Kapitel 32

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Mohnblüte zuckte mit den Ohren. Wieso durfte sie nicht der Versammlung beiwohnen? sie seufzte. Flammensturm und sie hatten sich immer weiter von einander entfernt, und nun... Sie ging aus dem Kriegerbau und lief über den gefrorenen Waldboden zum Frischbeutehaufen. Er war erschreckend leer und so beschloss sie, jagen zu gehen. Sie blickte sich im Lager um, und trottete zu Blutzahn, die alleine beim Anführerbaum saß. " Hallo Blutzahn! " miaute sie und blickte zu der roten Kriegerin. " Was willst du?" knurrte sie und starrte in die Ferne. "Ich dachte wir könnten jagen gehen! " schnurrte sie "du kommst aus dem Lager überhaupt nicht mehr raus!" Blutzahn murmelte etwas unverständliches , stand aber auf und so gingen sie in den Wald. Sobald sie das Lager verlassen hatten stieg Blutzahns Laune um Längen und sie lief wie ein Schüler durch den Wald. "Komm lass uns zur Schlucht gehen", miaute sie und preschte los. Blutzahn nahm die unausgesprochene Herausforderung an und sprintete hinter ihr her.
Als sie schließlich die Schlucht erreichten, waren sie außer Atem und lehnten sich an die Bäume. " Dieses Mal warst du schneller, aber nächstes Mal werde ich dich besiegen! ", keuchte Blutzahn amüsiert. Sie schnurrte und miaute: "Das werden wir ja sehen! " Dann wandte sie sich ab und machte sich auf die Suche nach Beute. Blutzahn schnurrte und verließ ebenfalls ihren Platz. Sie schnupperte: da eine Spur! langsam folgte sie dem Eichhörnchen Geruch zu einem kleinen Busch. Sie sah das hellbraune Wesen, wie es seine Nahrung suchte und gedankenverloren an einem Korn knabberte. Wie die gesamte Beute im Wald war es entsetzlich Mager, aber Beute ist Beute. Sie pirschte sich an, trat aber versehentlich auf einen Zweig. Das Eichhörnchen schaute auf, und rannte fort. Sie sprintete hinter dem Eichhörnchen her, war aber noch aus der Puste von dem Wettrennen von gerade. Das Eichhörnchen gewann stetig an Distanz, doch plötzlich quieckte es auf. Sie lief in Richtung des Geräusches und sah Blutzahn, die mit einer Maus und dem Eichhörnchen auf sie zu trottete. " War ganz in Gedanken gewesen das kleine", miaute sie,"Ist mir direkt in die Pfoten gelaufen!" sie schnurrte und gemeinsam liefen sie zurück zum Lager. Sie legte die Frischbeute auf dem Frischbeutehaufen ab und kam mit einer Maus zu ihr. " Wollen wir uns die teilen?", fragte sie und setzte sich zu ihr. " Danke!", miaute sie und biss in die Maus. Mit wenigen Bissen war die Maus verschlungen und Blutzahn begann sich zu putzen. Mohnblüte entspannte sich und beobachtete das Lager. Beerenfell und Nachtblüte saßen am Eingang der Kinderstube und beobachteten Wolkenjunges und Sonnenjunges die im Schnee spielten. Fie schwarze Kätzin war gerade erst in die Kinderstube umgezogen und es war allseits bekannt von wem die Jungen waren. " Glaubst du das Nachtblüte zufrieden mit ihrem Leben ist? ", fragte sie Blutzahn , die aufblickte. " Meinst du wegen Dunkelkralle? ", sie blickte ihr in die Augen. "Du kennst ihn doch Dunkelkralle ist sehr eigen und naja Nachtblüte ist nicht so ganz sein Typ...", miaute Blutzahn. Mohnblüte nickte."Aber ich habe nicht nach Dunkelkralle sondern nach Nachtblüte gefragt! " miaute sie ihre Augen fest auf die schwarze Königin gerichtet. " Ich glaube nicht das Nachtblüte viel Vertrauen in diese Beziehung steckt!", miaute Blutzahn und folgte ihrem Blick. " Aber wie läuft es denn bei dir und Moosschatten? ", fragte Blutzahn mit neckischem Unterton. Sie verdrehte die Augen "Wir sind umglaublich stolz auf unsere Junge!", miaute sie und blickte sich um, "Sie haben wunderbare Mentoren bekommen und werden den Clan sehr stolz machen!" Sie schnurrte und plusterte ihr Fell gegen die Kälte auf. " Mir gefällt der Mentor von Löwenpfote am besten", miaute Blutzahn. Mohnblüte wandte sich zu ihr "Immer so arrogant diese Blutzahn! IMMER nur auf ihre Kinder fixiert! ", miaute sie spielerisch genervt und stupste Blutzahn an. Diese verdrehte nur die Augen und fuhr mit ihrer Fellwäsche fort. In diesem Moment kehrte die Jagdpatroullie zurück, bestehend aus Rotauge, Goldregen und Löwenpfote. Die beiden Krieger waren heftig am diskutieren, während Löwenpfote mit angelegten Ohren eine Wühlmaus auf dem Frischbeutehaufen ablegte. Er blickte sich um und trottete dann auf Blutzahn und sie zu. " Ihr könnt euch das nicht vorstellen", miaute er theatralisch und blickte zu seinem Mentor, der immernoch mit Goldregen diskutierte, ohne seine Frischbeute abzulegen. " Diese beiden Krieger sind dumme Fellbälle!", knurrte der Schüler. " Sie fingen kurz nachdem wir das Lager verlassen hatten mit dieser Diskussion an, Wo wir hingehen sollten, wo es die bessere Beute gibt, wo wenig Schnee liegt! Sie haben die ganze Beute von hier bis zur Felsenkuhle verjagt, und ich bin echt verblüfft, dass wir etwas gefangen haben." Löwenpfote schnaubte und setzte sich beleidigt. "So darfst du nicht über deinen Mentor sprechen", miaute Blutzahn. Löwenpfote zuckte bei der strengen Stimme von Blutzahn zusammen, entspannte sich aber wieder als er sah, wie sie ihn amüsiert anschaute. "Ich schau mal wo Schimmerpfote ist! Sie ist in letzter Zeit immer überall, nur nicht im Lager!", miaute der Schüler ernst und lief über die Lichtung zum Schülerbau. "Meinst du das wird was?", fragte Blutzahn plötzlich. Mohnblüte schaute sie zunächst irritiert an, folgte dann aber ihrem Blick zu Goldregen und Rotauge. "Eigentlich passen sie doch gut zusammen", miaute sie und beobachtete die goldene Kriegerin die sich mit dem roten Krieger ein Eichhörnchen teilte. Blutzahn schnurrte: "Sie sind genau wie ein paar Junge! In einem Herzschlag streiten sie sich, im nächsten spielen sie friedlich zusammen!" sie nickte.
In diesem Augenblick kamen Flammensturm, Efeuranke und Falkenkralle ins Lager. Sie wartete auf Himmelstern und Mondschimmer, doch die beiden kamen nicht. Sie sind schon auf der Versammlung dachte sie. "Ich glaub ich geh mir mal die Pfoten vertreten", miaute sie und nickte Blutzahn zu. Die Kätzin miaute ein Auf Wiedersehen und schnippte ihr mit dem Schwanz zu. Sie lief durch den Brombeertunnel in den Wald. Sie ging durch den Wald und folgte Himmelsterns Geruchsspur. Die Spur führte zur BlumenClan Grenze wo Himmelstern auf Lichtstern und Blatttau gestoßen sein musste, denn von da an liefen die Spuren zusammen weiter. Sie folgte der Spur bis zur Felsenkuhle. Von da an führte die Spur hinauf und sie schlich leise weiter. <Dem Geruchnach zu urteilen ist der FinsterClan und der BergClan noch nicht da > dachte sie und schlich in die verschneite Kuhle. Sie konnte Himmelstern und Mondschimmer nicht sehen, aber sie konnte sie riechen. Sie schlich weiter, achtete aber darauf, das der Wind nicht in ihrem Rücken war. Durch die Bäume konnte sie die Anführer erkennen, die sich unter einem Ginsterstrauch zusammengefunden haben. Schnell kletterte sie auf einen Baum und kroch auf einem der Äste näher an die Anführer heran. Sie erschrak als sie ausrutschte und fast vom Ast fiel. Sie krallte sich fest um ihr Gleichgewicht wieder zu finden. Sie spitzte die Ohren konnte aber nichts hören. <Ich muss näher kommen> dachte sie und kletterte an den Rand des Astes, der bedenklich wackelte. Vorsichtig sprang sie auf den Ast vor ihr, der laut knackte. Ihr Pelz brannte, als sie ein "Wer ist da?" hörte. Schnell kletterte sie weiter, bis sie den Stamm erreichte. Mit einem Blick nach unten konnte sie Lichtstern sehen, die sich kaum eine Schwanzlänge unter ihr umblickte. Sie hielt den Atem an und presste sich an den Stamm. Als Lichtstern zu dem Ginsterstrauch zurückgekehrt war folgte sie ihr über einen Ast zu den anderen Anführern. Nun konnte sie sie leise reden hören. "Wann kommt den jetzt der FinsterClan?", knurrte Schilfstern, der wohl dazugekommen sein musste. "Beruhig dich Schilfstern", miaute Lichtstern sanft und legte den Schweif um ihre Pfoten. "Schaut da kommen sie", miaute Kieselstein und auch Mohnblüte konnte ihren Geruch wahrnehmen. "Schön das ihr gekommen seid", miaute Dunkelherz. "Kommt lasst uns auf die Lichtung gehen!", miaute Eulenflügel nervös. "Aber hier im Ginster ist es schön warm!", miaute Lufthauch. "Aber wir sollten das Silbervlies sehen!", Eulenflüges Stimme brach und hörte sich anders an. "Jetzt kommt!", knurrte Felsenstern und trat auf die Lichtung. Mohnblüte folgte den Pfotenschritten der Anführer, bis sie sie sehen konnte. Die Anführer und ihre Heiler hatten sich auf der Lichtung niedergelassen und schienen nicht zu wissen was nun zu tun ist. "Wie schon gesagt schön das ihr unserer Aufforderung gefolgt seid und wir nun hier versammelt sind", begann Dunkelherz und starrte in ihre Richtung. Sie erstarrte und versteckte sich im Schatten. "Also unser Anführer hat beschlossen einen Wettkampf auszurichten. Die Anführer werden gegeneinander antreten und der Gewinner wird der Meister des Bundes sein! " Dunkelherz Augen verdunkelten sich. "Wer sich weigert in den Bund einzutreten, der wird Krieg herausfordern!" sie stand auf "Werdet ihr euch uns anschließen?", fragte sie und schaute zu den Anführern. "Du sagtest wir", miaute Himmelstern "wer ist den schon in diesem Bündnis?" Dunkelherz bewegte sich nicht aber Felsenstern stand auf. "Ich bin dem Bund beigetreten und es wäre für euch nur das richtige es mir nachzumachen!", seine Stimme war dunkel als er zu den anderen blickte. "Ich...ich habe mich schon dazu entschlossen dem Bund beizutreten", miaute Lichtstern und blickte auf ihre Pfoten. "Wie kannst du es wagen dich so etwas anzuschließen? " Himmelsterns Stimme war kalt und sie erhob sich. Schilfstern stand ebenfalls auf und trat nervös von einer Pfote auf die andere. Plötzlich fühlte Mohnblüte sich anders, so als würde ihr Herz nicht wissen für was es schlagen sollte. Sie spürte eine unbestimmte Kälte in sich aufkommen.
Sie schaute auf und blickte über die Lichtung. Sie starrte in ein paar schwarz glänzende Augen. <Wie kann ich so dunklen Augen in der Dunkelheit erkennen?> sie blickte in die kalten Augen und kroch zurück. Ihr Pelz brannte und sie fühlte sich verfolgt als wäre ihr der Tod auf den Pfoten."Ich bin mir noch nicht sicher" hörte sie noch Schilfsterns Stimme, dann hörte sie nur noch den Wind und spürte den Schnee, der ihr in den Pelz fiel. Sie rannte um ihr Leben und ihr Herz schlug wie wild. Ihre Pfoten preschten über den verschneiten Boden und sie sah nur noch den Schnee, der ihr in die Augen fiel. Sie rannte bis sie sich im Birkenwäldchen wiederfand. Plötzlich hörte sie hinter sich ein Keuchen und drehte sich mit aufgefahrenen Krallen und gesträubten Pelz um...

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Wieder ein neues Kapitel und mal wieder ein etwas längeres, wer da wohl stehen wird? Wartet mit ausgefahrenen Krallen auf das nächste Kapitel und bis dann... LG Mohnsturm

Die Flammende BlüteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt