Chapter 8

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Hier nochmal ein kleiner Ausschnitt aus dem letzten Kapitel, da nicht einmal ich noch wusste, was genau passiert ist😅:

Wortwörtlich fuhr ich aus meiner Haut, als sich Fell über meinen Körper zog. Ich hörte das Reißen der Nähte, die meine Klamotten bisher zusammen gehalten hatten. Krallen wuchsen aus meinen haarigen Pfoten und hinterließen merklich Spuren in dem Linoleumboden, als ich zum Sprung ansetzte.
Mein Ziel? Alecs Kehle.

Meine Pfoten landeten auf Alecs Brust, als ich ihn durch die Kraft meines Sprungs zu Boden stieß. Ich hörte meinen eigenen hechelnden Atem, war kurz davor, Alec meine Krallen in den Hals zu rammen, um meiner Wut genüge zu schaffen.

Doch ich tat es nicht. Ich weiß nicht ob es das Glühen in seinen Augen oder das rasante Klopfen seines Herzens unter mir war, das mich dazu brachte, aufzuhören, aber ich spürte, wie mir auf einmal die Energie dazu fehlte, mich zu bewegen.

Ein unheimliches Zittern fuhr durch meinen Körper, meine Hinterbeine sackten nach hinten, und ich rollte wie ein träger Sack von Alecs erstarrten Körper.

Während ich versuchte wegen den Schmerzen nicht das Bewusstsein zu verlieren und jede Welle so gut wie möglich zu verkraften, verlor ich den Blick für meine Umgebung. Ich blendete alles um mich herum aus.

Keuchend lag ich auf dem Rücken und sarrte an die graue Decke. Wie von selbst richtete sich mein Körper auf, ich wusste nicht, wo er die Kraft dazu hernahm.

"Ich... Alec, es tut mir so leid! Ich wollte doch nicht...", ich spürte, wie sich das Gefühlschaos in meinem Gehirn nur noch verstärkte, als mir stille Tränen über die Wangen rollten und sich langsam an meinem Kieferknochen sammelten, bevor sie auf meine nackte Haut trafen. Die Wut von zuvor war wie weggeblasen, ersetzt durch Entsetzen über mich selber, Erstaunen über meine wenn auch ungeplant geglückte Verwandlung und Verzweiflng darüber, was ich Alec hatte antun wollen.

Bis jetzt hatte ich nicht bemerkt, dass mein Körper nur noch von den Fetzen meiner Klamotten verdeckt wurde, doch jetzt versuchte so gut es ging meine beiden Arme vor meinen Körper zu halten.

Wie hatte ich nur so etwas tun können, ich hätte Alec beinahe umgebracht! "Nein", versuchte ich mich innerlich zu beruhigen. "Alec hätte sich vor mir beschützen können, schließlich ist er ein erfahrener Werwolf. Oder?"

Langsam drehte ich mich zu ihm um, kaum dazu in der Lage ihm in die Augen sehen zu können. Und was ich zu Gesicht bekam, ließ nur noch weitere Tränen über mein Gesicht laufen, denn seine sonst leicht bräunliche Haut hob sich nun in einem ungesund wirkendem fast weißen, gespenstischen Farbton deutlich von seinen braunen Haaren ab. Hatte ich ihn mit meinem Handeln so sehr erschreckt?

Ich entdeckte den Kratzer unterhalb seines Wangenknochens, der eindeutig von meinen verfluchten Krallen stammen musste. Durch seine geisterhafte Gesichtsfarbe trat die Wunde nur noch deutlicher hervor.

Verunsichert versuchte ich seinen Blick einzufangen, der jedoch ziellos in die Ferne gerichtet war, so als ob er sich gerade nicht bei mir im Trainingsraum, sondern auf einem anderen Planeten befand. "Allison, ich werde dir jetzt etwas sagen, dass dich vielleicht ein wenig erschrecken wird, aber bitte raste nicht aus, okey?"

"Was ist los Alec?", fragte ich beunruhigt. Ein Gedanke, völlig fehl am Platz, schoss mir durch den Kopf und ließ mich nicht mehr los. Jetzt war es so weit. Alec würde mit mir, nachdem unsere Beziehung noch gar nicht richtig begonnen hatte, Schluss machen.

"Nein! Bitte nicht", verzweifelte Schluchzer entwichen mir, als ich ihn anflehte, "bitte, ich wollte das doch alles gar nicht, du kannst das doch jetzt nicht einfach so machen, nach so wenig Zeit!" Meine Stimme glich nur noch einem heißeren Hauchen.

"Was kann ich nicht machen?", fragte mich Alec. Er schien nicht zu verstehen, wovon ich sprach. "Dann willst du also nicht", ein kurzer Schniefer unterbrach meinen Satz, "du willst nicht mit mir Schluss machen, mich von dir stoßen, weil ich dich beinahe umgebracht hätte?"

Trotz dem Schrecken, der ihm immer noch ins Gesicht geschrieben stand, brachte Alec ein leises, aber dennoch wackliges Lachen zustande. "So etwas darfst du nicht mal denken, Allison!", mit diesen Worten zog er mich an seine Brust und schlang seine Arme um mich. Ich verspürte das leichte Zittern, das durch die Aufregung seinen Körper erfasst hatte.

"Was ich dir zu sagen habe, ist aber dennoch keine schöne Nachricht" Während er sprach, vibrierte sein Brustkorb.

"Ich glaube nämlich, ich weiß, wie deine Träume zustande kommen", er schluckte schwer und versuchte mich beruhigend anzusehen, scheiterte dabei aber genauso sehr wie ich, als mir meine Gesichtszüge entglitten und ich ihn entgeistert anstarrte.

"Was ist es?", fragte ich aufgebracht. Ich spürte die Unruhe in mir kochen und begann mit meinen Füßen auf und ab zu wippen, um die Energie, die mein Körper gerade auszuschütten schien, irgendwie loszuwerden. "Ich glaube... Allison, deine Träume sind... sie sind gar keine Träume... das, was du erlebst ist echt!", flüsterte Alec fassungslos.

Ich blickte ihn an. Eine Sekunde und eine weitere. Doch meine Reaktion blieb lange Zeit aus. Während meine Ohren seine Worte aufgenommen hatten, realisierte mein Kopf nicht die Bedeutung, die sie trugen. Er wollte es nicht verstehen, überkam mich die Erkenntnis, als sich eine plötzliche Panik in meinem Körper breit machte. Wenn ich das alles gar nicht geträumt, sondern die Realität wahrgenommen hatte.

Wie von selbst schob sich meine zitternde Hand vor meinen Mund, als ich spürte, wie bittere Galle meine Kehle empor stieg. Ich schloss ungläubig meine Augen und legte den Kopf in den Nacken, in der Hoffnung die Übelkeit würde nachlassen.

Die Schmerzen, der Muskelkater, alles hatte darauf hingedeutet, dass meine Träume real gewesen waren, doch ich hatte mich von meinem Wunsch nach Unwissen blenden lassen.

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So, hier befindet sich der Schlussstrich für heute...
Ich ärgere mich gerade extremst über mich selber, da ich dieses Kapitel schon vor fast einem Monat geschrieben habe, damals aber der Meinung war, dass es zu kurz ist. Immerhin ist es nur halb so lang wie sonst, aber mehr würde in diesem Fall glaube ich die Stimmung kaputt machen🤔

Naja, auf jeden Fall möchte ich mich dafür enrschuldigen, dass dieses Kapitel so lange auf sich hat warten lassen und hoffe um so mehr, dass dieser kleine 'Wendepunkt' dem ein oder anderen gefällt😄

Shadow of your life, the story of a werewolf [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt