Dann schaute ich auf meinen Stundenplan, den ich in der rechten Hand hielt. Um mich herum herrschte ein starkes Gedränge, da alle Schüler gleichzeitig in die Richtung ihres Klassenzimmers wollten. Auf mich wurde dementsprechend keine Rücksicht genommen, als ich versuchte meine Klassenzimmernummer herauszufinden. Ich wurde herumgeschubst und zur Seite gedrückt.
Schließlich entdeckte ich oben links in der Ecke eine kleine 382, mein Klassenzimmer. Doch durch das ganze Gedränge hatte ich Thomas ganz aus den Augen verloren. Suchend drehte ich mich einmal um die eigene Achse, doch ich konnte weder ihn noch Sophie irgendwo entdecken. Ein weiteres Mal verfluchte ich meine Größe, die sich gerade einmal auf 1,60 Meter beschränkte.
Wäre ich nur ein kleines Stück größer gewesen, hätte ich die beiden bestimmt problemlos ausfindig machen können. Doch im Gegensatz zu Sophie und vor allem Thomas, dem ich nur knapp bis zu den Schultern reichte, hatte mein Wachstum bei meiner jetzigen Größe aufgehört und nun war ich dazu verdammt, auf immer und ewig so klein zu bleiben wie ich war. Doch zum Glück gab es für die Notfälle High Heels. Zu meinem Pech war ich nicht gerade ein Liebhaber dieser Schuhe, doch zu wichtigen Anlässen konnte ich es für den Wachstums-Effekt ertragen auf ihnen zu laufen.
Um einen besseren Überblick zu erlangen, schob ich mich durch die Menge bis zu den Treppen. Tatsächlich konnte ich etwas mehr erkennen, Thomas und Sophie waren immer noch nicht aufgetaucht. Frustriert machte ich mich schließlich in Richtung meines Zimmers auf. 382 lag im dritten Stock des zweiten Hauptgebäudes, weswegen ich erst einmal durch den gläsernen Bau zwischen den beiden Gebäuden hindurchmusste. Doch auch diese Bürde hatte ich nach etwa einer viertel Stunde bewältigt und kam rechtzeitig zum Klingeln im Klassenzimmer an.
Die ersten Stunden nahm ich kaum wahr, da ich wegen meiner Mutter nicht genug schlafen konnte und deshalb diesen Schlaf im Unterricht nachholen musste. Das einzige was ich wahrnahm war, dass ich die ersten beiden Stunden anscheinend Englisch hatte und unser Lehrer nicht besonders darauf achtete ob die Schüler dem Unterricht geistlich beiwohnten oder nicht.
Ich war zwar schon eine ehrgeizige Schülerin, zumindest meistens, jedoch gab es diese Tage an denen man einfach nicht die Energie dazu hatte, im Unterricht aufzupassen und deswegen seine Zeit besser mit Schlafen verbrachte. So konnte man dann wenigstens die darauffolgenden Stunden mitbekommen, welche in meinem Fall Musik waren.
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Shadow of your life, the story of a werewolf [Pausiert]
Werewolf»Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Allison«, flüsterte Alec und ich schaute ihn für einen Moment ausdruckslos an, während sich in mir die ganze aufgestaute Wut und die Enttäuschung sammelte. »Du hast dir also Sorgen gemacht?«, fragte ich nach ein...