Als Logan und ich fertig gegessen hatten, waren die meisten schon aus dem großen Esssaal verschwunden und nur noch wenige Schüler saßen mit uns gemeinsam an den Tischen. Ich starrte nachdenklich auf meinen leeren Teller und überlwgte mir, was mich wohl im Büro des Dirketors erwarten würde. "Bist du fertig?", fragte mich Logan, der mein Grübeln bemerkt haben musste. "Ja, ich denke schon", murmelte ich und sah wie er sich erhob und dabei nicht nur seinen eigenen sondern auch noch meinen Teller abräumte. Was veranlasste Logan bloß so freundlich zu mir zu sein? Schließlich kannten wir uns wirklich erst seit knapp einer Stunde. Doch aus irgendeinem Grund konnte ich sein Handeln dennoch verstehen, denn auch ich hatte das Gefühl, ihn schon viel länger zu kennen.
"Komm, wir wollten doch zum Direx", forderte mich Logan auf aufzustehen und ich sprang förmlich von meinem Stuhl auf, da ich es kaum noch abbwarten konnte endlich meine Fragen beantwortet zu bekommen. Ich folgte Logan hinaus, die Treppen hinauf in den zweiten Stock und spürte wie das Kribbeln in meinem Bauch mit jedem Schritt stärker zunahm.
"Du brauchst nicht so nervös zu sein", versuchte mich Logan lächelnd zu beruhigen. "Ich bin doch gar nicht nervös!", behauptete ich trotzig, wie um mir selber zu widersprechen, obwohl mein Körper mir ganz andere Signale vermittelte. "Und was ist dann das hier?", fragte er ohne damit aufzuhören mich anzulächeln. Er legte meine Finger in seine große, warme Hand und umschloss sie mit seinen eigenen. Unsere Hände vibrierten gemeinsam, so stark waren meine Hände am Zittern. "Du musst wirklich nicht aufgeregt sein", versuchte er mich zu besänftigen.
Meine Antwort darauf fiel ziemlich kläglich aus: "Ich weiß ja auch nicht, warum ich so aufgeregt bin. Es ist, als ob ich extrem Lampenfieber hätte, aber es gibt keinen Grund dafür. Ich bin auch eigentlich gar nicht de Typ,der schnell nerös wird. Aber es ist so viel-" "Shhhhh" Der Klang von Logans Stimme hatte etwas sehr Beruhigendes und ich ließ mich wortlos von ihm in eine Urmarmung ziehen, die meinen Redeschwall beendete. Kurz hatte ich das Gefühl, dass Thomas uns beobachtete, doch das schlug ich mir sofort wieder aus dem Kopf, da es unmöglich war, dass er hier hatte herfinden können. Außerdem tat ich nichts Verbotenes. Schließlich küssten wir uns ja nicht sondern umarmten uns nur freundschaftlich. Das war in Ordnung, oder etwa nicht?
Räuspernd löste ich mich mit vor Aufregung immer noch weichen Knien aus der Umarmung und trat einen Schritt zurück. "Könnten wir vielleicht weiter..." "Ja, natürlich." War da etwa Enttäuschung in seiner Stimme mitgeschwungen? Nein, auf keinen Fall. Er hatte nur nett sein und mich beruhigen wollen, nicht mehr. "Logan?", fragte ich nach einer Weile, die wir nur weiter die hohen Gänge entlang gelaufen waren, während ich einzig und allein auf das laute Klacken unserer Schuhe auf dem poliertem Steinboden geachtet hatte. "Ja?" "Was ist das hier für ein College?" "Ähm... Ich glaube... Ich denke das solltest du eher den Direx fragen als mich." "Warum will mir denn hier keiner etwas sagen? Es ist ja nicht so, als würde ich fragen, wie kann man am besten die Menschheit ausrotten!" Bei dem Wort 'ausrotten' zuckte Logan beinahe unmerklich zusammen. Doch ich wusste, wenn ich ihn darauf ansprechen würde, würde er sich wieder vor der Antwort drücken.
"Hier sind wir" Logan machte vor einer Tür halt, die etwas anders aussah, als die anderen, an denen wir bis jetzt vorbei gelaufen waren. Das Holz wirkte ein wenig dunkler und der Rahmen hatte etwas Mächtiges an sich, das ich nicht genau einordnen konnte. Jedoch hatte ich das Gefühl mich untergeben zu müssen. Unsicher schaute ich zu Logan, doch er lächelte mich nur aufmunternd an. Also klopfte ich sacht gegen die Tür und wartete ab. Nichts geschah, die Tür wurde weder geöffnet noch ertönte ein Herein.
"Bist du sicher, dass er da ist?", flüsterte ich Logan zu, als ich einen Schritt zu ihm getreten war. "Nein, aber ich denke, dass du einfach zu leise geklopft hast." Also trat ich wieder an die Tür, um mit der Faust dagegen zu schlagen, diese Mal etwas kräftiger. Meine Hand pochte von dem Schlag, ich konnte deutlich das pulsierende Blut an der Stelle spüren, die die Türe getroffen hatte. Wieder war kein Aufruf zum EIntreten zu hören, doch die Tür schwang ein Stückchen auf.
Nun waren Stimmen aus dem Innern des Raums zu hören, der hinter der Tür lag. Ich wollte nicht lauschen, denn die Personen schienen dabei zu sein, sich zu streiten, doch meine allgegenwärtige Neugierde siegte letztendlich über meine Vernunft. Ich öffnete den Türspalt vorsichtig ein Stück mehr und schlich in den Gang, der zum eigentlichen Büro des Direktors zu führen schien. Nun waren die Unterhaltung schon deutlicher zu hören und ich machte iendeutig zwei tiefe, männliche Stimmen aus, die sich gegenseitig zu beschimpfen schienen.
"... weißt warum...!" "Aber... habe... gefunden!" "Ich bin...verdammt noch mal... zufrieden sein... dein Bestes!"
Ich verstand nur Brocken von dem Streit, aus denen ich einfach nicht schlau werden wollte. Außerdem war ich viel zu beschäftigt, um weiterhin zuzuhören, da ich in meinem Gehirn danach forstete, warum mir eine der beiden Stimmen so bekannt vorkam. Ich war noch dabei darüber zu grübeln, als jemand plötzlich knurrend auf mich zugestürmt kam. Ich richtete erschrocken den Blick auf, um zu sehen, dass Alec wutentbrannt auf mich zukam.
Doch seine Wut schien sich nicht auf mich zu richten, sondern auf die Person, die sich noch im Raum befand, denn Alec schien mich gar nicht zu bemerken. Erst als er auf meiner Höhe angelangt war, richtete sich sei Blick auf mich und ich sah die Härte in seinem Blick. Dch anstatt dass sie bei meinem Anblick sanfter wurde, wie zuvor bei meiner Rettung, schien er sich nur noch mehr zu verdunkeln und ich wich automatisch vor diesem mir fremden Alec zurück, der daraufhin an mir vorbeistürmte und draußen noch einmal Logan anrempelte. Seine Laune schien wirklich weit unter Null zu liegen.
Woran das wohl lag, meldete sich sofort meine Neugierde zurück, doch ich versuchte sie so gut wie möglich zu ignorieren. Denn im Moment sollte ich mich nicht um ALecs Sorgen sondern um meine eigenen Probleme kümmern. Und das waren im Moment meine längst überfällig gewordenen Fragen...
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Shadow of your life, the story of a werewolf [Pausiert]
Werewolf»Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Allison«, flüsterte Alec und ich schaute ihn für einen Moment ausdruckslos an, während sich in mir die ganze aufgestaute Wut und die Enttäuschung sammelte. »Du hast dir also Sorgen gemacht?«, fragte ich nach ein...