Chapter 10

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Ich fand den Brief auf meinem Stapel Bücher liegen, die ich in den nächsten Wochen zur Bücherei bringen musste. Seltsam, war das erste Wort, das mir dazu einfiel. Der Brief sah aus, als ob er direkt aus dem Mittelalter zu mir geschickt worden war. Das Papier des Briefumschlags hatte eine leicht bräunliche Färbung und war mit einem roten Wachssiegel verschlossen.

Verwundert griff ich danach, doch in dem Augenblick, als meine Finger den Brief berührten, verspürte ich ein Kribbeln, das von meiner Hand aus durch meinen ganzen Körper geleitet wurde. Erschrocken zog ich die Hand wieder zurück und das Kribbeln hörte augenblicklich auf. Misstrauisch streckte ich ganz vorsichtig noch einmal die Hand aus, um den Umschlag zu berühren, doch dieses Mal war nichts mehr von dem eigenartigen Gefühl zu spüren.#

Schnell schnappte ich mir den Brief und setzte mich zum Lesen an das Ende meines Betts. Schon bevor ich den Brief geöffnet hatte, bemerkte ich, dass er mehr wog als ein normaler Brief. Auch die Beule, die sich durch das dünne Papier abzeichnete, deutete darauf hin, dass dies keinesfalls nur ein normaler Brief sein konnte. Auf dem Brief war mein Name in geschwungenen Buchstaben, sowie meine Adresse, geschrieben.

Mit viel Gefühl öffnete ich den Umschlag, ohne das Siegel stark zu beschädigen und holte einen ebenfalls aus bräunlichem Papier bestehenden Brief hervor, der in vier Teile gefaltet worden war. Ich faltete ihn auf und mir viel ein noch älter aussehender Schlüssel in den Schoß. Ich nahm ihn in die Hand und drehte ihn so, dass ich die filigrane Arbeit am Bart und der Reite des Schlüssels betrachten konnte. Mein Gefühl sagte mir, dass etwas sehr Eigenartiges hinter diesem Brief stecken musste.

Ich begann zu lesen und mit jedem Wort, jedem Buchstaben mehr, den ich las, gefror mir ein Stück mehr das Blut in den Adern...

Shadow of your life, the story of a werewolf [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt