Die Flammende Blüte

Kapitel 10

Mohnpfote und Flammenpfote tappten zum Frischbeutehaufen. Sie hatten den ganzen Tag trainiert und waren erschöpft. Mohnpfote nahm sich eine Maus und die Schwestern gingen zum Nesselfleck. Dort ließen sie sich nieder. "Ich bin so müde", stohnte Flammenpfote. Auch Mohnpfote Pfoten und Krallen schmerzten noch. Sie hatten heute geübt auf Bäume zu klettern und das erforderte sehr viel Kraft in den Pfoten und Krallen. Ihnen hatte es sehr viel Spaß gemacht. Vorallem Flammenpfote war mit Freude an die Sache rangegangen, doch auch sie hatte schnell gemerkt, dass es nicht so einfach war wie es aussah. Sie hatte einen Bissen von ihrer Maus gefressen als Moospfote auf sie zu gelaufen kam. Er blieb vor ihr stehen und berührte seine Nase mit der ihren. Dann miaute er aufgeregt:"Wir werden morgen zu Kriegern ernannt! Mohnpfote! Ist das nicht toll!" "Das ist ja wundervoll!", schnurrte Mohnpfote erfreut. Flammenpfote entgegnete nur mürrisch:"Das ist ja schön für dich, aber ich will auch schon Krieger sein." Mohnpfote sah sie nur wütent an und folgte Moospfote über die Lichtung.

"Moosschatten! Beerenfell! Moosschatten! Beerenfell!", schallte es über die Lichtung. Nach der Kriegerzeremonie tappte Mohnpfote traurig in ihren Bau. Moosschatten und Beerenfell würden im Kriegerbauschlafen. Genau so wie Blutzahn, da der Bau im letzten Mond ausgebaut wurde und nun wieder reichlich Platz bot. Flammenpfote lag schon zusammengerrollt in ihrem Nest. Sie selbst legte sich nun in ihr eigenes einsames Nest. Der Schülerbau war nun leer. Doch bald würden auch Himbeerherz Junge Schüler werden. Sie schloss die Augen und viel in einen unruhigen Schlaf.

Der Wind rauschte über die Lichtung, die Bäume raschelten. Im Schatten stand ein Kater mit weißgrauem Fell und weißen Krallen. Seine Augen hatten die Farbe des Lichts. Plötzlich Dunkelheit. Doch er stand da, unbewegt dem Schatten zugewandt. "Ein Kampf" miaute er. "Ein Kampf aus alten Zeiten mit einem neuem Gegner. Die Flammende Blüte." Ein Licht aus seiner Brust vertrieb die Dunkelheit. "Macht euch bereit!" rief er. "Die Blattleere wird kommen und mit ihr die Dunkelheit." Der Kater löste sich in einem Lichtblitz auf. "Seid bereit" miaute er ein letztes mal. Dann war er verschwunden und alles wurde schwarz. Mohnpfote erwachte. sie konnte sich den Traum nicht erklären. Wer war dieser Kater?. Er war nicht aus dem Sternenclan aber wer war er dann?. Sie musste mit Flammenpfote sprechen. Mohnpfote trat aus dem Bau, um Flammenpfote zu suchen. Sie lief über die Lichtung, vorbei an Dunkeljunges und Nebeljunges. Silberjunges war nicht bei ihnen. Sie hatten wohl den Bau verlassen müssen, damit Honigblume und ihre Jungen Federjunges und Rosenjunges ihre Ruhe hatten. Sie waren am Nachmittag des vorigen Tages geboren worden. Flammenpfote und sie hatten die beiden Jungen kätzinnen schon gesehen und hatten sich sofort in die beiden kleinen verliebt. Nun lief sie an den Ältesten vorbei die betrübt vor ihrem Bau saßen. Während der Großen Versammlung war Rankenpelz gestorben. Flammenpfote und Mohnpfote ware sehr erschüttert gewesen. Sie hatten den alten ruppingen Kater gemocht und hatten wie seine Baugenossen Minzfuß und Eisblume getrauert. Mohnpfote nickte den beiden zu und tappte weiter. Sie fand Flammenpfote vor dem Heilerbau. Mondschimmer hockte an ihrere Seite. Silberjunges sah aufmerksam ihren Bewegungen zu. Vogelschweifs Stimme ertönte aus dem inneren des Baues: "Ich bringe dir eine Packung mit. Es wird hoffentlich gegen die verrenkte Schulter helfen. Einen Herzschlag später trat der alte Kater aus dem Heilerbau. Er setzte sich neben Flammenpfote und verteilte die Paste auf ihrer Schulter. Flammenpfote zuckte zusammen und biss die Zähne aufeinander, "Was ist Mohnpfote" zischte Flammenpfote durch zusammengebissene Zähne. "Ich würde gerne mit dir Jagen gehen" miaute sie und deutete auf den Brombeertunnel. "Wenn Vogelschweif fertig ist können wir gehen." erwiderte sie. "Hetz mich nicht" knurrte Vogelschweif. "So jetzt bist du fertig" miaute er ihr zu. "Bis Sonnenhoch sollten die Schmerzen weg sein. überanstrenge dich aber nicht!". "Werde ich nicht" schnurrte Flammenpfote dem altem Kater zu. Sie ging auf dem Brombeertunnel zu und wartete dort auf Flammenpfote. Sie folgte ihr und zusammen traten die Schwestern auf die Lichtung. Dort trafen sie auf Maisblume und Krallenpelz. "Guten morgen ihr beiden" miaute Maisblume. "Guten morgen Maisblume, guten morgen Krallenpelz." erwiderte sie. Krallenpelz nickte nur während Maisblume auf sie zutrat: "Wir wollen heute weitertrainieren. Seid deshalb an Sonnenhoch in der großen Schlucht". Sie nickte und ging mit Flammenpfote an den Kriegern vorbei. Sie gingen durch den Wald und besprachen den Traum. Doch auch Flammenpfote konnte sich nicht erklären wer es war. Sie bestätigte aber das es der selbe Kater wie aus ihrem Traum war. Plötzlich trat ein Kater aus dem Dickicht. Mohnpfote erkannte ihn sofort. Es war der Kater aus ihrem Traum. Als er zu sprechen begann zuckten sie zusammen. Seine Stimme klang alt, als wäre sie Blattwechsel stumm geblieben: "Hallo Flammenpfote, hallo Mohnpfote, schön euch endlich gegenüberzustehen." "Wer bist du?". fragte Mohnpfote, deren Pelz sich wieder glättete. Irgendwie wusste sie dass keine Gefahr von diesem Kater ausging. "Mein Name ist Mondkristall, aber ich bin mehr als der Kater der vor euch steht." Die Schwestern schauten sich verwirrt an. Mondkristall schmunzelte, drehte sich um und rannte in den Wald. Die Schwestern folgten ihm, doch schon nach kurzer Zeit keuchte Flammenpfote: "Ich...ich kann nicht mehr. Meine Schulter" Mondkristall blieb stehen. Als er sich umdrehte schien helles Licht aus ihm heraus und seine Augen leuchteten wie Eis. Genauso schnell wie es gekommen war verschwand das Licht und er murmelte: "weiterlaufen". Er lief los und Mohnpfote folgte ihm. Als Flammenpfote weiterlief rief sie ihrer Schwester erstaunt zu: "Meine Schmerzen sind weg!". Nach einem langen Lauf, standen sie am Fuß einer Bergkette. "Diese Bergkette beschützt die Clans" erklärte Mondkristall. "Wenn die Dunkelheit kommt werdet ihr das merken!. Ihr werdet neue Gefahren entdecken!". "Woher weißt du das?" unterbrach ihn Flammenpfote. Mondkristall blickte sie an und antwortete: "Es gibt vieles was ich weiß, aber es gibt auch vieles was ich nicht wissen möchte!". Flammenpfote blickte auf ihre Pfoten. "Ihr werdet vielen Gefahren trotzen müssen. Wie Bären, Wölfen und vielen Zweibeinern." Mohnpfote schaute ihn an und fragte: "Was ist an Beeren so gefährlich?". "Nicht Beeren sondern Bären" antwortete Mondkristall schmunzelnd. "Das sind große pelzige Tiere" miaute Mondkistall traurig. "Viel größer als ein Dachs und viel gefährlicher". Mohnpfote zuckte zusammen. Ein einziger Dachs hatte zwei Krieger einfach so getötet. Was konnte ein Bär da tun?. Mondkristall lief auf die Kette zu. Er schlüpfte durch ein Brombeergebüsch und verschwand. Die Schwestern folgten ihm und fanden sich in einem Tunnel wieder. "Wohin führt das?" fragte Mohnpfote. "Das führt zu unserem Trainingsbereich!"

Flammenpfote blickte sich um, dieser Platz erinnerte sie an irgendwas. Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Das war ein Lager!. Doch bevor sie es Mohnpfote sagen konnte, griff Mondkristall an. Sie verteidigte sich so gut sie konnte, aber sie kämpfte mit einem ausgewachsenem Krieger. Sie konnte sich zwar verteidigen, aber wie lange?. Plötzlich wurde das Gewicht von ihr genommen. Mohnpfote!. Zusammen war kämpfen wie laufen. Sie ergänzten sich perfekt und nun lag Mondkristall am Boden, blutüberströmt. Sie hingegen hatte keinen einzigen Kratzer. "Gut gemacht" schnurrte Mondkistall  "aber nächstes mal könntet ihr doch mit eingefahrenen Krallen kämpfen oder?" er rappelte sich auf und zeigte ihnen noch ein paar Kampftechniken bevor er sie entließ. Als sie nun die Höhle verließen war es kurz vor Sonnenuntergang. "Flammenpfote" murmelte Mohnpfote ihr zu. "Wir haben das Training verpasst". Sie rannten los. Das würde Ärger geben!.

Wieder ein neues Kapitel!. Viel Spaß ;-3