Kapitel 22

6.5K 286 83
                                    

Hey! Einen wunderschönen Tag euch und viel Spaß mit dem Kapitel!
________________________________

Edward und ich standen einsam auf einer wunderschönen Blumenwiese mit bunten Rosen und Tulpen. Die Sonne wärmte mir den Rücken. Edward lächelte mich liebevoll an und kam langsam auf mich zu. Sanft nahm er mein Gesicht in die Hand und flüsterte: "Kannst du mir verzeihen, dass ich so fies zu dir war? Es tut mir so unendlich leid." Ich nickte mit einem Klos im Hals, aber dennoch voll Freude. Edward lächelte und kam mit seinem Gesicht näher.  Mit einem Lächeln schloss ich meine Augen und zog ihn näher an mich heran. Er legte seine Lippen auf meine...

"Gwendolyn! Aufwachen!", krähte etwas neben mir. Xemerius (Wer auch sonst?). Ich seufzte. Der Traum war so schön gewesen. Moment mal! Was? Das war ein ALBTRAUM!

Müde schaute ich mich im Auto um. Keiner da! Was sollte das schon wieder? Xemerius kicherte, angesichts meiner Panik: "Die anderen sind schon in euer Haus gegangen. Echt nicht übel die Bude."

Ich schaute aus dem Fenster. Wir standen auf einem Parkplatz vor einem neumodischen Haus mit einer schicken Holzverkleidung, das mitten auf einer Lichtung eines dunklen Nadelwaldes stand. Und überall war Schnee! Massenweise!

Erfreut wollte ich aufspringen, doch ich hatte nicht mit der Autodecke über mir gerechnet. Mit einer ziemlichen Wucht knallte ich direkt gegen sie (Wem außer mir würde das auch schon passieren?) Xemerius bekam sich nicht mehr ein vor Lachen. Er kullerte auf der Rückbank herum und kicherte wie ein überdrehter Teenie. "Beruhig dich, soooo witzig war es nicht!", sagte ich genervt. "Doch!", brachte Xemerius unter Lachanfällen (Seit wann hat er sowas?) hervor, "Und wie!"

Ich packte genervt die Autotür und wollte sie gerade aufmachen, als Xemerius etwas ruhiger, aber mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht, fragte: "Sag mal, wieso hast du vorhin, als du geschlafen hast die ganze Zeit so komisch gelächelt und geseufzt?" OH NEIN! Hatte ich das wirklich getan? Ich wurde rot und wandte mein Gesicht ab. Ob Edward es geshen hatte? 

Als er vorhin klar gemacht hatte, dass ich 'NIEMALS' zu einem Vampir werden werde, da er es nicht zulässt hatte ich beleidigt geschmollt. Das war immer noch MEINE Entscheidung! Tja, jedenfalls war ich dann wohl irgendwann im Auto (in dem auch Edward saß!) eingeschlafen. Also hatte er es gesehen! Hilfe!

Xemerius lachte gackernd über meinen Gesichtsausdruck. Ich knurrte und sprang aus dem Auto. Allerdings landete ich nicht ganz soo elegant, wie ich eigentlich wollte, sondern rutschte auf dem Eis aus, dass sich auf dem Parkplatz gebildet hatte. Ich stand stöhnend wieder auf. Schritt für Schritt lief ich über den eisigen Parkplatz auf die Treppe des gigantischen Hauses zu. Einzelne Flocken wirbelten um meine Nase und ein unerwartetes Hochgefühl überkam mich. Ich hatte noch nie so viel Schnee auf einmal gesehen! Auf den Ästen der Tannen und Fichten, die sich rund um das Haus aufreihten, stapelte sich massenweise Schnee und die Äste ächzten unter der Last. Selbst die vereinzelte Laterne am Treppenfuß hatte ein weißes Mützchen auf.

Ich sprang jauchzend umher (...und musste wohl wie eine Verrückte ausgesehen haben...aber egal...). Lachend versuchte ich die Schneeflocken aufzufangen und schlitterte wild über Parkplatz . Als ich mir dabei das Knie  verletzte sprang ich, immer noch voller Enthusiasmus, einfach in den nächsten Schneehaufen um es zu kühlen. Leider hatte ich vergessen, dass man von Schnee auch nass werden kann,besonders, wenn man nur eine Jeans und ein T-Shirt anhat!

Mit einen markerschütternden Schrei sprang ich aus dem Haufen und versuchte von meiner Kleidung den Schnee abzuklopfen. Viel bringen es allerdings auch nicht mehr, denn das Wasser rann bereits meinen Körper hinunter und hinterließ eiskalte Spuren auf meiner Haut. Ich bibberte vor Kälte und verfluchte mich innerlich. Wieso hatte ich mir nicht

wenigstens eine Jacke angezogen?

Schlotternd marschierte ich auf das Haus zu und klingelte. Alice machte lächelnd und sagte mich: "Na ausgeschlafen?"

Ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als Edward hinter ihr auftauchte. Mir stockte der Atem. Er musste mich prüfend und fragte dann: "Was ist denn mit dir passiert?"

