(mini)Kapitel 37- Was tun sie jetzt?

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ein sehr kurzes Kapitel für euch. Dafür kommt sehr bald wahrscheinlich  ein nächstes. 

Viel Spaß beim Lesen und bis zum nächsten Kapitel, 

Eva xx 

....

Ich bekomme kaum noch mit, wie sie mich zurück in meine Zelle bringen. Ich bin wie benebelt.

Mein Arm dröhnt vor Schmerz, mein Kopf zerplatzt gleich, und vor meinen Augen tanzen weiße Sterne.

Ich falle in die Zelle hinein, die Tür wird hinter mir zugeknallt. Die Augen schließend lehne ich den Kopf an die kalte, kühle Wand. Ich weiß, dass ich jeden Moment das Bewusstsein verlieren werde.

Ich horche. In den letzten Tagen haben Chaz und ich herausgefunden, dass wir uns in den Zellen nebeneinander befinden und sogar aneinander hören können, sprechen wir laut genug.

Ich öffne den Mund und will ihm etwas sagen, irgendetwas, um ihm zu signalisieren, dass er nicht alleine ist, dass er mich hat, immer, doch ich kann nicht, denn mein Mund ist trocken vor dem wenigen Wasser, das man mir hier gibt, und ich habe meine Stimme vorhin schon verbracht.

Dann fällt mir letztes Jahr in der Kriegerschule ein, als wir verschiedene Klopfsysteme für Notsituationen gelernt haben. Damals kam mir diese Idee lächerlich vor, doch jetzt mag sie mir vielleicht doch tatsächlich nützlich sein.

Müde und mit aller Kraft, die ich aufbringen kann hebe ich die Hand und schlage gegen die Wand, dreimal. Drei langsame Schläge. Wenn Chaz damals im Unterricht gut aufgepasst hat, dann weiß er, was diese Klopfkombination bedeutet. Ich liebe dich.

Ich warte, ich lausche, in der Hoffnung auf eine Antwort. Ich warte und warte, doch es kommt nichts. Mein Herz sinkt voller Enttäuschung. Ich dachte wirklich, dass er es verstehen würde.

Vielleicht schläft er, versuche ich mich zu trösten. Oder vielleicht ist er gar nicht hier. Vielleicht stellen sie gerade irgendetwas mit ihm an. Ein Schauer läuft mir über den Rücken.

Doch dann höre ich es, das Klopfen, und ich lächele in mich hinein, als ich es mir anhöre.

Ich liebe dich auch.

Und dann verliere ich das Bewusstsein.

Ich wache ein paar Minuten später aus meiner Ohnmacht auf, nur um dann in einen grauen, traumlosen Schlaf zu gleiten, und ich weiß nicht, wie viele Stunden vergehen, bevor ich die Augen endlich wieder öffne.

Als ich es tue, fühle ich mich jedenfalls viel besser. Mein Arm tut nicht mehr so weh, und ich habe fast keine Kopfschmerzen mehr. Mein Arm... Gedankenverloren streiche ich mit der rechten Hand über meinen linken Arm, in den Dumont Jr... Nein. Es schmerzt mir sogar zu sehr, es zu denken. Der Gedanke an das, was er mir angetan hat, treibt mir die Tränen in die Augen.

Während ich geschlafen habe, haben sie mir Essen in die Zelle gebracht, und ich nage an meiner Ration, während ich darüber nachdenke, was zur Zeit im Kriegerzentrum geschieht.

Haben sie gemerkt, dass Chaz und ich verschwunden sind? Wann haben sie es gemerkt? Tun sie etwas, um uns zu finden? Werden sie uns retten?

Oder werden Chaz und ich fürimmer hier feststecken    

Monique Vasquez: Der Junge, der verloren gingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt