Gut gelaunt summend laufe ich den Weg zurück zu meinem Zimmer. Es ist Freitagnachmittag, und der Unterricht ist gerade vorbei. Wochenende! Es ist um die zwei Wochen her, seitdem Chaz sich von mir getrennt hat, und langsam fange ich an, mich an das Alleine-sein zu gewöhnen. Natürlich vermisse ich Chaz und es tut weh, nicht mehr seine Freundin zu sein, aber inzwischen schaffe ich es ganz gut, mich mit alltäglichen Dingen abzulenken. Wie zum Beispiel, dass heute Freitag ist, eine Tatsache, über die ich mich viel zu sehr freue.Obwohl ich noch nicht mal etwas vorhabe, Schule ist einfach so ermüdend, das man dafür mindestens zwei Tage zum ausruhen braucht.
„Mona, meine allerliebste beste Freundin," Brian kommt von hinten auf mich zu und legt einen Arm um mich.
Ich werfe ihm einen misstrauischen Blick zu. „Was willst du von mir, Brian?"
„Hast du heute Abend etwas vor?"
Ich werde noch misstrauischer. „Warum fragst du?"
„Mona, ist dir schon mal aufgefallen, wie wenig schwule Kriegerschüler es hier gibt?"
„Äh, nee?", antworte ich verwirrt.
Er verdreht die Augen. „Natürlich nicht. Ihr Heterosexuellen, ihr denkt immer, die ganze Welt dreht sich nur um euch."
Ich starre ihn an und brauche ein paar Sekunden, bevor mir eine passende Antwort einfällt. „Erstens, nein, das denken wir nicht, und zweitens, ich frage nochmal: Was willst du von mir?"
„Du hast doch nichts dagegen, ein paar illegale Sachen zu machen?"
Fragt er mich das gerade ernsthaft? Ich habe aufgehört, zu zählen, wie viele illegale Sachen ich gemacht habe, seitdem ich meine Ausbildung hier angefangen habe.
„Brian, warum sagst du mir nicht einfach, was du eigentlich von mir willst?", jammere ich. Dieser Junge macht mich noch wahnsinnig.
Er holt tief Luft und stellt sich gegenüber von mir hin, sondern dass er mir den Weg blockiert und ich nicht weiterlaufen kann, so wie ich es bis eben getan habe. „Ich möchte, meine liebe allerbeste Freundin Mona, dass du heute Abend mit mir in einen Club gehst."
Ich blinzele. „Das war's?"
„In eine Schwulendisco-"
Ich seufze. „Meinetwegen."
„-außerhalb des Kriegerzentrums."
Ich hebe die Augenbrauen. „Wie bitte?"
„Wie gesagt, es gibt hier nicht sehr viele Schwule in meinem Alter, und dementsprechend auch keine Clubs. Ich musste außen suchen."
Ich bahne mir einen Weg um ihn herum und laufe schnurstracks geradeaus. „Kommt gar nicht in Frage."
„Was?" Er rennt mir nicht hinter. „Bitte!"
„Nein."
„Was kann ich tun, damit du ja sagst?"
„Ich werde nicht ja sagen."
„Mona."
„Nope."
„Bitte bitte bitte."
„Wie oft soll ich denn noch nein sagen?"
„Ich würde alles für dich tun, wenn du ja sagst."
„Wie lange? Eine Stunde lang?"
„Nein, für immer."
„Als ob."
„Bitte."
„Brian!"
„Mona!"
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Monique Vasquez: Der Junge, der verloren ging
Ficção Científica-zweiter Teil der MONIQUE VASQUEZ Serie- Nach einem erholenden Sommer ist Mona zurück im Kriegerzentrum. Ihr Hauptziel ist es eigentlich, Chaz Sommers zurück in ihr Leben zu bringen, doch viele andere Probleme stellen sich ihr in den Weg, und es...