Das tragische Ende

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Wir wohnten schon eine ganze Weile im Anwesen und Oliver und ich waren uns so nah wie noch nie. Ich hatte beim Ministerium gekündigt und konnte Oliver so jeden Tag sehen. Zur Weihnachtszeit wurden wir zu einem komischen Weihnachtsessen von Professor Slughorn eingeladen. Oliver und ich apparierten also eines Morgens nach Hogsmade. An der Schutzgrenze würden wir von Albus schon in Empfang genommen. Ich fiel ihm in die Arme. ,,Schön dass ihr hier seid." Er begleitete uns nach drinnen. Harry, Ron und Hermine liefen durch die Gänge, als sie uns bemerkten kamen sie auf mich zu gestürzt. Auch Oliver wurde von ihnen mit einer Umarmung begrüßt. ,,Was führt euch hier her? Wo wohnt ihr jetzt eigentlich? Ist irgendwas spannendes passiert? Percy hat geschrieben, du arbeitest nicht mehr im Ministerium, hast du gekündigt?" All diese Fragen sprudelten aus ihnen heraus. ,,Mister Wood, sie könnten ihnen das ja alles erzählen, ich muss Isabella kurz ausleihen." Ich guckte Albus an, es musste wichtig sein. Wir gingen in sein Büro und setzten uns. Er zog seine Hand, die er bis jetzt versteckt gehalten hatte aus seinem Umhang. Die Hand war ganz schwarz. ,,Was ist passiert?" ,,Es war ein Horkrux, aber das ist unwichtig, du musst nur eine Sache wissen. Ich habe nicht mehr viel Zeit, Ende des Jahres muss ich sterben." ,,Nein es muss einen anderen Weg geben!" Mir liefen schon die ersten Tränen über die Wange. ,,Ich kann bestimmt etwas tun." ,,Nein kannst du nicht, kein Zauber kann mich vor meinem Schicksal bewahren, aber du musst wissen, dass ich immer bei dir bleibe." Ich schüttelte den Kopf und umklammerte Albus regelrecht. Mit liefen weitere Tränen über die Wange. ,,Benimm dich bitte ganz normal. In den Sommerferien sehen wir uns wieder, ja?" Ich nickte. Albus war wie ein Vater für mich. Nach einem eher unerfreulichem Gespräch ließ ich mir nichts anmerken. Wir reisten am Abend wieder nach Hause. Oliver kam mit in mein Zimmer, wie jeden Abend. Ich konnte immer besser in seinen Armen einschlafen. Ich tat also so als würde ich schlafen und dann ging Oliver aus meinem Zimmer. Ich stand wenige Sekunden später auf und setzte mich nach draußen in den Wintergarten. Wieder kamen mir die Tränen. Das war der letzte Abend an dem ich so dachte.
Die Monate vergingen schnell und bald konnte ich Albus wieder sehen. Ich kam gerade vom Training, als Remus aufeinander vor mir stand er zog eine traurige Miene. Ich ahnte schon was passiert war. Also ging ich ein paar Schritte auf ihn zu. ,,Er ist nicht tot." Sagte ich flehend, er zog mich in seine Arme. Mir rollten die Tränen wie Wasserfälle über die Wangen. Dann kam auch Oliver und umarmte mich.
Remus nahm uns im Sommer mit nach Hogwarts zu Albus' Beerdigung. Ich hatte keine Chance mit ihm zu reden, noch nicht einmal durch meine Fähigkeiten, ich hatte nie Zeit dafür. Nach der Zeremonie stand ich am Ufer des schwarzen Sees. Remus stand neben mir. ,,Es wird sich alles ändern." Sagte ich und er nickte nur steif. ,,Hör zu, du kennst doch bestimmt noch Tonks, oder? Naja, also sie und ich wollen heiraten." Ein Lächeln breitete sich aus, es war seit vielen Wochen das erste Lächeln. ,,Und wir bekommen einen Sohn... Ich wollte sich bitten, seine Patin zu werden." ,,Ja, na klar möchte ich." Ich weinte und lächelte zugleich. In mir herrschte ein großes Gefühlschaos. Es gab viele schlimme Stunden für mich und eine Minute Freude.
Zwei Wochen später waren wir auf der Hochzeit von Fleur und Bill eingeladen. Wir reisten schon zwei Tage früher an, um bei den Vorbereitungen zu helfen. Doch plötzlich tauche ein Mann mit mittellangen Haaren auf. ,,Ich bin hier, um Dumbledores Testament aus zu führen." Sagte er. ,,Für Ronald Weasly, sein Deluminator. Für Hermine Granger das Buch von Bidel dem Baden. Für Harry Potter, der Goldene Schnatz und das Schwert von Godric Gryffindor. Und für Isabella Pierce, dieses Päckchen." Er zog ein kleines Päckchen aus seinem Mantel. Es war in rotes Geschenkpapier gehüllt. Der Mann verschwand wieder und ich machte vorsichtig das Papier ab, es Warnung eine kleine Schachtel, die mit schwarzem Samt überzogen war. Ich öffnete sie vorsichtig und erstarrte. In einen schönen Stoff gehüllt lag ein Ring. Dumbledore selbst trug ihn immer am Mittelfinger der rechten Hand. Er erzählte mir, dass dieser Ring schon immer im Besitz seiner Familie ist und ihm sehr viel bedeutete. Seine Familie gab den Ring immer an die Kinder weiter und da Dumbledore kein Kind hatte behielt er ihn. In der Schachtel gab auch noch ein Zettel. ,Du bist wie die Tochter, die ich nie hatte. Wenn du mit mir reden willst, benutze ihn.' Mir lief eine Träne über die Wange. Ich ging hoch in mein Zimmer und verschloss die Tür, dann konzentrierte ich mich auf Albus und umschloss mit meinen Fingern den Ring. Ich stand auf einer großen Wiese, nirgends war ein Haus, nur ein See erstreckte sich vor mir:
Albus: Wundervoll oder?
Ich: Mir liefen Tränen über die Wangen: Ich vermisse dich.
Albus: Das verstehe ich, aber im Gegensatz zu den anderen kannst du mich immer sehen, wann du willst. Ich muss dir aber dringend etwas erzählen.
Ich: Was denn?
Albus: Ich habe Harry gesagt, dass er die anderen Horkruxe finden und zerstören soll. Das Ende werden wir aber nicht zu verhindern können. In der Nacht, als Harry von dem Todesfluch getroffen wurde und es nicht funktioniert hat, ist ein Teil von Voldemorts Seele abgetrennt worden und hat sich an das erste, lebende gehängt, dass es gefunden hat. An Harry.
Ich: Dann ist er auch ein Horkrux, er muss auch sterben, wenn die Zeit dafür gekommen ist.

Dumbledore nickte und ich verabschiedete mich mit einer Umarmung von ihm, weil es an der Tür schon laut klopfte. Es war Molly, die mich mit runter nahm zum Essen. Ich setzte mich zwischen Oliver und Ginny. Oliver merkte, dass mir etwas auf dem Herzen lag. Er griff unterm Tisch nach meiner Hand. Als ich seine kalten Finger auf meiner Haut spürte, fühlte ich mich besser. Als ich in seine Augen schaute, sah ich seinen besorgten Blick. Eigentlich enthielt ich mich den Konversationen und verschwand nach dem Essen schnell wieder nach oben. Ich schmiss mich auf mein Bett und meine Laune verschlechterte sich wieder, meine Sicht verschwamm und meine Tränen kullerten meine Wange runter. Die Tür öffnete sich, schnell versuchte ich meine Tränen zu verbergen und setzte mich auf. Oliver schloss die Tür hinter sich. Er kam auf mich zu umarmte mich. Die Tränen flossen wie Wasserfälle. Ich konnte nicht mehr. Ich schlief in Olivers Armen ein, er hatte nichtmal gefragt, was los war. Er konnte mich trösten ohne zu wissen was los war, dafür liebte ich ihn.
Am nächsten Morgen wurde ich von einem Kuss geweckt. Oliver hatte sich über mich gebeugt. Dann ging er zur Tür. ,,Remus möchte dich sehen. Ich helfe schonmal." Er verließ den Raum und ich zog mich um. Ich zog mir ein schwarzes Top und meine kurze Hose an. Remus war wieder da, wenigstens etwas. Also ging ich die Treppen runter.

Geheimnisse der Vergangenheit -Verzaubert in HogwartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt