Chapter 5

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Nervös trat ich vom einen Fuß auf den anderen. Einerseits war ich sauer auf Alec, da er einfach vor Logan behauptet hatte, ich wäre seine Freundin. Er hatte bestimmt davon gewusst, dass Logann ihn nicht ausstehen konnte und seine Reaktion erahnen können.

Andererseits machte mich das ungewohnte Kribbeln in meinem Bauch verrückt. Noch vor wenigen Tagen hatte ich Thomas hinterhergeweint, doch sobald ich an Alec dachte verschwand der ganze Kummer aus meinen Gedanken. Was ich für Thomas empfunden hatte, wurde von Alec komplett in den Schatten gestellt.

Ob er mich wohl wirklich als seine Freundin ansah, oder hatte er mit seiner Aussage nur Logan ärgern wollen? Vielleicht war die ganze Date-Geschichte nur als Spaß gemeint gewesen.

Nervös ließ ich meinen Blick über die alten Balken gleiten, von denen einer aus dem Dachgerüst gelöst, lose von der Decke baumelte. Nicht weit von mir befand sich ein großes Loch, das ich in immer kleiner werdenden Rissen durch das Dach zog. Was hier wohl passiert sein mag?, fragte ich mich, während ich einen der vielen Steine, die den Flur bedeckten, von mir weg kickte.

"Kommst du?", ertönte plötzlich eine Stimme. Ich löste meinen Blick von dem Geschütt auf dem Boden und richtete ihn auf Alec, der mir mit einem Schlüssel vor der Nase herumwedelte.

"Weißt du, was ich hier habe?", fragte er grinsend. Ich schüttelte leicht irritiert den Kopf: "Einen Schlüssel?" Und damit verschwand Alecs breites Grinsen aus seinem Gesicht und machte ein paar Falten Platz. "Natürlich ist es ein Schlüssel, Mensch Allison, du hättest ja auch mal kreativ werden können...", murrte er.

"Du hättest mir ja auch einfach sagen können, wofür der Schlüssel ist, anstatt mich raten zu lassen. Und überhaupt, wie bist du darauf gekommen, mich deine Freundin nennen zu dürfen?", fragte ich aufgebracht. Ich sah Alec die Gefühlsschwankungen deutlich an. "Also... Ich dachte, du wärst jetzt meine Freundin, ich habe damit nicht so viele Erfahrungen, schließlich hatte ich noch nie eine, aber..."

Ich spürte wie sich meine Augen weiteten. Sollte ich mehr darüber überrascht sein, dass Alec noch nie eine Freundin hatte, oder darüber, dass er mich als seine Freundin wollte? "Ich... Also, ich wäre schon gerne deine Freundin", erwiderte ich etwas aus dem Konzept gebracht.

In meinem Bauch begann schon wieder etwas zu springen und sich wie wild umher zudrehen, vielleicht hatte ich ja gar keine Schmetterlinge wie andere Menschen sondern Gummibälle in meiner Magengegend: "aber du hast es absichtlich vor Logan behauptet, obwohl du wahrscheinlich genau wusstest, wie er darauf reagieren würde", beschuldigte ich ihn.

Alecs Schultern bebten leicht, als er mir antwortete: "Er hat dich immer so angeschaut... da konnte ich nicht anders!", gestand er grummelnd. War er etwa auf Logan eifersüchtig, oder bildetete ich mir das nur ein?

"Ich werde es nicht mehr vor ihm sagen... was jetzt auch egal ist, denn er weiß es ja schon", erklärte er mit einem kleinen, verschmitzten Grinsen: "Aber ich wollte dir ja eigentlich sagen, was dieser Schlüssel auf sich hat", er ließ den verräterisch glänzenden Schlüssel über mir baumeln, genau so hoch, dass ich nicht mehr an ihn herankam, wenn ich mich versuchte zu strecken.

"Dann sag mir doch, was mit dem Schlüssel ist", beschwerte ich mich, nachdem ich ein paar Mal ins Leere gegriffen hatte. "Willst du das wirklich wissen, Ally?" Dieses überhebliche Grinsen ging mir langsam genauso auf die Nerven, wie die Tatsache, dass ich so klein war.

"Jaaa, jetzt sag schon", murmelte ich genervt und verschränkte meine Arme vor der Brust, darauf bedacht, dass sie meine Brüste ein wenig pushten. Warum ich das tat, wusste ich selber nicht genau.

"Also", Alec ließ den Schlüssel von der einen zur anderen Seite schwingen: "dieser Schlüssel ist vielleicht die Lösung zu deinen Träumen, die definitiv nicht normal sind", erklärte er.

Shadow of your life, the story of a werewolf [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt