Wir waren beide wie erstarrt, als vor uns plötzlich ein grimmig schauender Alec stand. Sein Blick flog zwischen Logan und mir hin und her und mit jedem Mal wurde seine Mine dunkler. „Hey... Alec, was machst du denn hier?", versuchte ich, der unangenehmen Situation zu entfliehen. Kurz glaubte ich, einen verletzten Blick hinter der bösen Fassade sehen zu können, doch falls er wirklich real gewesen war, verschwand er spätestens, als Alec wortlos an uns vorbeistürmte und absichtlich anrempelte.
„Pass doch auf, Mann!", rief ihm Logan hinterher, doch Alec beachtete seine Beschwerde überhaupt nicht. Er stürmte einfach weiter, immer weiter den Gang entlang, ohne sich ein einziges Mal zu uns umzudrehen. Ich spürte Enttäuschung in mir aufwallen. Warum war er so unfreundlich zu mir, wenn er doch davor so fürsorglich gewesen war? „So ein Idiot", sprach Logan das aus, was ich mir auch schon gedacht hatte.
Er schaute auf mich hinunter, da er mich immer noch im Arm hielt: „Mach dir nichts draus, solche Typen gibt es immer, von denen sollte man sich einfach nur fernhalten." „Dann kann ich ja nur von Glück reden, dass du nicht so ein Typ bist", witzelte ich. Warum ich in Logans Nähe meine Sorgen so leicht vergessen konnte und Spaß hatte war mir ein Rätsel, doch ich genoss jede Sekunde des Herumalberns mit ihm. „Da hast du ausnahmsweise einmal recht." Ich streckte ihm auf diesen Kommentar hin nur die Zunge heraus.
„So hier wären wir", gab Logan mit vor Anstrengung zusammengebissenen Zähnen von sich, als er mit einer Hand versuchte die Tür zu seinem Zimmer zu öffnen und mich gleichzeitig mit der anderen Hand festhielt. „Du kannst mich ruhig runter lassen", bot ich ihm an, doch er schüttelte entschlossen den Kopf und trug mich, nachdem er die Tür geöffnet hatte in sein Zimmer hinein.
Ich konnte ein Gähnen nicht unterdrücken, so müde war ich. Schließlich musste es inzwischen fast schon früher morgen sein und ich hatte seit fast vierundzwanzig Stunden nicht mehr geschlafen. „Nimm die Hand vor dem Mund beim Gähnen, Prinzessin", kommentierte Logan, als ich meinen Mund aufriss und ihm meine Mandeln zeigte.
„Ach, jetzt sind wir also nach drei Stunden schon bei Prinzessin angelangt?", fragte ich ihn und dieses Mal war ich diejenige, die belustigt eine Augenbraue hochzog. „Ich kann mir auch einen anderen Spitznamen für dich ausdenken, wie wäre es mit Kleine, Mäusc-"
„Ja, ok. Ist schon in Ordnung", wand ich schnell ein. „Können wir jetzt schlafen gehen?", bat ich nach einer weiteren Gähnattake. Logan erwiderte auf meine Frage nichts, jedoch legte er mich vorsichtig auf eines der Betten, die in dem Raum standen. Ich kuschelte mich sofort in die weichen Kissen und Decken und schloss zufrieden die Augen.
Ich war schon beinahe eingeschlafen, als ich plötzlich spürte, wie sich ein warmer Körper neben mich legte und mich leicht in Richtung Wand schob. „Logan?", nuschelte ich schlaftrunken, doch er strich mir nur sanft über den Kopf. „Gute Nacht Prinzessin..."
Ich hörte ein knirschendes Geräusch, das aus der Dunkelheit zu kommen schien. Es wurde immer lauter und dröhnte unerbittlich in meinem Kopf. Ich fragte mich, woher das Geräusch kam, doch sobald die Schmerzen einsetzten, wusste ich, dass ich diese Situation schon einmal erlebt hatte. Nein. Nein, dass konnte nicht sein. Doch eine erneute Schmerzenswelle, die meinen Körper durchzog, machte mir das Gegenteil deutlich.
Ich rang keuchend nach Luft, doch es war, als hätte man ihr allen Sauerstoff entzogen. Ich schnappte nach Luft, wie ein Fisch an Land und hatte trotzdem das Gefühl zu ersticken. Siedend heiße Tränen rannen mir über mein Gesicht und lautlose Schluchzer erzitterten neben den Höllenqualen meinen Körper. Vor meinem inneren Auge tauchte plötzlich ein Paar leuchtende Augen auf. Sie starrten mich feindselig an und schienen mich erdolchen zu wollen. Der Schmerz wollte kein Ende nehmen und meine Schreie und das Flehen verhallten wirkungslos in der Ferne.
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Shadow of your life, the story of a werewolf [Pausiert]
مستذئب»Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Allison«, flüsterte Alec und ich schaute ihn für einen Moment ausdruckslos an, während sich in mir die ganze aufgestaute Wut und die Enttäuschung sammelte. »Du hast dir also Sorgen gemacht?«, fragte ich nach ein...