"Ich fürchte, mein Gedächtnis wird lückenhaft. Ich hatte vergessen, dass Schnee nass ist.", schluckte ich meinen Klos im Hals herunter. Er sah mich besorgt an (Meine Güte versteht der gar keinen Spaß?). 

Alice schüttelte den Kopf und sagt im Befehlston: "Ab, unter die Dusche und dann ins Bett!" "Ja, Mama!", seufzte ich, befolgte aber tatsächlich ihre Befehle.

Ich wachte langsam auf. Inder Morgensonne malten die Vorhänge meines neuen Zimmers lange Schatten auf den Parkettfußboden. Ich setzte mich auf und rieb mir die Augen.  Vermutlich hätte ich besser geschlafen, hätte ich nicht gewusst, dass Edward ein Zimmer neben mir lag und leise Musik hörte. Es hatte mich ganz nervös gemacht und ich war drauf und dran gewesen einfach zu ihm rüber zugehen und ihn zur Rede zu stellen, warum er mich fast geküsst hatte, wobei er mich doch so hasste. (Und wenn er dann eine süße Entschuldigung stammeln würde, hätte ich ihn natürlich geküsst!) Gwendolyn! Er ist es nicht wert!

Taumelnd stand ich auf und lief zu der Reisetasche, die vor dem begehbaren Kleiderschrank (Ja, die Cullens sind wirklich seehr reich) stand und kramte mir einen warmen Pullover und eine Jogginghose raus. Schnell streifte ich mir die Kleidung über und schlenderte die lange Galerie entlang zu dem großen  Esszimmer. Leise trat ich über die Türschwelle, doch Alice und Edward, die sich gerade angeregt unterhalten hatten, bemerkten mich trotzdem (Natürlich, sie waren ja schließlich Vampire?) und setzte mich zu ihnen. Xemerius baumelte an der großen Leuchte über dem Tisch, doch Jasper fehlte.

"Wo ist Jasper?", fragte ich. "Jagen.", meinte Alice lächelnd, "Willst du was essen? Ich hab hier Müsli und Milch. Das esst ihr Menschen doch gerne zum Frühstück, oder? Ich hätte hier auch noch Brot, Butter, Eier, Marmelade, Nutella, Kakao oder ein Joghurt?" "Äh, eigentlich hatte ich gar keinen Hunger. ", sagte ich zögerlich. Edward lachte leise, doch Alice zog eine enttäuschte Schnute. Ich wollte sie nicht verletzten, aber ich verspürte im Moment wirklich keinen Hunger.

"Carlisle hat uns übrigens hier im Ort an der Highschool angemeldet.", wechselte Edward das Thema. "Och nöö!", quengelte ich, "Ich kann ja nicht mal alaskanisch." Jetzt mussten Edward und Alice lachen. Ähm sorry? Nicht jeder kann allwissend sein!

"Man spricht hier Englisch!", kicherte Alice, "Und nicht 'alaskanisch'!" Uuups! Peinlich berührt schaute ich auf meine Hände und murmelte: "Achso" Woher soll ich das auch wissen?

Wiedermal entstand ein peinliches Schweigen und ich hatte keine Lust es schon wieder zu brechen. Schließlich nahm ich mir dann doch etwas Kakao, was mir eine sehr erfreute Alice einbrachte. Schlürfend trank ich ihn aus. Ich wünschte ich wäre bei meiner Familie (selbst Glenda, nur Charlotte und ihr toller Freund Gideon konnten mir gestohlen bleiben!. Dann könnte ich unten an unserem großen Tisch, der immer fein gedeckt war sitzen. Mum würde sich mit Glenda streiten, weil die mich beleidigt hatte, Nick würde ihr den Rücken stärken, Caroline würde verträumt an etwas denken, Tante Maddy würde von ihrer letzten Vision schwafeln und Lady Arista würde streng meine Haltung korrigieren. Ach, wäre das schön! Wer hätte gedacht, dass ich mal so denken würde, wo ich sie doch vor kurzem noch am liebsten auf den Mond geschossen hätte...

Plötzlich klirrte der Kaffeelöffel, mit dem Alice gerade eben noch gespielt hatte. Ich schreckte aus meinen Gedanken. Alice saß mit weit aufgerissenen Augen, die gleichzeitig leer aussahen in die Ferne. Sie hatte eine Vision! Edward fixierte sie und beide wirkten weit weg von hier.

Gerade mal ein paar Sekunden später erwachte Alice aus ihrem Trance. Edward sprang auf und war schneller verschwunden, als ich schauen konnte. Alice..

Edward sprang auf und war schneller verschwunden, als ich schauen konnte. Alice seufzte.

"Worum ging es in der Vision?", fragte ich sie ohne Umschweife.

"Äh...das Wetter."

"Genau!", sagte ich ironisch und verließ enttäuscht  das Zimmer. Sie war eben auch nicht wirklich meine Freundin. Alles in unserer Freundschaft war nur oberflächlich. Die einzige, auf die ich im Moment zählen konnte war die gute alte Leslie. Zeit für einen Anruf!

___________________________________
Kommentare sind nicht verboten ;)

Amor-Auch Herzen können heilenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt