Chapter 6

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"Was ist das hier?", fragte ich laut, nach dem ich mich nach kurzer Benommenheit wieder aufgerappelt und den Staub von meiner Hose geklopft hatte. Ich spürte, wie Alec hinter mich trat und leise lachte.

"Niemand ist bis jetzt her gekommen und hat so einfach den Auslöser gefunden. Nur du hast ihn nach wenigen Sekunden entdeckt", schmunzelte er: "Das hier ist der geheime Raum meiner Mutter. Hier bewahrte sie ihre Bücher auf, die niemand anderes sehen sollte. Und es ist der Ort, an dem ich die Anwort auf dein Problem vermute..."

Erst durch seine Bemerkung fielen mir die hohen Regale auf, die gefüllt waren mit Büchern. Durch das schummrige Licht hatte ich sie gar nicht bemerkt, was mir jetzt aufgrund ihrer Wuchtigkeit unvorstellbar vorkam. Nur langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit, die den fensterlosen Raum beherrschte.

Je mehr ich erkannte, umso stärker wuchs mein Erstaunen, denn der Raum entpuppte sich beinahe als ein Saal, eine riesige Bibliothek, wie man sie aus alten Filmen kannte. Hohe Leitern standen in gleichmäßigen Abständen an den großen Regalen und die Bücher waren alle nach Größe sortiert aufgereiht. Bräunliche, vergilbte Bucrücken sprangen mir ins Auge, sie umfassten den Großteil, der hier vorhandenen Bücher.

Bis auf den Staub, der sich direkt an der Eintrittstür gesammelt hatte wirkte der Raum so akkurat und ordentlich, als ob tagtäglich jemand für Ordnung sorgen würde. Nichts wies darauf hin, dass nur ein Zimmer weiter und um diesen Raum herum alles kaputt zu sein schien.

Alec dirigierte mich zu einem der Tische, die neben den beiden Stufen standen. Die Stufen unterteilten den Raum in zwei Teile, einen Höher- und einen tiefergelegenen. Ich ließ mich langsam auf den Stuhl nieder und sprach aus, was mir auf der Zunge brannte: "Wie kann dieser Raum so... so sauber wirken, als ob nie irgendetwas passiert wäre, während es draßen so verwüstet aussieht?"

Alec nickte verstehend. Seine Stimme drang leise vibrierend an mein Ohr und verursachte dadurch eine Gänsahut bei mir, wodurch ich das Bedürfnis verspürte zu erschaudern: "Ich habe ja schon erwähnt, dass ich viel eit hier verbringe und die nutze ich hauptsächlich dafür aufzuräumen. Mir ist es wichtig den Raum so zu erhalten, wie es meine Mutter gemacht hat. Ich fühle mich auf irgendeine Weise dazu verpflichtet, es ist das einzige was ich noch für sie machen kann..."

Dieses Mal war es Alec, der unsere Finger ineinander verschränkte und sich an mir festklammerte, als würde er nach einem Anker suchen. Einen Anker, der ihm Kraft verlieh und stark machte. Ich wunderte und freute mich gleichzeitig darüber, dass er mir diese andere Seite von ihm auch offenbahrte. Er gab mir das Gefühl wichtig zu sein und ihm ertwas zu bedeuten.

Ich genoss den Moment, doch er sollte nicht lange verweilen. Denn Alec zog mich it einem Mal auf seinen Schoß und suchte mit seinen Lippen meinen Mund. Als sich unsere Lippen berührten konnte ich nicht anders als zu lächeln. Die Gefühle, die Alec in mir auslöste , alles zusammen ließ die Glückseligkeit in mir hervorkommen.

Es war, als ob uns eine unsichtbare Kraft verband, die viel stärker war als die Gefühle, die ich für Thomas empfunden hatte. Es war wie ein Gummiband, das mein Herz umschlang. Je weiter ich mich von Alec entfernte, umso stärker spannte sich das Gummi. Und Alec konnte mir durch zu starkes Ziehen oder Loslassen unglaubliche Schmerzen zufügen, denn die Enden des Gummibands schienen sich bei ihm zu befinden. Er hatte die Zügel in der Hand, wodurch er mit mir machen konnte, was er wollte

Langsam, ganz sanft ließ Alec seine Zunge über meine Unterlippe fahren. Ich öffnete meinen Mund ein Stück und gewährte ihm Einlass. Wir spielten miteinander, während ich die Zeit vergaß, denn ich konnte an nichts anderes denken als Alec. Ein leiser Seufzer entfuhr mir, denn obwohl ich es zuvor nicht bemerkt hatte, Ich hatte Alecs Nähe unglaublich vermisst.

Shadow of your life, the story of a werewolf [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt