwillkürlich an eine Giftschlange denken. Zum Glück konnte die keine Gedanken lesen!

„Nun?“

Ach genau, ich musste ja noch auf eine Frage von Miss Supermodel antworten.

„Ich … ähm … muss … Carlisle sprechen, genau!“

„Soso, musst du!“ säuselte Rosalie, und ich ahnte Böses. „Hat dir Edward nicht gesagt, dass du dich von meiner Familie FERNHALTEN sollst?!“

„Schon, aber es ist eben sehr dringend!“ Innerlich bemühte ich mich, ruhig zu bleiben, was fehlschlug.

„Dann kannst du mir ja erklären, was los ist, und ich richte es Carlisle aus.“ Meinte sie zuckersüß.

Diese …. !!!

„Bitte, ich muss zu Carlisle! Bitte, Rosalie, bitte!“ Gott, war das PEINLICH!!! Ich kam mir vor wie ein kleines Kind, dass um Süßigkeiten bettelte.

Aber das gab ich natürlich nicht zu.

„Was ist hier los? Gwendolyn?“

Beim Klang der Stimme Carlisles riss ich ruckartig den Kopf herum. Da stand er! Halleluja! Jetzt konnte ich ihm alles erklären!

„Carlisle! Sie ist einfach hierher marschiert! Dabei haben Edward, Bella und Alice ihr ausdrücklich gesagt, dass …“

„Ist gut, Rosalie. Gwendolyn, was machst du hier?“ seine Stimme klang beruhigend.

Ich entspannte mich ein klitzekleines Bisschen.

„Erstmal tut es mir leid, dass ich hier einfach so auftauche, aber ich habe ein Problem. Ein großes Problem. Edward hat es auch gesehen, er ...“

„Edward ist noch nicht hier. Er ist vor einer Stunde los, um jagen zu gehen. Bis jetzt ist er noch nicht zurück.“ unterbrach mich Carlisle.

„Was … oh.“ Ich wusste nicht, ob ich das jetzt gut oder schlecht finden sollte. Einerseits konnte Edward meine Geschichte so nicht bezeugen, andererseits war es wohl besser, dass er nicht da war, denn ich war mir nicht sicher, ob er auch so ruhig mit mir umgegangen wäre wie Carlisle, wenn er mich hier gesehen hätte.

„Also, ich bin hier, weil da war Mr. Whitman, und er ist irgendwie der Graf, und hat mich gewürgt, und dann hat Edward mich gerettet, sonst wäre ich tot, und jetzt weiß ich nicht, wo ich sonst hin soll.“ sprudelte es aus mir heraus.

Rosalie schnaubte, Carlisle sah mich prüfend an.

„Komm erstmal mir rein, Gwendolyn, und dann fang nochmal von vorne an.“

Ich saß auf der großen Couch der Cullens, irgendwie wurde das zur Gewohnheit, und kam gerade am Ende meiner Erzählung an.

„Und dann kam Edward, und hat Mr. Whitman, also den Grafen, angegriffen und irgendwas mit ihm gemacht, denn der war dann weg, und dann hat Edward gesagt, ich solle nächstes Mal besser auf mich aufpassen und ist auch verschwunden.“

Inzwischen hatte ich mich beruhigt. Carlisle hatte mir die ganze Zeit interessiert zugehört, seine Miene hatte zwar nichts verraten, aber machte auch keine Anstalten, mich wieder wegzuschicken.

„Und du sagst, Mr. Whitman sei der Graf. Aber wie ist das möglich? Der Graf müsste schon seit mehreren hundert Jahren tot sein. Und so wie du das sagtest, klang es nicht so, als sei er ein Vampir.“

„Das ist er auch nicht. Er hat mit erzählt, dass es gar kein 'Allheilmittel' für die Menschheit gibt, sondern nur ein Pulver, welches ihn nach dem Einnehmen unsterblich machte. Anscheinend hat die Wirkung aber mit meiner Geburt aufgehört, und da in der Prophezeiung steht, mit meinem Tod würde er wieder unsterblich werden, wollte und will er mich töten.“

In Carlisles Miene war keine Regung zu erkennen, aber er sah ernst aus.

„Das würde es erklären, ich vermute ….“ aber er brach abrupt ab, und starrte zur Tür.

„Was? Was ist los?“ fragte ich erschrocken.

Und die Antwort kam nun in den Raum hinein gerauscht.

Edward. Cullen.

„Was hat sie,“ er deutete wütend auf mich, „Was hat SIE hier zu suchen? Warum ist sie hier? Sie dürfte nicht hier sein!“

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Wir hoffen, es hat euch gefallen :)

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