"Ich...ich...Gwendolyn, es tut mir so leid...", flüsterte Edward verzweifelt, "Bitte verzeih mir diesen Fehler, auch wenn ich mir ihn nie verzeihen werde … ich kann einfach nicht ohne dich leben, ich verwandle dich jetzt, auch wenn es mir schrecklich leid tut."
Durch die Pochenden Schmerzen hindurch spürte ich einen kalten Hauch auf meinem Nacken. Etwas setzte an meinem Hals an und ich fing an zu zittern, vor Schmerzen oder wegen dieser Kälte konnte ich nicht sagen.
Meine Sinne schwanden langsam unter dicken Nebelschwaden und ich hörte die vielen Stimmen wie durch einen dicken Bausch Watte hindurch.
"Verdammt ich kann das nicht!"
"Edward! Wenn du es nicht machst, mach ich es! Sie ist meine beste Freundin!"
"Alice! Du wirst dich nicht beherrschen können!"
"Vielleicht, Carlisle! Du kannst dir da nicht sicher sein! Es ist einen Versuch wert!"
„Ich mache es! Ich habe euch alle verwandelt, warum sollte ich Gwendolyn nicht verwandeln? Edward, bitte … es ist deine Entscheidung ...“
"Lasst es alle sein, ich werde es schaffen! Sie ist meine große Liebe, also rette ich sie … ich muss sie retten! Verdammt!"
Ich spürte, wie der Druck an meinem Hals zunahm. Plötzlich stach mich etwas eiskaltes, das sich anfühlte wie ein kalter Bienenstich, nur noch viel viel schmerzvoller. Als wäre der Stachel der Biene mit Säure getränkt …
Ich wollte mich wehren, um mich treten und diese dumme Biene erschlagen, doch ich konnte keinen Finger rühren. Gefangen im eigenen Körper.
„Edward, es reicht! Es ist genug! Hör auf!“
Was? Was war genug? Der Schmerz? Er sollte aufhören! Bitte … doch die Messer, die sich in meinen Hals bohrten, ließen nicht ab …
„Edward!“ Auf einmal wurden die Messer weggerissen, oder die Biene, je nach dem, was es war, doch es war mir egal … denn die Säure schien in meinem Körper geblieben zu sein … Sie breitete sich aus ...
Plötzlich setzte ein furchtbarer Schmerz ein. Schlimmer als alles, was ich jemals erlebt hatte. Die Säure schien entflammt zu sein, leckte mit heißen Zungen durch meine Adern, versengte mich von innen … es war eine reine Qual.
Ich fühlte mich, als würde mein gesamter Körper in einem riesigen Feuer liegen und verbrennen. Ich wand mich und schrie, doch der Schmerz wurde noch schlimmer. Ich war mir sicher, dass man mindestens zwei Liter Spiritus auf mich geschüttet haben musste, zusätzlich zur Säure, um diese Wirkung zu erzielen. Ich schlug um mich und keuchte.
Der Schmerz, das Feuer, schien jeden Knochen, jeden Muskel, jede Sehne in meinem ganzen Körper einzeln abzubrennen. War Sterben wirklich so schmerzhaft?
Hatte mein Engel, Edward, mir das angetan? Aber aus irgendeinem Grund konnte ich diesen Namen nicht mit dem Begriff 'Schmerz' in Verbindung bringen ...
Was geschah mit mir? Ich fühlte die Macht, die in mir am Werk war, auf qualvollste Weise.
Und dann fiel es mir wieder ein: Edward! Mein Edward!
Erinnerungen prasselten auf mich ein, mir schien, als könnte ich mit jeder Sekunde, die der Schmerz in meinem Körper tobte, klarer denken.
Edward war … verdammt, mir fiel nicht mehr ein, was! Der Schmerz ließ mich zwar klarer denken, forderte aber gleichzeitig meine gesamte Konzentration … es tat so weh …
Was ich mir ebenfalls wieder in Erinnerung rufen konnte, war, dass der Graf von … (Verdammt! Schon wieder eine Gedächtnislücke!) Irgendwas mich umbringen wollte, weil ich … Zeitreisen konnte?!
Hoffentlich machte ich jetzt keinen Zeitsprung, es wäre das Dümmste, was mir jetzt passieren könnte. Keiner der mir helfen könnte … keiner der mich retten könnte …
*Dich rettet jetzt doch auch keiner!*, spottete die fiese Stimme.
Sag mal, wie kam ich JETZT auf solche Gedanken?
Aber … würde ich überhaupt gerettet werden wollen? Nein, denn nichts auf der Welt war diese Schmerzen wert … nichts … außer vielleicht Edward … Ich musste stark bleiben, für ihn! Er hatte mich retten wollen, das wusste ich noch. Und dann kam der Schmerz ...
Ich versank immer tiefer in den See aus Lava, oder viel mehr Magma. Zumindest fühlte es sich so an. Es war einfach ein See aus Schmerzen und Qual. Verzweifelt suchte ich meinen Weg an die Oberfläche, an meinen Körper zurück, doch ich wurde gewaltsam zurück gerissen und unter den Schmerzen vergraben.
Mein Kopf wurde NOCH klarer, doch ich war diesmal nicht dankbar. Es ließ mich den Schmerz intensiver fühlen.
Plötzlich merkte ich etwas. Am Schmerz hatte sich etwas verändert!
Ganz langsam hörten einzelne Körperteile auf zu brennen. Das Feuer ließ nach. Aber noch etwas ließ nach. Mein Herzschlag ebbte langsam ab,schlug immer unregelmäßiger und langsamer.
Es tat weh. Noch mehr. Jetzt brannte nur noch meine Brust, aber mit einer Intensität, die ich niemals für möglich gehalten hätte. Der Tod erschien mir wie eine Erlösung … aber Edward!
Und noch während ich diesen Gedanken hatte, tat mein Herz seinen letzten Schlag.
*Ba-Dump.* Und dann Stille.
War ich jetzt tot? Ich wusste nicht, ob ich mich freuen sollte. Der Schmerz war jedenfalls weg, als hätte er nie existiert.
Etwas hielt meine Hand. Es war warm. Doch im Moment war es mir egal. Ich genoss nur die Abwesenheit des Schmerzes.
„Gwendolyn?“ fragte eine Stimme, wie ein Glockenspiel, und ich zuckte zusammen. Sie klang so nah. Nun, wo ich daran dachte, irgendwie klang ALLES so nah. Ich hörte einen Fernseher, hörte Wind in Bäumen rauschen … lag ich im Wald? Aber woher kam dann der Fernseher … ? HÖRTE ich wirklich Bäume, die außerhalb eines Gebäudes standen? Konnte ich so gut hören?
Und da fiel es mir wieder ein. Was Edward war. Und was ich nun wahrscheinlich auch war. Denn Edward hatte mir erzählt, dass es wehtat. Sehr wehtat. Und die Antwort auf meine Frage, ob ich gestorben war, hatte ich nun auch.
Nein, ich war nicht tot, sondern eine Untote.
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Wir hoffen es hat euch gefallen ;)
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Amor-Auch Herzen können heilen
FanfictionAls herauskommt, dass Gideon Gwendolyn seine Liebe nur vorgespielt hat bricht eine Welt für Gwendolyn zusammen. Als sie dann auch noch ihre Mutter Grace mit Falk de Villiers, Gideons Onkel, erwischt, flieht sie Hals über über Kopf nach Forks. Doch s...