Kapitel 28

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Vielen Dank an alle Leser!!!

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Endlich fühlte ich wieder etwas. Auch wenn das nicht gerade angenehm war. Wo auch immer ich mich befand, es roch alt und vermodert. Die Steine unter meinen Händen waren kalt und klitschig und das einzige was ich sah war schwarz, Dunkelheit.

"Hier hast du Essen, das mögt ihr Menschen doch so gerne.", sagte eine abfällige Stimme hinter mir. Normalerweise hätte ich jetzt eine sarkastische Antwort parat gehabt, doch ich erkannte die Stimme und erschrak. Alec.

Ein schwaches Licht wurde angeknipst und ich hörte eine Tür zuknallen. Es klang nicht wie eine normale Tür, sondern eine Tonnenschwere. Aber was sollte mich bei Vampiren noch wundern?

Ich sah mich um. Ich war in einem einfachen Verließ gelandet. Alles bestand aus Stein. Nur ein paar Ketten hingen in der einen Ecke und was die Tür angeht: Einen Elefanten zu stemmen wäre vermutlich leichter. Ich drehte mich um und humpelte auf ein kleines Stück Brot und ein Glas Wasser zu. Herzhaft biss ich in das Brötchen rein .....und spuckte es sofort wieder aus. Es war steinhart. Was dachten sich diese Idioten eigentlich dabei? Da können sie mir auch gleich Steine geben.

Seufzend nahm ich mir das Wasser und versuchte es herunterzuwürgen ohne es gleich wieder auszuspucken.  Es schmeckte einfach schrecklich ( Die genauere Beschreibung lass ich mal freundlichkeitshalber weg).

Schließlich humpelte ich müde zu der Verließwand  und setzte mich auf den kalten Boden.

Dann ließ ich all den Tränen, die mittlerweile in Scharen darum drängten fließen zu dürfen, endlich ihren Lauf. Warum war ich bloß abgehauen? Warum?

Meine Brust bebte und ich zitterte am ganzen Körper. Schwach und völlig mit den Nerven am Ende ließ ich mich zu Boden gleiten und versuchte zu schlafen. Es war das einzige was Sinn machte. Auszubrechen versuchte ich erst gar nicht. Ich meine, bei meiner Ungeschicklichkeit?

Ich wälzte mich Ewigkeiten heulend umher (ich musste wie ein Ferkel aussehen) und fiel dann endlich in einen unruhigen Schlaf.

Durch die Schwindelgefühle wachte ich auf. Müde wollte ich mich aufsetzen, doch ich sprang bereits in der Zeit. Ein paar Jahrhunderte vorher knallte ich auf den kalten Boden. Auch wenn ich mir wenig Hoffnung machte, setzte ich mich auf und rutschte auf dem Boden (Ich wollte gar nicht wissen, wie meine Hose  mittlerweile zugerichtet war) zu der Tür. Natürlich war sie abgeschlossen. Was hatte ich auch anderes erwartet?

Ich war einfach nur noch verzweifelt. Mein Leben hatte sich in ein paar Stunden in den reinsten Albtraum verwandelt. Ich vergrub mein Gesicht in den Armen und wartete.

"Mit wem habe ich das Vergnügen? Oh, ich sehe schon, es handelt sich um eine wunderbare Dame. Mit wohlduftendem Blut. Oh ja! Wer hätte gedacht, dass meine nächste Mahlzeit ein solcher Leckerbissen wird?", zischte eine Stimme über mir. Meinte der etwa mich? Ängstlich blickte ich hoch und starrte direkt in die tiefschwarzen Augen eines Vampirs mit hellrotem gewelltem Haar. Schwarze Augen bedeuteten doch Hunger, oder?

"Wie wunderbar, du hast ja Angst. Ich liebe es Menschen Angst zu machen,", lachte der Vampir direkt in mein Gesicht, "Sag mir, hübsche Dame, wie kamst du hier herein?"

Ich schlotterte vor Angst und mein Herz drohte gleich aus der Brust zu springen, so heftig pumpte es. Wäre doch nur Edward da! Edward ist nicht da, Gwendolyn! Und zwar weil du so dumm warst und geflohen bist!

Der Vampir lachte noch mehr über meine Angst und kam mit seinen Zähnen meinem Hals immer näher. Ich betete heimlich alle Gebete, die ich kannte (Es waren nicht gerade viele).

Plötzlich guckte ein Frosch besorgt über die Schulter des Vampirs. Moment mal, WAS? Ein Frosch? Halluzinierte ich? Es war nicht nur ein Frosch, er hatte auch noch Flügel! Ungläubig starrte ich ihn an. Er schaute genauso dumm zurück.

Auf einmal jubelte er krächzend: "Du kannst mich sehen, du kannst mich sehen!" Er erinnerte mich irgendwie an Xemerius....plötzlich ging mir ein Licht auf. Der Frosch war ein Dämon! Lange Freude hatte ich allerdings nicht an meiner Entdeckung.

Plötzlich spürte ich, wie etwas an meiner Haut ansetzte. Es waren zwei spitze Zähne. Und zwar die des Vampirs!

Ich wollte aus Reflex panisch aufspringen, doch der Vampir presste mich mit seiner kühlen Hand fest an die Wand. Ich verfiel der Panik und schlug und schrie wild herum. Leider ohne Nutzen. Immer weiter wehrte ich mich, doch der Griff des Vampirs wurde noch stärker und ich röchelte.

Plötzlich schoss der Dämon vor und gab dem Vampir eine Ohrfeige (Wow! Das hatte ich bei Edward nicht geschafft!) Der Vampir taumelte zurück und wollte mich erneut angreifen, doch der Dämon drängte ihn in eine Ecke. Der Vampir schlug wild um sich, doch er erwischte nichts als Luft.

Endlich spürte das übliche Schwindelgefühl aufkommen und rief dem Dämon noch ein schnelles "Danke!" zu, dann war ich wieder in der Gegenwart.

Erleichtert setzte ich ich mich auf und wollte mich entspannen, als eine Stimme rief: "Entzückend! Einfach entzückend!" Der Braunhaarige.

Amor-Auch Herzen können heilenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt