Kapitel 45

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Mohnblüte biss in ihr Kaninchen und schaute zu Moosschatten, der sich in der untergehenden Sonne sonnte. Langsam kaute sie das frische Fleisch und lehnte sich an Moosschatten. Ihr Bauch war in den letzten Tagen immer mehr angeschwollen und sie konnte sich kaum noch bewegen. Sie beobachtete das Lager, wo sie Minzjunges und Lilienjunges sah, die über die Lichtung liefen. Die beiden Junge liefen zum Heilerbau und traten ein. Diese Junge! , dachte sie. Die beiden haben schon als sie ganz klein waren lieber mit Silbersee gespielt als mit ihrer Mutter. "Die beiden werden wohl Heilerschüler werden" murmelte sie leise und schreckte zusammen als sich Moosschatten bewegte. "Was sagst du?", miaute der Kater und biss in das Kaninchen. "Ach nichts", miaute sie und schob das Kaninchen zu ihm.  der Kater stupste sie an. "Du hast fast gar nichts gegessen!", miaute er und schaute sie besorgt an. "Dir geht es doch gut oder?", fragte er besorgt und schaute zu ihrem Bauch,"Du musst an unsere Junge denken!" Mohnblüte lächelte und miaute: "Ja, ich habe nur keinen Appetit!", bevor sie den Kopf auf die Pfoten legte. Die Nacht brach an und die Sonne ging unter. Als es dunkler wurde, stand Mohnblüte vorsichtig auf. Ihre Beine zitterten, doch langsam und von Moosschatten gestützt ging sie zu ihrem Nest. Langsam ließ sie sich ins Nest gleiten und kuschelte sich an Moosschatten, der neben ihr saß. Er leckte ihr die Schulter und langsam glitt sie in den Schlaf. Als Mohnblüte wieder erwachte, fühlte sie sich stark und schaffte es aufzustehen und auf die noch dunkle Lichtung zu schleifen. Sie blinzelte in helles Mondlicht und schaute sich um. Beerenfell saß neben Krallenpelz beim Frischbeutehaufen, Mondschimmer lief zum Ältestenbau, von dem man Husten hören konnte. <Hoffentlich wird Efeuranke nicht wieder krank?> dachte sie besorgt und dachte an ihre Mutter, die gerade aus dem Ältestenbau trat. Mohnblüte wandte sich wieder dem Lager zu und sah Honigblume unterm Moosbaum sitzen. Die Kätzin saß alleine dort, ihr Fell war aufgeplustert gegen die Kälte.<Die Arme> dachte Mohnblüte <Sie hat alles verloren! Ihr Zuhause, ihren Gefährten, ihre Junge und ihre beste Freundin> sie wollte zu der Kätzin gehen, als sie plötzlich Tumult am Brombeertunnel wahrnahm. Eine Patroullie, wahrscheinlich die Nachtpatroullie stürmte ins Lager, bestehend aus Rotauge, Schimmerglanz und Federsprung. " Überfall! " rief Rotauge und lief zum Kriegerbau, wo er nach Verstärkung rief. Himmelstern lief durch das Lager und Mohnblüte hörte sie "Was ist hier los?" rufen. " Vier Katzen, wir wollten nicht dass sie uns überwältigen! " miaute Federsprung. Mohnblüte zog sich in die Kinderstube zurück , beobachtete aber weiterhin das Lager.  Nun waren alle Krieger wach und standen kampfbereit vor dem Brombeertunnel. Das Lager wurde still, als plötzlich vier Katzen aus dem Tunnel stürmten. Einen Herzschlag lang blieb es still, dann nahm Mohnblüte den Geruch wahr und starrte zu den Katzen. Zwei Rufe erklangen über die Lichtung: "Pfefferminz! " ,rief Honigblume, "Nebellicht! " rief Silbersee. Dann senkte sich erneut Stille über die Lichtung.

Flammenpfote tappte durch die Dunkelheit. Sie folgte Falkenkralle durch den Tunnel zum heiligen Ort. Gesprochen hatten sie immer noch nicht, seit sie den Tunnel betreten hatten. Es kam ihr vor als wären sie schon Tage unterwegs, jedoch wusste sie, dass sie noch nicht sehr weit gekommen sein konnten. Der Tunnel führte stetig leicht bergab, immer tiefer unter die Erde. Sie fragte sich ob sie bereits unter den Bergen angelangt waren. Manchmal gab es kleine Kurven, doch sonst führte der Weg nur geradeaus. Völlige Dunkelheit umhüllte Flammenpfote und Angst stieg in ihr auf. Würden sie je wieder ans Tageslicht gelangen? Würde sie wieder zur Kriegerin ernannt werden?
Ihre Gedanken schweiften ab.
Warum war Falkenkralle mit ihr gegangen und nicht Silbersee oder Mondschimmer? Nicht jeder durfte zum heiligen Ort. Was hatte Falkenkralle getan, dass er den Weg kannte? Warum war er schon einmal hier gewesen?
"Falkenkralle?" Sie spürte wie ihr Mentor vor ihr zusammenzuckte. "Warum kennst du den Weg? Warum warst du schon einmal hier?", fragte Flammenpfote vorsichtig.
Stille.
"Ich will nicht darüber reden...", murmelte er dann leise. Flammenpfote wollte sich nicht mit dieser Antwort zufrieden geben, jedoch war er ihr ehemaliger Mentor, viel älter und erfahrener als sie und nun war sie auch grade noch Schülerin. Flammenpfote nahm sich fest vor ihn ein anderes Mal zu fragen.
Mittlerweile liefen sie schon eine gefühlte Ewigkeit durch die Tunnel und langsam breitete sich das Gefühl von Hunger in ihr aus, doch sie wagte nicht zu fragen wann sie endlich da seien. Flammenpfote sehnte sich nach dem Tageslicht und dem weichen Laub des Waldes. Immerhin ging der Tunnel nun schon seit längerem geradeaus und als sie nun plötzlich einen leichten Anstieg verspürte, begann ihr Herz schneller zu schlagen.
Sie reckte ihren Kopf hoch, um vielleicht etwas Licht zu erhaschen, doch sie konnte kaum über Falkenkralle hinübersehen.
Plötzlich erblickte sie eine fahles Licht vor ihr. Der Tunnel öffnete sich und sie traten in eine große Höhle. In der Mitte war ein kleiner See, welcher eine Art magisches leuchten ausstrahlte. Die ganze Höhle glänzte im Licht des Sees. Sie konnte vier weiter Höhlenausgänge erkennen, die zu den anderen Territorien führen mussten. Flammenpfote fühlte etwas weiches unter Ihren Pfoten. Als sie nach unten blickte erkannte sie kleine Moos und Grasspitzen aus dem Boden ragen. Sofort fühlte sie sich mehr zu Hause.
Falkenkralle stupste sie vorsichtig in die Seite und deutete auf den See: "Du musst deine Schnauze hineinhalten." Sie blickte ihn aus großen Augen an. "Nun geh schon. Alles wird gut", miaute er leise. Mit schweren Schritten tappte sie auf den kleinen See zu. Sie ließ sich auf die Vorderpfoten fallen und streckte vorsichtig ihre Nase nach vorne. Das kalte Wasser umschloss ihre Nase und ihre Augen fielen zu.
Flammenpfote erwachte. Sie lag auf einer Wiese mit hohem Gras. Es pikste leicht und sie rappelte sich auf. Hinter ihr konnte sie das vertraute Territorium des HimmelClan erkennen, vor ihr lag die Felsenkuhle.
"Hallo Flammenpfote!" Erschrocken drehte sie sich um. Ein grauer Kater stand hinter ihr. In seinem Fell glitzerten Sterne. "Sturmschweif!", miaute sie erfreut. Ein zweiter Kater trat hinter ihm aus den Schatten. Er hatte rot getiegertes Fell und seine bernsteinfarben Augen stachen in ihren Pelz. "Ich bin Morgenstern. Ich war Anführer des HimmelClans vor Himmelstern."
Ehrfürchtig neigte sie den Kopf, so merkte sie nicht wie ein dritter Kater zu ihnen trat. Sein braunes Fell glänzte in der Dunkelheit und die hellen Streifen glitzerten wie tausende Sterne.
"Astschweif!", miaute Flammenpfote erfreut.
Der Kater nickte nur. "Astschweif es tut mir so leid! Ich wollte nicht, dass du stirbst!" Doch Astschweif ignorierte sie einfach und sah sie aus großen traurigen Augen an.
"Wir haben uns hier heute versammelt um über Flammenpfotes Zukunft zu entscheiden", begann Morgenstern, "Sie hat einige Fehler begangen und ich kann Himmelsterns Entscheidung nachvollziehen. Jedoch hat sie versucht es mit aller Kraft wieder gut zu machen!" Ängstlich blickte Flammenpfote die Kater an. "Flammenpfote! Bist du dir im klaren, dass du einen Fehler begangen hast und du dich nun wie eine richtige zweite Anführerin verhalten wirst?!" Sie zitterte. Langsam nickte sie. "Dann sind wir uns einig, dass du wieder zur Kriegerin ernannt wirst und deine Strafe hiermit vorbei ist?", fragte Morgenstern an die beiden anderen Kater gewandt. Diese nickten. "Dann wirst du hiermit deinen Kriegernamen zurückerhalten und wieder auf das Amt des zweiten Anführers gehoben werden! Wir alle wissen wie viel dir diese Position bedeutet! Viel Glück und viel Erfolg weiterhin!", endete Morgenstern. Sturmschweif miaute:" Dein Schicksal ist nicht festgelegt. Du kannst es immer verändern, doch egal was du tust, du kannst nicht vor dem Urteil des SternenClans fliehen!" Was meinte er mit diesen Worten? Doch bevor sie darüber nachdenken konnte ertönte Astschweifs leises miauen:" Flammensturm? Ich muss die noch etwas zeigen. Folge mir..." Verwirrt, aber über glücklich lief sie dem Kater nach. Plötzlich blieb er abrupt stehen und sie wäre fast in ihn hinein gelaufen. Er blickte auf eine Katze. Junge tollten um sie herum. Nach genauerem betrachten erkannte sie sich selbst in der Kätzin. Erschrocken blickte sie Astschweif an. Dieser blickte aus großen traurigen Augen zurück. "Aber...Aber...", stotterte sie. Auf einmal fühlte sie sich schwer, als würde sie wieder Dachsreiten mit den Jungen ihrer Schwester spielen. Ihr Bauch zog sie nach unten und ihr wurde schlagartig klar was das zu bedeuten hatte....
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Wieder ein neues Kapitel. Warum schreib ich das eigentlich immer?
Jayyy erstes Kapitel was wir "zusammen" geschrieben haben xD. Wir hoffen es hat euch gefallen und wir sehen uns dann in zwei Tagen wieder. Habt noch einen angenehmen Tag!
Ciau Ciau :D!

Die Flammende BlüteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt