Kapitel 39- Das Mädchen, das Sie besiegt hat

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Hallo!

Tut mir leid, dass ich länger nicht gepostet habe, aber ich war krank und dann war meine beste Freundin zu Besuch. Ich habe jetzt noch fünf Wochen Schule bis zu den Sommerferien (viel zu viel!) und ihr?

Viel Spaß beim Lesen dieses (langen!!) Kapitels,

und bis zum nächsten Kapitel,

Eva xx

...

                   

Sie reißen mich aus dem Schlaf, als sie mich hochziehen und mitschleifen. Verschlafen reibe ich mir die Augen.

„Wohin bringt ihr mich?", frage ich, meine Stimme nur ein schwaches Kratzen gegenüber dem Stampfen der schweren Stiefel der Europäer.

Niemand antwortet mir. Natürlich nicht. Das wäre ja auch zu einfach gewesen.

Ich fühle mich fiebrig, und mein Kopf pocht, aber das ist ja an sich nichts Neues. Im Vergleich zu den letzten Wochen fühle ich mich sogar relativ gut. Sie haben mir gestern viel mehr zu essen gegeben als sonst und mir Tabletten gereicht, die meinen körperlichen Zustand ein wenig verbessern sollten.

Mein linkes Bein brennt. Sie haben meine Schusswunde geheilt – warum genau sie das getan haben, verstehe ich nicht, aber sie haben es getan- und jetzt befindet sich an dieser Stelle auf meinem Bein nur ein ganz feines, rotes Loch.

Die Schusswunde. Ich denke an Matt, und Chaz, und die anderen Amerikaner, und wie sie versucht haben, mich zu retten, und wie sie versagt haben. Wie sie mich hiergelassen haben, alleine. Wie sie mich aufgegeben haben. Ich weiß nicht, ob sie nochmal versuchen werden, mich zu retten. Wenn nicht, kann ich es ihnen nicht vorwerfen. Vielleicht war die Schusswunde ein Zeichen. Vielleicht bin es nicht wert, gerettet zu werden.

Vielleicht sind die Krieger ohne mich besser dran.

Wir bleiben vor einer weißen Tür stehen. „Was machen wir hier?", frage ich erneut.

Dieses Mal antwortet mir einer der Soldaten. „Das hier ist dein Badezimmer. Du wirst jetzt da reingehen und dich duschen. Du hast zehn Minuten. Das Badezimmer hat kein Fenster und ein Soldat wird vor der Tür stehen bleiben, also träum noch nicht mal davon, zu fliehen."

Ich bin kurz davor, zu fragen, warum genau sie jetzt plötzlich wollen, dass ich mich dusche, obwohl sie meine Hygiene in den letzten Wochen nicht besonders interessiert zu haben scheint, doch sie würden mir sowieso nicht die Wahrheit sagen, deswegen nicke ich einfach und will gerade das Badezimmer betreten, als sich uns Christian nähert.

„Wartet!", ruft dieser. „Ich muss Monique Vasquez noch etwas geben. Befehl vom Prinzen."

Die Soldaten tauschen misstrauische Blicke untereinander aus. „Na gut.", sagt einer von ihnen schließlich.

Christian zieht mich ein bisschen weiter weg von den Soldaten, so, dass sie außer Hörweiter sind, und reicht mir eine schwarze Bomberjacke, die er davor in den Händen hielt.

„Die hatten Sie an dem Tag an, an dem ich Sie entführt habe, Miss Vasquez," Christan kratzt sich verlegen am Ohr. „Ich dachte mir, die hätten Sie gerne wieder."

Ich schenke ihm ein warmes Lächeln. „In der Tat. Danke, Christan."

Er nickt und wirft mehrere nervöse Blicke um sich, bevor er schließlich murmelt: „Hören Sie zu, ich weiß nicht, warum die wollen, dass Sie sich heute duschen. Alles, was ich weiß, ist, dass der König heute morgen gestorben ist."

„Der König?" Ich erstarre.

„Ja. Der Krebs hat endlich gesiegt. Und jetzt sollen Sie sich duschen... Es muss irgendeine Verbindung dahinter geben, doch ich sehe sie nicht."

Monique Vasquez: Der Junge, der verloren gingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt