Kapitel 29- Mehr tote Menschen als lebende

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Hallo! 

Dieses Kapitel ist schon seit Freitag fertig, aber ich bin durch Urlaub nicht dazu gekommen, es früher posten. Immerhin kriege ich es jetzt wieder hin, wöchentlich zu posten! 

Viel Spaß beim Lesen und bis zum nächsten Kapitel, 

Eva xx 

(btw: habt ihr gesehen, was für eine Scheiße Trump abzieht, seitdem er Präsident geworden ist? Ich hasse ihn. Ich hasse ihn wirklich sehr.) 

NOCH NICHT KORRIGIERT 

Das Schweigen ist unerträglich.

Seitdem wir von dem Attentat im Kriegerzentrum erfahren haben, sind mehrere Stunden vergangen. Wir haben mit verschiedenen Leuten geredet. Noch ein bisschen mehr die Nachrichten geschaut. Ich habe hilflos beobachten können, wie Brian sich immer mehr und mehr in sich hinein verzogen hat, bis er schließlich gar nicht mehr richtig dazu sein schien.

Jetzt sitzen wir beide auf seinem Bett, alleine. Er starr, immobil, ins Leere starrend, ich verzweifelt, zögernd, zerbrochen.

Er wollte Ruhe, und ich gebe sie ihm. Ich weiß sowieso nicht, was ich anderes tun soll.

Lukas ist tot.

Lukas, der erste Junge, für den Brian wirkliche Gefühle hatte.

Lukas ist tot, und das im Kriegerzentrum. In unserem Zuhause.

Sie haben es eben in den Nachrichten angesagt, als alle Toten aufgezählt wurden.

„Brian, es tut mir so leid,", wispere ich.

Er scheint mich kaum zu hören. „Es ist alles meine Schuld."

Der Schmerz, den ich für sein Leiden empfinde, ist so stark, dass mir der ganze Körper wehtut. „Nichts davon ist deine Schuld, Brian."

„Doch." Er schaut mich an, ohne mich wirklich anzuschauen. „Du hattest recht. Die Welten der Krieger und der Nichtkrieger sollten sich nicht mischen. Es ist alles meine Schuld. Ich hätte ihn nie einladen sollen, hierher zu kommen. Wenn ich das nicht getan hätte, wäre er jetzt nicht t-ot."

Seine Lippen beben leicht, als er das letzte Wort ausspricht.

Ich habe noch nie so sehr Unrecht haben wollen, Brian, das kannst du mir glauben.

„Brian..."

„Und weißt du, was das schlimmste ist?" Er achtet nicht auf mich. Es ist, als würde er mit sich selber reden. „Unsere Beziehung war nicht offiziell. Niemand wusste von uns. Und genau genommen sind die Umstände, in denen wir uns kennengelernt haben –damals im Club- auch illegal. Unsere Beziehung war also verboten und verborgen. Ich kann nicht um ihn trauern, da ich ihn offiziell noch gar nicht mal kennen sollten. Ich habe nicht das Recht, ihn zu betrauern. Ich habe nicht das Recht, ihn zu vermissen."

Bevor ich etwas erwidern kann, öffnet sich die Tür, und Clay tritt herein. „Hey, störe ich?"

„Nein, komm herein," erwidere ich schnell.

Ich bin froh, nicht mehr alleine mit Brian zu sein. Ich hasse es, wenn meine Freunde unglücklich sind und wünsche mir dann nur noch eins, nämlich, dass es ihnen wieder bessergeht, doch ich weiß auch nicht, wie ich ihnen helfen kann. Ich bin nicht taktvoll, und ich fühle mich immer so unbeholfen bei menschlichem Kontakt.

Clay sieht verlegen aus, doch ich werfe ihm einen ermutigenden Blick zu. „Ich habe eben die Unterhaltung von zwei Kriegern belauscht und... ich weiß, wo sie... wo sie die Leichen aufbewahren. Wenn ihr wollt, sage ich euch, wo sie sind, und Brian kann... Abschied nehmen."

Monique Vasquez: Der Junge, der verloren gingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt