Chapter 12

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Ich öffnete meine Augen, die ich geschlossen hatte, damit mir bei der Geschwindigkeit, die er die ganze Zeit durchgehalten hatte, nicht schlecht wurde. „So hier wären wir", gab mein Retter von sich und ich betrachtete staunend die Aussicht. Wir befanden uns auf einem hochgelegenen Berg. Unter uns wuchsen die winterlichen Bäume an dem steilen Abhang und noch weiter unten konnte ich den Wald erspähen, in dem wir vorhin noch gestanden hatten.

Um uns herum befand sich nichts als Natur. Andere Berge umringten unseren Berg und bildeten so ein tiefes, kreisförmiges Tal, dass ein bisschen wie ein Burggraben wirkte. Ich riss meine Augen vor Erstaunen weit auf, denn ich hatte noch nie in meinem Leben so eine außergewöhnliche und wunderschöne Landschaft gesehen.

Doch so beeindruckend meine Umgebung auch war, fragte ich mich, was wir hier wollten. Denn außer schneebedeckten Tannen und Bergen gab es hier weit und breit nichts anderes. Ich drehte mich in seinen Armen, so dass ich einen Fuß auf den Boden bekam und drückte mich so stark ab, dass er mich freigeben musste. Ein wenig wackelig stand ich vor ihm und starrte ihn an. „Was ist?", fragte er, wobei er eine Augenbraue anhob. „Ich... Was wollen wir denn jetzt hier?", platzte ich heraus und er bedachte mich mit einem kleinen Lächeln.

„Komm!" Ohne ein weiteresWort zu sagen, drehte er sich um und marschierte zielstrebig in eine Richtung.Wo wollte er denn hin? Trotz vieler Fragen, die ich ihm gerne gestellt hätte,folgte ich ihm wortlos. Auf einmal blieb er stehen und ich wäre beinahe gegenseinen Rücken gelaufen, da ich meinen Blick starr auf den Boden gehalten hatte,um nicht über eine der vielen Wurzeln zu stolpern, die hier kreuz und quer überdem matschigen Waldboden verteilt waren.


„Wir sind da!", ertönte seine Stimmenicht ohne Stolz vor mir. „Wir sind wo?", antwortete ich perplex. Ich konnteimmer noch nur die wundervolle Landschaft ausmachen, aber nichts Anderes.„Siehst du denn ni-" Er wandte sich zu mir. „Warte." Er ging um mich herum underst einmal hörte ich gar nichts mehr von ihm. Dann legten sich seine Hände,die immer warm zu sein schienen, auf meine Augen und fuhren sanft darüber.

Währenddessen flüsterte er mir leise ins Ohr: „Siehst du was ich meine?" Ja, ichsah es deutlich. Sobald seine Finger mein Sichtfeld wieder frei gegeben hatten,bot sich mir ein atemberaubender Anblick. Vor uns stand nichts anderes als ein riesiges,hölzernes Tor. Es erinnerte mich an den Eingang der Kirche, doch dieses hierwar deutlich prunkvoller gestaltet und wirkte nicht so alt und kaputt. MeinBlick glitt an dem Tor entlang weiter hoch und mir stockte der Atem. MehrereTürme ragten dort in die Luft, verziert mit vielen Ornamenten. Alles im Ganzenwirkte wie...


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Das ist ja ein Schloss! Du hast ein Schloss hingezaubert, wie hast du da ein Schloss hingebracht?" Meine Stimme überschlug sich fast, als das kleine , dass ich längst in die hinterste Ecke meines Gehirns verbannt hatte, wieder zum Vorschein kam und mich für kurze Zeit all mein Unglück vergessen ließ. Er schmunzelte bloß über meinen Ausraster und erwiderte: „Willenskraft." „Nein, jetzt mal ernsthaft."

Ich stemmte die Hände in die Hüften. „Das College ist von einer Art Schutzschild umgeben, der es für die meisten unsichtbar macht. So können wir wenigstens an diesem Ort ungestört leben. Du brauchst erst die Erlaubnis dazu, es zu sehen. Das Gleiche gilt für das Tor. Versuch mal es zu öffnen" Ich machte einen Schritt nach vorne und streckte meine Hand nach dem eisernen Griff aus. Als ich drückte, passierte rein gar nichts. Ich stemmte mich mit meinem ganzen Gewicht gegen die Tür, doch sie bewegte sich keinen Millimeter.

Er schob mich sanft zur Seite und umfasste selber den Griff. In dem Moment schwang das Tor einladend auf, als hätte das Anstupsen mit dem kleinen Finger gereicht um sie zu öffnen. „Wie-" „Das bleibt ein Geheimnis:, er zwinkerte mir zu und schob mich durch den runden Torbogen. Sobald wir beide hindurchgetreten waren schloss sich das Tor wieder mit einem lauten „Rums" und ich zuckte merklich zusammen.

Eine ganze Reihe von klackenden Geräuschen ertönte und ich drehte mich schnell um, um zu erfahren welchen Ursprung diese Laute hatten. Auf der Innenseite der Tores bewegten sich in dem Moment viele kleine Zahnrädchen, die ineinandergriffen und die Bewegung so immer weiter nach unten wanderte. Ich beobachtete beeindruckt, wie sich mit jedem drehenden Rad ein weiterer massiver Riegel vor das Tor schob und klackend zum Stillstand kam.

„Was war das denn?", fragte ich ihn verblüfft, doch auch dieses Mal schüttelte er verneinend den Kopf. „Du stellst so viele Fragen, kannst du das nicht irgendwie abstellen?" „Es ist schließlich mein Leben, das hier auf den Kopf gestellt wird, also darf ich doch auch wissen wollen, was genau passiert!", empörte ich mich.

Ich bemerkte wie sich ein kleines Lächeln auf sein Gesicht schlich. „Ich kann dich gut verstehen, glaub mir, besser als du denkst. Aber ich kann dir deine vielen Fragen nicht beantworten. Da gibt es andere Leute, die das besser machen." „Ich sehe hier aber weit und breit keinen, den ich fragen könnte", überlegte ich laut. „Die werden schon noch kommen, aber gerade sind sie-"

Er wurde von einem ohrenbetäubenden Schrei unterbrochen. „Was zur Hölle war das?", fragte ich aufgebracht. „Im Keller", vervollständigte er im selben Moment seinen Satz. „Was ist hier eigentlich los?" „Das wirst du schon noch rechtzeitig erfahren, aber nicht von mir." Mit diesen Worten ließ er mich einfach im Eingang stehen und sprintete die Treppe hinauf...

Shadow of your life, the story of a werewolf [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt