Kapitel 52

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"Ich liebe dich. Immer. Bis in alle Ewigkeit...."
Eine Pfote sauste an ihrem Ohr vorbei und sie schloss die Augen....

Jedoch blieb der erwartete Schmerz aus. Stattdessen nur ein dumpfes auftreffen einer Pfote auf dem harten Untergrund. Langsam öffnete sie ihre Augen. Sie blickte auf ihre Pfoten. Silberkralles Pfote ruhte neben ihren auf dem Boden. Seine Krallen hatte er eingefahren. Vorsichtig hob sie den Kopf und sah sofort in seine grauen Augen, die sie sofort in einen Ban zogen. Eine Zeit lang starrten sie sich nur an, bis...
"Was tust du da?! Töte sie gefälligst! Ich sagte TÖ-TEN!", schrie Finsterkralle. Silberkralle wandte sich ab und sah dem schwarzen Kater in die kalten, schwarzen Augen und schüttelte den Kopf. "Nein", miaute er ruhig und entschlossen. Verwundert sah Finsterkralle ihn an. "Liebe ist stärker als alles andere! Versteh es endlich! Nur weil DU nicht mit Himmelstern zusammen sein kannst, heißt das nicht, dass andere Katzen nicht lieben dürfen!"
"Ich wollte dir nur helfen! Ich habe dich gewarnt! Du wirst nicht glücklich mit ihr werden! Wir sehen uns wieder, alle beide!", und mit diesen Worten verschwand er in den Schatten des Nadelwaldes.
Erleichtert sah Silberkralle zu Flammensturm: "Komm. Gehen wir zurück zum Lager." Entgeistert starrte Flammensturm ihn an. "Glaubst du ich kann das jetzt einfach so vergessen?",fragte sie ihn aufgebracht. Was dachte dieser Kater eigentlich von sich. Wut stieg in ihr auf. "Du hast mich belogen, du hast den Clan belogen und du hättest mich einfach umgebracht, weil ER es dir befohlen hat!"
"Aber...Aber.... ich wollte das doch nicht! Ich kann mich ihm nicht mehr widersetzten seit mein Vater tot ist. Es ist wie als hätte er ich geschützt und dieser Schutz ist nun weg...",murmelte er leise. Flammensturm spürte einen Stich in ihrem inneren, doch sie wollte ihm nicht einfach so verzeihen. "Seit so langer Zeit verschwindest du jetzt immer einfach und triffst dich mit ihm?! Du hast dich in so große Gefahr begeben. Wenn jemand aus meinem Clan das erfährt bist du tot." "Ja aber... es muss doch niemand wissen! Ich habe einen Riesen Fehler gemacht, aber dafür kann ich nichts. Niemand kann sich gegen Finsterkralles Einfluss widersetzen", antwortete er aufgebracht. Flammensturm dachte über diese Worte nach. Dann drehte sie sich um und ging Richtung HimmelClan Territorium. Wenn sie hier erwischt würden wären sie geliefert. Sie drehte sich um. "Willst du hier Wurzeln schlagen oder was? Hier leben auch noch andere Katzen du Mäusehirn, die ganz sicher nicht damit es einverstanden sind, dass wir ihr Gebiet betreten haben", miaute sie. Silberkralle raffte sich auf und lief ihr nach.
Als sie grade die offene Fläche hinter sich gelassen hatten und den Halbwald erreicht hatten stockte Silberkralle plötzlich. Flammensturm blieb neben ihm stehen und fragte: "Was ist?" "Warum bist du mir gefolgt? Traust du mir nicht?", fragte er misstrauisch. "Natürlich traue ich dir. Nur es ist schon verdächtig das Lager durch den Lagerwall zu verlassen. Außerdem....", sie stockte. Fragen blickte Silberkralle sie aus seinen grauen Augen an. Diesen wundervollen grauen Augen. "Was?" "Wollte ich dir eigentlich etwas sagen", murmelte sie leise,"Ich hatte gehofft dich alleine anzutreffen..." "Warum? Was ist passiert?", miaute er erschrocken. "Ich...", weiter kam sie jedoch nicht. Sie brach zusammen. Schmerzen durchzuckten ihren ganzen Körper.
"Flammensturm!", erschrocken stützte Silberkralle zu ihr. "Was ist los?! Steh auf! Ich bringe dich ins Lager." "Nein... ich kann nicht... ins Lager. Hol Mondschimmer! Bitte! Es ist dringend!", stöhnte sie und wurde von einer neuen Welle des Schmerzes erschüttert.
Silberkralle drehte sich auf der Stelle um und verschwand im Wald.
>Die Junge...< Dachte sie. Warum jetzt? >Mohnblüte bitte hilf mir.< versuchte sie ihre Schwester zu erreichen. Doch nichts geschah. Sie antwortete nicht.
Flammensturm lag alleine am Waldrand und würde nun wahrscheinlich doch sterben wenn keine Hilfe kam.
Eine neue Welle des Schmerzes durchzuckte ihren Körper, als sie ein leises Rascheln vernahm. "Hier", hörte sie Silberkralle außer Atem miauen. "Flammensturm. Flammensturm. Ich bin da. Habe keine Angst. Nicht mehr lange. Halte durch", miaute Mondschimmer beruhigend. Flammensturm entspannte sich ein wenig doch wider erschütterte eine Schmerzenswelle ihren Körper. "Was ist mit ihr?!", miaute Silberkralle voller Panik. "Hast du noch nie gesehen wie eine Kätzin Junge auf die Welt bringt?", fragte Mondschimmer. Silberkralle riss entsetzt sie Augen auf. "Aber... Aber... Wer?", stotterte er und starrte Flammensturm an. "Du... murmelte sie leise, undeutlich, aber verständlich. Erstaunt riss Silberkralle die Augen auf.
"Jetzt steh hier nicht so untätig rum du Flohhirn! Hol mir einen festen Stock!", knurrte Mondschimmer barsch. Silberkralle machte kehrt und rannte ins Unterholz.
Flammensturm merkte im Gegensatz zu den anderen Anwesenden kaum etwas mehr. Sie merkte wie ihr Bewusstsein schwand, doch sie wollte da bleiben. Für Ihre Jungen. So viel Schmerz hatte sie nie zuvor in ihrem Leben verspürt. Jemand schon ihr einen Stock zwischen die Zähne und sie biss zu, um nicht laut in die Abenddämmerung hinaus zu Jaulen. Ihr ganzer Körper erzitterte. Sie spürte wie ein kleines Fellbündel neben sie gelegt wurde. Erneut biss sie zu. Es knackte leicht. Ihre Augen hatte sie fest geschlossen. Sie spürte Silberkralles weiches Fell an ihrer Seite und zwei weitere kleine Fellbündel wurden an ihren Bauch gelegt. Als sie erneut zubiss, um den Schmerz zu unterdrücken brach der Stock und es war vorbei. Die Schmerzen wurden weniger. Ein viertes Bündel wurde an ihre Bauch gelegt.
"Flammensturm", miaute Mondschimmer leise. Sie konnte Trauer in der Stimme der Heilerin erkennen. Flammensturm schlug die Augen auf und blickte in ihre Augen. Dann zu den vier winzigen Jungen. Zwei kuschelten sich an sie, doch die anderen beiden lagen reglos neben ihr. Sie schloss erneut die Augen. Warum? SternenClan? Warum tut ihr mir das an?!

Mohnblüte blinzelte und sah Silbersee, die vor ihr saß. " Mohnblüte, ich wollte dich nicht wecken " miaute sie leise und schaute zu ihren Jungen. Sie schaute an ihren Bauch, wo sich drei Junge reckelten. "Wo sind Blumenjunges und Bussardjunges?" fragte sie leise und eine Träne lief ihre Wange herunter. " Sie liegen in einem anderen Nest, hier!" miaute sie und deutete mit dem Schweif neben sich. Sie starrte auf die beiden leblosen Körper herunter und legte den Kopf auf die Pfoten. "Warum tut es so weh?" fragte sie und Tränen ließen ihren Blick verschwimmen "Es ist, als würde ein Teil von dir, tief in deinem Körper sterben und eine Lücke hinterlassen, die durch nichts gefüllt werden kann" Silbersee setzte sich zu ihr. "Es ist wie eine Wunde, die nie ganz zusammen wächst und immer wieder aufreißt, wenn man daran denkt" die Heilerin blickte traurig zu den Jungen runter. " Doch mit der Zeit wird es besser" miaute sie "Am Ende fühlt es sich so an, wie ein fehlendes Körperteil. Es ist schwer damit zu leben, aber möglich! " sie stand auf "Ich werde sie begraben, wenn du bereit dafür bist! Die Junge sollten die beiden nicht sehen" sie nickte gedankenverloren und stand vorsichtig auf. Ihre Junge gaben fiepende Laute von sich, doch sie legte sich zu ihren anderen. Ganz kurz leckte sie ihnen über das kalte Fell und stupste sie an. " Eines Tages lernen wir uns kennen!" miaute sie und überließ sie Silbersee, die durch ein Loch in der Bauwand in den Wald lief. Sie legte sich zu ihren lebenden Jungen und schob die an ihren Bauch. Doch ihre Gedanken wanderten zu ihren anderen Jungen und sie wurde traurig. Sie wollte die Augen schließen, als Moosschatten in den Bau stürmte. " Wo ist Silbersee?" fragte er panisch. " Ich weiß es nicht!" miaute sie "Was ist los?" Ihr Gefährte schaute sie schockiert an. " Nebellicht bekommt ihre Junge und Mondschimmer ist nicht auffindbar!" Sie stand vorsichtig auf. " Bleib bei den Jungen" miaute sie zu Moosschatten und stürmte an Ohm vorbei aus der Kinderstube. Sie lief auf die Lichtung, und musste erschreckend feststellen, dass Nebellichts Schreie aus dem Ältestenbau kamen. Sie lief zum Moosbaum und fand einen dicken Stock, mit dem sie zum Ältestenbau lief. Nebellicht lag auf der Seite, ihr Nest war blutgeträngt. Goldregen kauerte über ihr, ihre Augen starr vor Schreck. Lilienpfote und Minzpfote saßen etwas weiter weg und starrte zu der blutenden Königin. " Wo sind deine Junge?" fragte sie, nachdem sie Nebellicht den Stock ins Maul gedrückt hatte. Die Königin atmete flach und wandte sich unter den Schmerzen . " Im Schülerbau " miaute sie leise und leckte ihrer Schwester die Ohren. Sie nickte. " Also Nebellicht " miaute sie zu der Kätzin "Wenn ich es sage presst du Okay?" sie starrte zu der Kätzin herunter, die ganz schwach nickte. Sie legte ihre Pfoten auf den Bauch der Kätzin und rief "Jetzt!" die Kätzin biss auf den Stock, der heftig knarzte. Ein kleines Fellbündel landete im Nest und sie biss vorsichtig die Fruchtblase auf. Sie gab es Minzpfote und sagte "leck es gegen den Strich, damit ihm warm wird!" als der Schüler sie irritiert anschaute. Sie wandte sich wieder Nebellicht zu, deren Körper von heftigen Krämpfen gerüttelt wurde. Sie legte ihre Pfoten wieder auf ihren geschwollenen Bauch und miaute "Jetzt!" die Kätzin biss auf den Stock und ein weiteres Junges fiel ins Nest. Sie gab es Lilienpfote , die es ihrem Bruder nachtat. Sie schnurrte bei dem Anblick, als Nebellicht heftig keuchte.
" Mohnblüte? " fragte Goldregen alarmiert "Warum hört der Blutfluss nicht auf?" ihre Stimme war schrill , doch sie hatte Recht. Nebellicht verlor viel zu viel Blut. " Holt Kräuter dagegen!" miaute sie den Heilerschülern zu und sah zu Nebellicht. " Alles wird gut!" sie legte wieder ihre Pfoten auf ihren Bauch. " Ich glaube es kommt nur noch eins" miaute sie ihr leise ins Ohr. Die Kätzin nickte erschöpft und befolgte ihre Anweisungen. Goldregen hatte inzwischen die Junge an ihren Bauch gelegt. Plötzlich fühlte sie etwas, und im selben Moment knackte der Stock und ein weiteres Junges kam auf die Welt. Sie legte es zu den anderen und beobachtete, wie die beiden Heilerschüler Nebellicht ein paar Kräuter gaben. Die Kätzin war mit ihren Kräften am Ende und schaute nur erschöpft zu ihren Jungen. " Sie sehen wunderschön aus!" schnurrte ihre Schwester und betrachtete sie. " Dieses sieht aus wie du!" miaute sie und deutete mit dem Schweif auf das graue Junge. " Die anderen beiden sehen aus wie ihr Vater" miaute die Kätzin, worauf ihr fröhlicher Ausdruck verschwand. " Wer ist ihr Vater? " fragte Goldregen leise. Sie zuckte mit den Ohren, niemand wusste, wer der Vater ihrer Jungen war, und niemand hatte sich getraut zu fragen. Nebellicht seufzte. " Er...er war weder ein Hauskätzchin noch ein Streuner! Er war so was dazwischen..." die Kätzin lächelte "Er hat mich gefunden, nachdem ich den Clan verlassen habe. Sein Name war Fleck "
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Wie angekündigt ein längeres Kapitel. Können nicht versprechen, dass die anderen genau so werden aber... hoffen wir es mal ;).
Hoffen es hat euch gefallen und ihr schaut auch das nächste mal wieder vorbei wenn ein neues Kapitel online geht :D. Habt noch einen angenehmen Tag! Haut rein!
Ciau Ciau :D

Die Flammende BlüteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt