Kapitel 40- Zu guter Letzt allein

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Hallo, 

hier ist das letzte Kapitel von MV- Der Junge der verloren ging! Ich weiß, das Ende kommt sehr plötzlich und schnell, letztes Kapitel war Mona noch gefangen im Schloss. Aber das ist extra so gemacht. Ein langes, glückliches Ende im Kriegerzentrum hätte nicht zu dem gepasst, was Mona und Chaz in den letzten Kapiteln durchgemacht haben. 

Aber keine Sorge, nach diesen Kapitel kommt noch ein Epilog und anschließend ein kleines "Nachwort" von mir. 

Bis zum Epilog, 

Eva x

...

"The worst part of holding the memories is not the pain. It's the loneliness of it. Memories need to be shared."

"It has been said, 'time heals all wounds.' I do not agree. The wounds remain. In time, the mind, protecting its sanity, covers them with scar tissue and the pain lessens. But it is never gone."

...

Lachend klatsche ich, als einer der Viertklässler seine Rede fertighält. Heute ist der Zeremonietag für die Schüler, auch der Friedenstag genannt. Alle tragen weiß und das Ende des Schuljahres wird gefeiert.

Heute vor einem Jahr dachte ich, dass Kings alleine gegenüberstehen das Schlimmste sein konnte, was wir passieren würde.

Oh, wie falsch ich lag.

Ich sitze an einem großen Tisch mit all meinen Freunden im Festsaal des Kriegerzentrums. Die Stimmung zwischen uns allen ist ein bisschen komisch, seitdem Chaz und ich aus Europa zurückgekommen sind: Unseren Freunden ist klar, dass Chaz und ich unaussprechliche Dinge erlebt haben, und sie wissen nicht genau, ob sie deswegen jetzt anders mit uns umgehen sollen oder nicht. Das kann ich ihnen nicht vorwerfen, und ich mache mir auch keine Sorgen über die Zeit zurzeit etwas merkwürdige Situation: Mit der Zeit wird sich das schon legen.

Nachdem ich damals im Schloss den Europäern und Amerikanern erscheint bin, haben die Europäer kapituliert und Chaz und ich durften endlich nach Hause fahren. Es hat sich herausgestellt, dass Chaz und ich ganze sechs Wochen in Europa gefangen waren. Die ersten vier Wochen davon haben die Krieger gebraucht, um unseren Standpunkt festzulegen, so gut hatten die Europäer uns versteckt.

Zu Hause wurden wir von unseren Freunden und unserer Familie empfangen. Ich habe erfahren, dass meine Eltern während meiner Anwesenheit die Krieger sogar für Verantwortungslosigkeit angeklagt haben, ihnen dies aber nichts gebracht hat, da Chaz und ich uns zum Zeitpunkt der Entführung nicht im Kriegerzentrum befanden und somit nicht unter der Verantwortung der Krieger waren.

Selena hat sich eintausendmal bei mir entschuldigt, wobei sie fast genauso innerlich zerstört wirkte wie ich. Ich glaube, durch meine Entführung hat sie verstanden, dass wirklich jedem ein Unglück geschehen kann, wirklich jedem. Ein besonderer Status oder ein sicherer Wohnort hindert dich nicht daran, zu leiden.

Chaz und ich haben uns nur noch stärker zueinander verbunden gefühlt als je zuvor. Wir teilen Erinnerungen, die niemand anders mit uns teilen noch verstehen kann – wir bleiben unverstanden von der Welt, für immer und ewig. Die Wochen in Europa waren die schlimmste Zeit meines Lebens, doch immerhin habe ich sie nicht alleine überlebt.

Chaz hilft mir vor allem, da die traumatischen Erlebnisse aus Europa mich jeden Tag aufs neue zerstören. Grausame Albträume, schlaflose Nächte, unkontrollierbare Panikattacken, plötzliche Flashbacks in meine Erinnerungen mitten am Tag... die letzten Wochen waren nicht gerade einfach für mich, doch Chaz war da, um mich zu unterstützen. Er war der Einzige, der mir wirklich helfen konnte, denn er ist der Einzige, der wahrhaftig nachvollziehen kann, was gerade in meinem Kopf geschieht.

Monique Vasquez: Der Junge, der verloren gingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt