„Hast du heute Zeit, jetzt nach der Schule?", fragte mich Thomas als wir Hand in Hand durch den langen Flur wieder vorbei an den vielen Spinden auf den Hauptausgang zusteuerten. „Ähm... Ich habe Clarisse schon seit längerem versprochen mit ihr einkaufen zu gehen. Sie wünscht sich doch dieses eine Plüscheinhorn..." „Ach komm schon...", maulte er während er mich mit einem traurigen Gesicht bedachte.
Mein Herz begann augenblicklich zu rasen. Was er wohl vorgehabt hatte, mit mir zu machen? Doch ich hörte weder auf mein Herz noch auf meinen Bauch, indem sich die Schmetterlinge bemerkbar machten, als ich wahrheitsgemäß antwortete: „Tut mir leid, aber du müsstest einmal erleben, wie sauer Clarrise werden kann. Ich habe noch nie eine wütendere Siebenjährige gesehen!"
„Ach ist das so?", wollte Thomas wissen und hob mich hoch. Dann küsste er mich zuerst auf die Stirn, wanderte dann hinab zu meiner Nasenspitze bis er endlich an meinem Mund ankam. Obwohl ich wusste, dass er mit seinem Kuss erreichen wollte, dass ich den Einkauf mit Clarrise absagte, erwiderte ich ihn und genoss jede Berührung seiner Lippen.
Nach einer Weile drückte ich mich leicht nach obenhin ab, meine Füße baumelten immer noch in der Luft, da Thomas mich noch nichtabgesetzt hatte. Ich strampelte und bedeutete ihm damit mich herunter zulassen, doch er ließ mich weiter zappeln. „Bitte, bitte, bitte komm mit zu mir.Du kannst ja morgen was mit deiner kleinen Schwester machen. Und außerdem werdeich dich nicht herunter lassen, bevor du mir zugesagt hast!"
Ich schätzte seineZuneigung sehr, doch ich hatte ihn in dem Punkt auch deutlich meine Meinung zuverstehen gegeben. „Thomas, ich habe esversprochen! Bitte lass mich runter", erwiderte ich daher absichtlich miteinem leicht genervten Unterton in der Stimme. „Na gut... Hast du dannwenigstens heute Abend Zeit?", fragte er, als er mich abgesetzt hatte. „Ja ichdenke schon." Ich dachte kurz über seine Frage nach. Bisher hatte ich nur denNachmittag verplant, ich durfte bloß nicht vergessen, für den scheiß Test zulernen, der unser Lehrer gleich auf Mittwoch gelegt hatte.
„Doch, heute Abendhabe ich Zeit." Während er meine Hand nahm und unsere Hände ineinanderverschränkte, gab er mir einen flüchtigen Abschiedskuss und erwiderte: „Gut,dann bis später!" Nur ungern ließ ich seine Hand los, doch wir waren inzwischenbei meinem Auto angekommen. „Ja bis dann...", verabschiedete ich mich undschaute noch zu, wie er sich langsam von mir entfernte und auf sein Motorrad,dass er mir erst vor wenigen Wochen voller Stolz zum ersten Mal gezeigt hatte,zusteuerte. Erst als er seinen dunkelroten Helm aufgezogen hatte unddavongebraust war, schloss ich mein eigenes Fahrzeug auf und machte mich aufden Heimweg.
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Shadow of your life, the story of a werewolf [Pausiert]
Werewolf»Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Allison«, flüsterte Alec und ich schaute ihn für einen Moment ausdruckslos an, während sich in mir die ganze aufgestaute Wut und die Enttäuschung sammelte. »Du hast dir also Sorgen gemacht?«, fragte ich nach ein...