Die Reifen meines Autos quietschen laut, als ich bremste, weil ich beinahe über die rote Ampel gefahren wäre. Hinter mir hörte ich ein paar Hupen, die mir ärgerlich zu verstehen gaben besser aufzupassen. Doch ich hatte die Ampel einfach übersehen, da ich mit meinen Gedanken ganz wo anders war. Die drei Wochen Ferien, waren vorüber und heute war der erste Schultag. Allein bei dem Gedanken an Schule musste ich laut seufzen, weswegen der glatzköpfige Typ im Anzug neben mir mich durch die zwei offenen Fenster seltsam anstarrte. Schnell drehte ich den Kopf zur Seite, damit er nicht sah, wie rot ich vor Scham wurde. Und sobald die Ampel wieder auf grün sprang, drückte ich mit meinem vollen Gewicht aufs Gaspedal, sodass mein Wagen nach vorne schoss. Schon wieder waren Hupen im Hintergrund zu hören.
„Die können mich alle Mal", dachte ich im Stillen, war jedoch zu feige das laut auszusprechen. Schon wieder hätte ich fast die Abzweigung verpasst und so raste ich scharf in die Kurve. „Du musst echt an deinem Fahrstil arbeiten", meckerte Sophie, die neben mir saß. Ihr Gesicht war inzwischen ganz grün geworden, seit ich sie vor ihrem Haus abgeholt hatte und sie hielt sich krampfhaft am Sitz fest. " brechen dir noch die Fingernägel ab", drohte ich und deutete vielsagend auf ihre rot lackierten, langen Nägel. "Oh, da hast du wohl recht!" Sofort ließ sie den Sitz los. Ihr Gesicht sah wieder normaler aus, da ich die letzten Meter zur High-School ruhiger gefahren war.
Arm in Arm verließen wir das Auto, wie wir es seit Jahren machten und betraten das Gebäude. Massen von Schülern strömten in alle Richtungen zu ihrem Unterricht. An ihrem Spind blieben wir stehen und ich lehnte mich gegen die kühle Wand, um mir den Kopf zu kühlen. Obwohl erst gerade Ostern war, war es jetzt schon erdrückend heiß. Ich wünschte mir, die Schulordnung würde vorsehen, dass man auch luftigere Kleidung tragen dürfte. Ich verging förmlich in meinem dreiviertel-Arm Oberteil aus Baumwolle. Für ein Top würde ich in diesem Moment beinahe töten.
Bis zu den Sommerferien waren es noch genau 17 Wochen, ich zählte sie seit einer Ewigkeit, da dies mein einziger Lichtblick war. Während Sophie ihre Bücher aus dem Spind holte, der von innen mit tausenden von Postern von männlichen Schauspielern und Sängern ausgekleidet war, holte ich meinen Müsliriegel aus der Tasche und schaute ihn mir zum ersten Mal genauer an, da ich mir ihn zu Hause einfach nur aus dem Regal geschnappt hatte, ohne auf die Verpackung zu schauen. Schoko-Banane stand oben auf der Verpackung. Seufzend öffnete ich sie und biss ein Stück ab. Schoko-Banane ist nicht die beste Sorte, doch es hätte auch schlimmer kommen können.
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Shadow of your life, the story of a werewolf [Pausiert]
Werewolf»Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Allison«, flüsterte Alec und ich schaute ihn für einen Moment ausdruckslos an, während sich in mir die ganze aufgestaute Wut und die Enttäuschung sammelte. »Du hast dir also Sorgen gemacht?«, fragte ich nach ein...