Kapitel 64

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"Wir müssen uns beeilen!", rief Muschelherz, der keuchend voran lief. Himmelsterns Patroullie und die Streuner folgten ihm über den Fluss ins SeeClan Territorium. Mondkristall lief die ganze Zeit an ihrer Seite und schaute sich immer wieder besorgt um. "Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache...", murmelte er die ganze Zeit vor sich hin. Verwundert blickte sie zu ihrem Gefährten und fragte:" Warum? Wir machen alles richtig. Der SeeClan braucht unsere Hilfe!" Mondkristall schüttelte jedoch nur den Kopf und richtete seinen Blick wieder geradeaus.
Das platschen der Pfoten auf dem leicht Sumpfigen Untergrund des SeeClan Territorium hallte in Himmelsterns Kopf wieder. Die ganze Zeit stellte sie sich die gleiche Frage: Würden sie diesen Kampf gewinnen? Wessen letzter würde es sein? So viele Jahre lebte sie nun schon in diesen Territorien und immer waren Katzen von ihr gegangen. Doch noch nie würden so viele auf einmal gehen können. Was wäre wenn sie sterben würde? Was wäre wen auch Flammensturm sterben würde? Es gäbe niemanden der ihren Clan anführen würde. Daran mochte sie gar nicht denken.
Es war nur ein Kampf. Dieser eine Kampf, der alles entscheiden würde und wieder Frieden bringen konnte. Sie mussten ihn einfach gewinnen.
"Himmelstern! Wir sind da", miaute Muschelherz und Mondkristall stieß die Kätzin vorsichtig an. Sie blinzelte und richtete ihren Blick nach vorne. Sie standen auf einer kleinen Anhöhe hinter einem großen Felsen. Kein Kampfgeschrei war zu hören und auch sonst nichts. Sie trat vor um den Abhang auf der anderen Seite sehen zu können. Im Tal standen alle SeeClan Katzen zusammengedrängt umgeben von FinsterClan und BergClan Kriegern. Den BlumenClan konnte sie allerdings nicht ausmachen und auch unter den Gerüchen könnte sie ihn nicht ausmachen. Außerdem waren es zu wenig Katzen, dass es Berg- und FinsterClan sein konnten und schlagartig dämmerte es ihr.
Es war eine Falle. Sie sollten aus ihrem Territorium gelockt werden, damit in ihrem eigenen Angegriffen wurde. Finsterkralles Plan war aufgegangen. Er hatte ihre Große Gruppe gespalten und in Zwei geteilt. Er konnte nun in aller Seelenruhe ihr Lager angreifen und hätte als Unterstützung den gesamten BlumenClan und die Restlichen Clankrieger.
"Es war eine Falle", murmelte Mondkristall, der neben sie getreten war und die Lage begutachtete. "Ich hab es gewusst. Von Anfang an!", miaute er und drehte sich zu Himmelstern. "Es tut uns leid...",murmelte Muscheherz. Auch Falkenkralle gesellte sich zu ihnen: "Was sollen wir jetzt tun? Es wird zu lange dauern wieder zurück zu laufen, außerdem braucht der SeeClan auch unsere Hilfe!"
"Du hast Recht. Wir werden erst dem SeeClan helfen und dann zurückkehren. Wie steht es um eure Krieger?", fragte sie an Muschelherz gewandt. "Wir haben einige Katzen verloren, viele sind verwundet", murmelte er und fügte leise hinzu," und Schilfstern hat ein Leben verloren..." Danach senkte er den Kopf:" Sie kämpfen wie Füchse. Sie sind keine Clankatzen mehr. Finsterkralle hat das Gute in ihnen genommen, alles. Ihren Glauben ihren Willen."
Himmelstern nickte und drehte sich wieder um. "Wir teilen uns in zwei Gruppen. Ihr", sie deutete einen Schnitt zwischen zwei Streunern an," Helft dem SeeClan in ihr Lager. Wir halten die anderen in Schach. Also, auf mein Zeichen!", rief sie leise. Sie dachte, dass es eigentlich einfach werden sollte, aufgrund von Rex und dem Glauben in der Überzahl zu sein.
Dann schnippte sie mit dem Schwanz und stürmte den Hang hinab.
Jaulen erfüllte die Luft und Himmelstern hörte nur noch wildes und panisches Geschrei. Sofort stürzte sie sich auf Zackenpelz und zerkratzt ihm das Fell. Der Kater wand sich unter ihr und die beiden Katzen rollten auf den Boden. Schließlich gelang es Himmelstern, an Zackenpelz verwundbaren Bauch zu gelangen und schlug ihre Krallen hinein. Der Kater schrie auf und rannte davon in die Heide. Himmelstern blickte sich um. Die Streuner versuchten die SeeClan Katzen aus dem Kampfgetümmel zu ziehen, jedoch würden sie immer wieder aufgehalten und angegriffen. Sie kämpften als würde es um ihre eigene Existenz gehen, obwohl sie nicht zu den Clans gehörten.
Himmelstern erblickte Falkenkralle, der gegen einen großen graugetigerten Kater kämpfte. Er war ihm deutlich unterlegen und Himmelstern wollte ihm zur Hilfe eilen, wurde jedoch im Lauf in die Seite gerammt und landete auf dem Boden. Schnell wollte sie sich aufrichten, würde aber sofort von dem Gewicht ihres Angreifers zurück auf den Boden gedrückt. Himmelstern wand sich unter ihr und schlug mit ihren Hinterpfoten nach dem Krieger. Sie schaffte es ihn mit einem Ruck abzuschütteln und drehte sich zu der goldfarbenen Kätzin, die sie angegriffen hatte. Knurrend rappelte diese sich auf und setze zum Sprung an. Gekonnt tauchte Himmelstern unter ihr her und holte sie aus der Luft. Hart schlug die Kriegerin auf dem matschigen Boden auf und blieb dort reglos liegen.
Himmelstern wandte sich von ihr ab und sah sich wieder nach Falkenkralle um. Sie erblickte ihn immer noch erbittert gegen den großen Kater kämpfen, welcher wie wild ohne zu Ziele auf Falkenkralle ein schlug. Vielen Schlägen konnte er ausweichen, doch auch zu viele trafen. Ohne lange zu überlegen rannte Himmelstern erneut los und sprang auf den Rücken des grauen Katers. Dieser schien es jedoch kaum zu stören und schlug weiter auf Falkenkralle ein, der nach einem Schlag auf seinen Rücken auf dem Boden lag. Himmelstern grub ihre Krallen noch weiter in das Fleisch des Kriegers bis er endlich aufjaulte. Er schüttelte sich und Himmelstern wurde auf den Boden geschleudert. Ohne sie zu beachten ging er wieder auf Falkenkralle los und bevor Himmelstern ihn abhalten könnte hatte er seine langen Krallen in Falkenkralles Kehle gerammt.
"Neeeeeeeiiiin!", jaulte Himmelstern und mit neuer Kraft sprang sie ab und schlug dem großen Kater ihre Krallen in die Flanke. Ohne zu zögern biss sie ihre Zähne in seinen Nacken. Der Kater heulte vor Schmerz, schüttelte sie ab und rannte davon.
Himmelstern stürzte zu Falkenkralle. Blut strömte aus seinem Hals und seine Augen wurden langsam glasig. "Falkenkralle!", miaute Himmelstern voller Trauer und kauerte sich neben den sterbenden Krieger. "Es war mir eine Ehre dem HimmelClan gedient zu haben", murmelte er und schloss die Augen.
Himmelstern blinzelte. Warum er? Er hätte nicht sterben sollen. Mit neuer Kraft richtete sich Himmelstern auf und blickte sich auf der Lichtung um. Die kleine Streunergruppe war mit dem SeeClan verschwunden. Rex wurde von vier Katzen gleichzeitig angeriffen, die alle wild auf ihn ein schlugen. Himmelstern erblickte Sonnenherz am Rande des Abhangs liegen, blutüberströmt. Krallenpelz, der von mehreren Katzen niedergestreckt wurde... die Streuner wurden alle zusammen gedrängt, Rücken an Rücken unter ihnen Dunkelkralle, der ein lautes jaulen ausstieß als er seinen Clangefährte Krallenpelz zu Boden gestreckt wurde. Tigerschatten, Erlenschweif und Kleepfote wurden zusammengedrängt.
Himmelstern hatte sich geirrt. Sie waren nie in der Überzahl gewesen. Ohne die Hilfe des SeeClans wären sie verloren.
Himmelstern wollte sich wieder in die Schlacht stürzen, ihre Clangefährten und die Streuner befreien, doch wurde erneut aufgehalten. Krallen bohrten sich in ihren Pelz und sie Jaulte laut auf. Sie wurde zurück gezerrt und hart auf den Boden geschleudert.
"Stopp!", Jaulte plötzlich eine Katze nahe bei ihr. Himmelstern wollte ihren Kopf drehen, doch sie wurde wieder auf den Boden gedrückt, so konnte sie nur auf die kämpfenden Katzen schauen.
Nach dem Schrei hielten sie jedoch alle inne. Der Berg- und FinsterClan hatten ihre noch lebenden Clangefährten und die Streuner samt Rex umzingelt. Knurrend drängten sie sie immer weiter zusammen. Nun sahen auch sie genau so hilflos aus wie der SeeClan als sie eintrafen.
"Hört auf zu kämpfen und ergebt euch, oder eure Anführerin wird sterben!", rief jemand. Himmelstern konnte die Stimme von Dunkelherz erkennen. Aber wie konnte das sein? War Finsterkralle nicht hier. Wollte er Himmelstern nicht mit seinen eigenen Krallen töten?
"Himmelstern, Nein!", schrie Erlenschweif und versuchte aus die Mauer aus Krieger zu durchbrechen, wurde jedoch wieder zurückgeschlagen. "Ergebt euch oder sie wird sterben! Ergebt euch nicht und ihr werdet alle sterben!", rief Dunkelherz erneut. "Wir ergeben uns!", rief einer der Streuner plötzlich. Entsetzt sah Himmelstern zu ihm. "Yoghurt! Niemand wird sich hier ergeben!", rief Samt den Kater zurück, der den Kopf senkte und sich wieder in die Menge schob.
"Dann wird sie sterben! Genau wie eure anderen Freunde und Clangefährten!", miaute Dunkelherz.
"Nein wird sie nicht", hörte Himmelstern Mondkristalls stimme hinter sich. Der Kater hatte sich, wie auch immer er das geschafft hatte hinter die Kätzin geschlichen und ihr seine Krallen an die Kehle gelegt.
"Wo ist Finsterkralle!", murmelte Mondkristall ruhig. "Das werde ich dir niemals sagen", miaute die Kätzin. "Doch das wirst du!", und der Kater legte so viel Überzeugung in seine Stimme wie er konnte, doch ließ Dunkelherz immer noch nicht locker. Im Gegenteil. Sie verfestigte ihren Griff um Himmelsterns Hals nur noch mehr.
"Dann wird heute dein letzter Tag sein!", knurrte Mondkristall und setzte zum Schlag an. "Ich werde nicht alleine gehen!", miaute Dunkelherz und schlug ihre Krallen in Himmelsterns Flanke. Im selben Moment gruben sich auch Mondkristalls Krallen in die Kehle der zweiten Anführerin des FinsterClans und sie brach auf Himmelstern zusammen. Schnell zog Mondkristall sie von ihr herunter und beugte sich über Himmelstern. Ein höllischer Schmerz pochte in ihrer Flanke und ihre Sicht schwamm. Blut sickerte neben ihr auf den Boden und sammelte sich zu eine Pfütze.
"Himmelstern! Sieh mich an Hinmelstern! Ich kann dir helfen!", murmelte Mondkristall und schloss die Augen.
Es war vorbei. Sie würde jetzt ihr letztes Leben verlieren. Doch anstatt, dass alles schwarz würde klärte sich ihre Sicht wieder ein wenig.
Vorsichtig drehte sie ihren Kopf und sah, dass die Wunde ein wenig verheilt war. Mondkristall hatte all seine Heilkräfte geopfert um ihre Wunde zu heilen. Doch Himmelstern könnte erkennen, dass es nur vorrübergehend war. Die Wunde würde erneut aufreißen. Sie würde sterben, aber nicht hier.
"Ich muss zu Flammensturm und Mohnblüte", murmelte sie und raffte sich auf. "Nein du musst liegen bleiben! Du kannst jetzt nicht gehen", miaute Mondkristall eindringlich. "Nein!", miaute sie bestimmt und stand auf. Sie schwankte leicht, könnte sich jedoch wieder fangen. Vorsichtig blickte sie sich um.
Das Blatt hatte sich gewendet. Nun standen der Berg- und der FinsterClan umzingelt von Streunern und Clankatzen in der Senke. Himmelsterns Katzen mussten es geschafft haben, die anderen zu überwältigen, nachdem Mondkristall Dunkelherz ermordet hatte. Himmelstern drehte sich zu der Leiche der Kätzin um. "Du hast vielleicht dein Ziel erreicht, aber nicht so wie du es wolltest", und so schnell sie mit der Wunde könnte rannte sie den Hang hinauf Richtung HimmelClan Territorium. Mondkristall folgte ihr und Stütze sie, immer wenn sie Taumelte und stolperte. Sie merkte wie die Wunde mit jedem Schritt wieder schlimmer würde und langsam wieder auf riss. Als sie den Wald erreichten spürte sie, das erste Blut ihre Flanke entlang laufen.
Sie übersprang den Bach und rettete sich gerade so auf die andere Seite. Mondkristall landete elegant neben ihr und Stütze sie sofort als sie drohte hinzufallen.
Himmelstern fing sich wieder und lief gradeswegs zum Lager. Auf halbem Wege hörte sie lautes Kampfgeschrei aus dem Wald. Finsterkralle hatte also noch nicht ihr Lager erreicht. Sie versuchte sich so selbst Mut zuzusprechen und sich Kraft für Ihre letzten Meter zu geben. Von Mondkristall gestützt liegen sie zu den schreien und kamen auf eine kleine Lichtung. Erinnerungen kamen in Himmelstern auf. Hier hatte sie ihre aller erste Frischbeute gefangen als Schülerin. Nun war alle Beute verscheucht durch die kämpfenden Katzen. Laute Schreie und überall lagen Tote Oder auch verletzte. In mitten der Lichtung tobte der Kampf.
"Hol Mohnblüte und Flammensturm", murmelte Himmelstern und sackte an einem Baum zusammen. Ihre erneut aufgerissene Wunde Blutete so stark wie am Anfang und ihr Fell färbte sich noch dunkler....

>Flammensturm< Mondkristalls Stimme tönte in ihrem Kopf. >Mohnblüte< er rief nach ihrer Schwester. >Was ist los Mondkristall?< fragte Flammensturm in Gedanken, gerade darauf fixiert eine schwarze Kätzin am Boden festzunageln, die sich wild unter ihr wand. >Kommt sofort zu mir!< drängte Mondkristall. >Aber ihr seit doch beim SeeClan< gab Mohnblüte zurück. >Nein! Wir sind hier. Himmelstern und ich! Kommt schnell zum Rand der Lichtung<
Flammensturms Kopf dröhnte. Was war passiert? Ging es allen gut? Warum waren Mondkristall und Himmelstern schon zurückgekehrt? Sie verpasste der Kätzin einen letzten Schlag woraufhin diese schreien davon lief. Dann drehte Flammensturm sich um und rannte zum Rand der Lichtung. Dort traf sie auf Mondkristall, der an einem Baum hockte. Neben ihm auf dem Boden ein Blutüberströmter Grauer Körper.
"Himmelstern!", rief sie und rannte zu ihrer Anführerin. "Flammensturm!", miaute sie schwach, "Wo ist Mohnblüte?" "Ich bin hier", miaute Mohnblüte leise und hockte sich neben Himmelstern. "Was ist geschehen?", fragte Flammensturm entsetzt und starrte auf Hinmelsterns Wunde. "Du bist doch nicht etwa so hier her gekommen?", fügte Mohnblüte hinzu.
Himmelstern schüttelte jedoch den Kopf. "Das ist eine lange Geshichte und ich möchte meine begrenzte Zeit nicht damit verschwenden", miaute die alte Kätzin. "Du musst sofort zu Silbersee!", riefen die Schwestern wie aus einem Maul. "Nein. Meine Zeit ist jetzt gekommen. Aber hört mir zu", murmelte Himmelstern und brach ab. Sie keuchte. Mit dem Schwanz zog sie die Schwestern näher zu sich. "Nur zusammen könnt ihr Finsterkralle besiegen. Nur zu zweit, könnt ihr eure Macht nutzen und....", weiter kam sie nicht. Sie verdrehte qualvoll ihre Augen und sackte in sich zusammen.
Völlig perplex starrte Flammensturm auf den toten Körper ihrer Anführerin. Himmelstern war tot. Sie war jetzt an Anführerin. Wer würde noch alles sterben?
Und mit diesen Gedanken heulte sie ihren ganze Trauer in den Wald hinaus.
Dann gab es einen Knall und Flammen loderten hoch um sie auf.
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Dieses Kapitel wird xMelliBellx gewidmet, die uns für die Clangründer Aktion den Charakter Himmelstern ermöglicht hat. Danke an dich, denn ohne dich wären wir Anführerlos gewesen ;). Wir wissen, dass du nicht so viel mit WarriorCats am Hut hast, wollen uns aber trotzdem bei dir bedanken. Wenn es die Katze Himmelstern nicht gegeben hätte, wäre wahrscheinlich alles anders gelaufen. Himmelstern war eine großartige Anführerin und wir werden sie niemals vergessen.
Du (xMelliBellx) hast mich (Flammensturm) gestern gefragt, ob du dann ganz weg bist wenn du tot bist. Ich habe dir geantwortet, dass du niemals ganz weg sein wirst solange man sich an dich im SternenClan erinnert. Wir hoffen ihr da draußen haltet sie mit eure. Erinnerungen am Leben :D.
Möge der SternenClan sie in Ehren aufnehmen.

LG Mohnsturm

Die Flammende BlüteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt