Also...Bitte nicht allzu enttäuscht sein, dass es nicht weiter geht, denn das nächste Kapitel ist schon beinahe fertig. Allerdings hatte ich sehr große Lust auf einen Schreibwettbewerb und habe mich von der Aufgabenstellung inspirieren lassen, diese Kurzgeschichte zu schreiben, @summer_shade , ich hoffe es passt so:) :
Was wäre, wenn...
Nachdenklich schaute sie ihm nach. Wie er mit kalter Mine über den Schulhof lief. Niemand schien je an ihn herangekommen zu sein, niemand schien ihm wichtig. Und vielleicht waren es genau diese Eigenschaften, das Mysterium, das ihn umgab, welches sie ihn seinen Bann zog. Jeden Tag saß sie auf dem Mauervorsprung nahe der Schule. Beobachtete ihn, wie er mit seinen Freunden angerauscht kam, überdreht und scheinbar glücklich vom Adrenalin, dass ihnen die gefährlichen Motorradrennen verschafften, beobachtete mit zwei großen Falten zwischen ihren Augenbrauen, wie er sich jeden Tag ein neues Mädchen anschaffte, um es wie einen benutzten Einweghandschuh wieder wegzuschmeißen.Sie zog ihr eigenes Wohlbefinden aus dem Anblick, den er ihr jeden Morgen bot. Jeden Tag, jede Woche, verbrachte sie auf ihrem Mauervorsprung wie ein Schatten, ohne je bemerkt zu werden. Sie lächelte, wenn er lachte. Sie machte sich Sorgen, wenn sein Gesicht wie schon so viele Male einen grimmigen, düsteren Ausdruck angenommen hatte, ohne zu wissen, was wirklich dahinter steckte.
Sie bildete sich ein ihn zu kennen. Die Art wie er an ihr vorbei lief, seine Tasche lässig über die Schultern geworfen, nicht einmal geschlossen, sodass sie das unordentliche Innere zu Gesicht bekam.
Jeden Tag, den sie seinen Anblick genoss und über sein Leben nachdachte, wünschte sie sich gleichzeitig ein Teil eben dieses zu sein. Ihre Gedanken drehten sich um die Frage was wäre, wenn... Ja was? Wenn er sie charmant anlächeln würde, wie seine Eintagsmädchen? Oder wünschte sie sich seine aufrichtige Zuneigung, die er noch keinem Menschen geschenkt hatte? So richtig wusste sie es bis zu dem Zeitpunkt nicht.
Sie träumte, träumte bei Tag und bei Nacht, was wäre, wenn er sie bemerken würde. Was wäre, wenn ihre Finger durch sein weiches Haar fahren würden, während sie ihm in seine kristallartig blauen Augen schaute. Doch da war dieser kleine Unterschied, so minimal und doch so gravierend. Das Glänzen in ihren Augen schien ihr die Sicht zu trüben, denn ihre Realität schien schon lange nicht mehr an der Wahrheit zu kratzen.
Und im Nachhinein, im Nachhinein saß sie auf ihrem Mauervorsprung und bereute das 'was wäre wenn, ...' . Denn durch ihre Schüchternheit würde es nie zu der Erfüllung ihrer Frage kommen. Hätte sie es nur gewagt, hätte sie mit dem Feuer gespielt, das so hitzig hinter seiner eisigen Fassade loderte, im Nachhinein wäre sie das Risiko eingegangen, sich zu verbrennen.
Ein einziges Szenario spielte sich in ihren Träumen ab. Was wäre, wenn er noch einen Tag länger gelebt hätte? Sie hätte es ihm gesagt, gestanden aus tiefsten Herzen. Hätte er ihr gesagt, dass das Spiel mit dem Feuer ein gefährliches Unterfangen gewesen wäre, sie wäre das Risiko eingegangen sich zu verbrennen. Für ihn zu verbrennen, ja sogar in Flammen zu stehen, solange sie zusammen brennen würden, anstatt ihn für immer gehen zu lassen. Und doch gab es einen kleinen aber entscheidenden Unterschied.
Die Worte waren nur in den Träumen, in ihren verdammten Träumen über ihre Lippen gegangen. Denn sie hatte sich nicht getraut, war nicht das Wagnis eingegangen, zu hoch hatten die Mauern ihrer Schüchternheit sie umringt, sie konnte sie nicht durchbrechen. Erst sein Tod hat sie zum Einsturz gebracht. Er ließ sie aufwachen wie Dornröschen aus ihrem hundertjährigen Schlaf, denn auf einmal sah sie die Welt klar, als das Glänzen aus ihren Augen verschwand und sie wusste, dass der Zug, der jahrelang auf sie gewartet hatte, abgefahren war. Wegen ihrer Schüchternheit und dem 'was wäre, wenn...' .
In ihren Augen schimmerten Tränen, in denen sich das Licht brach. Es erinnerte an das einstige Glänzen, doch es fehlte die trügerische Kraft, die ihr die Sicht auf das Wahre verbarg. Trotz des verschwommenen Sichtfelds war der Blick ihres Verstandes wieder geschärft, geschliffen wie Diamanten. Sie war nicht in einem Märchen aufgewacht, ihr Märchenprinz war schon gegangen und hatte sie in der ihr fremden Realität zurückgelassen...
~630 Wörter
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Shadow of your life, the story of a werewolf [Pausiert]
Werewolf»Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Allison«, flüsterte Alec und ich schaute ihn für einen Moment ausdruckslos an, während sich in mir die ganze aufgestaute Wut und die Enttäuschung sammelte. »Du hast dir also Sorgen gemacht?«, fragte ich nach ein...