Ich sah eine Frau in mittleren Jahren, die ein kleines Mädchen in einem Rollstuhl vor sich her schob. Sie lächelte mir zu und die Kleine, neben deren Rollstuhl ich herlief, fasste mich an der Hand. Auch sie lächelte und ich musste zwingend auch lächeln. Wer war dieses süße Geschöpf, dass da meine Hand hielt, fragte ich mich in Gedanken.
Ich ließ meinen Blick umherschweifen. Wir befanden uns in einer Art Park, der mir ziemlich bekannt vorkam, doch ich konnte mich nicht erinnern wovon. Um uns herum wuchsen viele Bäume, deren Blätterdach genauso grün und satt leuchtete, wie die Wiese neben dem Weg, auf dem wir liefen. Plötzlich spürte ich eine Erschütterung und ein lautes Dröhnen in meinem Kopf. Ich wollte meine Hand von dem Mädchen wegziehen, um mir meinen Kopf zu halten, doch sie hielt sie eisern fest und zeigte auf den Himmel über uns.
Ich sah nichts ungewöhnliches. Er erstrahlte in einem schönen Blauton, keine Wolke verunstaltete das Himmelszelt... Plötzlich blieb mein Blick an einem dunklen Strich hängen, der das Bild des blauen Himmels störte. Er begann an einer Stelle und zog sich dabei immer weiter über den Himmel, während er immer größer zu werden schien. Kleine Verästelungen zweigten von ihm ab und an einer Stelle trafen sich zwei dieser Abzweigungen. Wie kann denn so etwas mö-.
Mitten im Denken wurde ich von einem ziemlich lauten unschönen 'Krack' unterbrochen und der Teil des Himmels, der sich zwischen den Zweigen befunden hatte, stürzte ab. Der Himmel brach förmlich über uns ein. Immer mehr Teile stürzten vom Himmel und es ergoss sich ein Himmelschauer über uns. Verzweifelt zog ich an meiner Hand, doch sie rührte sich nicht. Wollte dass Mädchen denn nicht, dass ich mich schützen konnte. Doch sie beugte sich so weit vor, dass sie mir ins Ohr flüstern konnte:
„Allison, du musst dich erinnern, erinnere dich, er... wach auf Allison, wach auf!" Ich sah auf und sah, dass sowohl die Frau als auch das Mädchen zusammen mit dem Himmel und der ganzen Landschaft um mich herum zerfielen. Während weiter Himmelsbrocken auf mich einschlugen, begann ich mit geschlossenen Augen zu schreien.
„Allison!" Ich kannte diese Stimme. Blinzelnd machte ich die Augen wieder auf und versuchte mich zu orientieren. Ich befand mich nicht, wie gedacht, in einer zusammenstürzenden Welt, sondern in meinem weißen, kahlen Zimmer. Die Stimme, die meinen Namen gerufen hatte, war die von Samantha gewesen, die zusammen mit einer Schale voller widerlichem Brei und einem Bündel Stoff vor meinem Bett stand. „Guten Morgen, Allison. Hast du gut geschlafen?" Hatte Doch so konnte ich bei bestem Willen nicht antworten, also musste sie sich mit ein wenig unverständlichem Gebrummel von meiner Seite zufrieden geben.
„Also. Das Programm für heute wird eine andere Untersuchung für dich sein. Zuerst solltest du etwas essen und ich habe dir auch etwas frisches zum Anziehen mitgebracht."
Sie drückte mir bei diesen Worten die Schüssel und das Stoffbündel, das sich als neues Nachthemd entpuppte, in die Hand. Ich setzte mich in meinem Bett auf und streckte mich erst einmal, um die Verspannungen, die bei mir durch den furchtbaren Traum zustande gekommen waren, abzuschütteln, was mir natürlich nicht gelang. Also griff ich erst einmal zu meinem Frühstück und verschlang, trotz des widerlichen Geschmacks, den Brei, denn verhungern wollte ich wegen so etwas nicht. Dennoch überkam mich beim ersten Bissen ein Würgreiz, den ich aber erfolgreich zu unterdrücken wusste.
Nach dem Essen schlug ich die Bettdecke zurück und wechselte schnell die Nachthemden, wobei es mir ziemlich egal war, dass Samantha direkt neben mir stand und mich interessiert beobachtete,
Samantha führte mich durch die langen labyrinthähnlichen Flure wieder zurück zum Labor. Dort schickte sie mich in den selben Raum, in dem auch schon am Vortag die Experimente an mir durchgeführt wurden.
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Shadow of your life, the story of a werewolf [Pausiert]
Werewolf»Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Allison«, flüsterte Alec und ich schaute ihn für einen Moment ausdruckslos an, während sich in mir die ganze aufgestaute Wut und die Enttäuschung sammelte. »Du hast dir also Sorgen gemacht?«, fragte ich nach ein...