13. Kapitel - Definitiv keine Eifersucht

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POV Max

Luca fing an zu lächeln.
"Ich könnte den ganzen Tag hier liegen" sagte er.

"Hattest du eigentlich schon mal einen Freund oder eine Freundin?" fragte Luca mich nach einer Weile Stille.
Ich schluckte. Über sowas wollte ich auf keinen Fall reden.

"Ich glaube wir sollten lieber gehen. Wir müssen noch packen" meinte ich, um der Frage zu entkommen.
Ich stand schnell auf und packte mein Longboard.
Luca drehte sich langsam zu mir. "Du hättest ruhig einfach sagen können, wenn du nicht drüber reden willst" murmelte er.
Er stand langsam auf und nahm sein Board.

"Ja, Tschuldigung. Wann anders, ok?" erwiderte ich nur und Luca nickte.
Erleichtert atmete ich auf und fuhr hinter Luca her.
Nach ein paar Minuten kam uns eine kleine Gruppe von Teenagern entgegen, die Luca sofort erkannten.
"Luca? Luca bist du es?" kreischten sie und rannten auf uns zu.

Ich verdrehte nur die Augen.
Während Luca mit ihnen Fotos machte und redete, stand ich ein bisschen verloren in der Gegend rum.

"Bist du nicht Max?" fragte mich auf einmal ein Mädchen.
"Ehm...ja?" antwortete ich.
Sie nickte nur, grinste mich schelmisch an und ging wieder zu ihren Freundinnen.

Eine der Mädels stach aus der Gruppe raus; Sie war etwas größer als die anderen, und sah somit auch etwas älter aus. Ich schätzte sie auf achtzehn oder neunzehn Jahre, und sie sah gar nicht so schlecht aus und hatte eine gute Figur. Dies nutzte sie und machte sich sowas von an Luca ran.

Aus einzelnen Gesprächsfetzen könnte ich hören, dass sie Smalltalk betrieben, und Luca irgendetwas über den Dom laberte.
Dabei warf die Tusse ihm flirtende Blicke zu und zwirbelte mit ihren Haaren. Sie hing bei jedem seiner Worte an seinen Lippen und sie stand ziemlich nah bei ihm.

Ich fühlte, wie es in meiner Brust stach. Eifersucht?
Nein, bestimmt nicht.
Sie ist eine von vielen, und ich denke nicht, dass Luca sich auf so etwas einlässt.
Allerdings warf er ihr immer wieder ein umwerfendes Lächeln zu.

Kopfschüttelnd wandt ich meinen Blick ab und ließ ihn über den Park und den Rhein schweifen. Nahe am Ufer schwamm eine Entenfamilie, die aber kurz darauf von plantschenden Kleinkindern vertrieben wurde.

"Max? Wir können weiter" ertönte Lucas Stimmte nah an meinem Ohr und ich drehte mich ruckartig um.

"Bist du endlich fertig mich flirten?" murrte ich nur.
Luca sah mich irritiert an.

"Na diese Tusse da" ich zeigte mit dem Kopf, auf die Truppe Mädchen, die sich wieder entfernt hatten. "Die hat sich doch voll an dich rangemacht."
"Was? Echt?" fragte Luca verdutzt.
Er merkt es noch nicht einmal?
Ich schüttelte den Kopf und fuhr los.

"Hey, Max, warte!" hörte ich Luca hinter mir rufen.
Ich fuhr etwas langsamer, doch als ich Luca ein paar Meter hinter mir wahrnahm, fuhr ich wieder schneller. Zum Glück hatte ich mir den Weg merken können, und wir waren schnell wieder in der WG.

Auf der Rückfahrt hatten wir kein Wort miteinander gesprochen. Und auch jetzt, als ich mir die Schuhe auszog, spürte ich Lucas Blick auf mir.

"Was ist?" fragte ich wohl etwas zu genervt.
Lucas Blick wurde härter.
"Was hab ich dir denn angetan?" fragte er wütend. "Okay, ich war in den letzten Stunden echt gemein zu dir. Aber ich hab mich entschuldigt. Und jetzt bist du auf einmal total schlecht gelaunt und genervt von mir, und ich weiß nicht mal, was ich gemacht habe!" schrie Luca mich regelrecht an.

Angespannt lauschte ich, ob sich irgendwas in der Wohnung bewegte. Ich hatte kein Bock, dass sich irgendwer von den andern hier einmischt.
Aber, gute Frage; was hat mich so verärgert?

"Keine Ahnung. Ich hab mich so fehl am Platz gefühlt." murmelte ich und sah auf meine Füße.
Luca atmete hörbar aus.
"Okay, ich hätte dich nicht anschreien sollen" meinte er und sah mir fest in die Augen.
"Lass uns das einfach vergessen, ja?" hauchte er und ich nickte stumm.

Ich hatte gar nicht bemerkt, wie nah wir beieinander standen. Ich roch Lucas Parfüm und spürte seinen Atem auf meiner Stirn kitzeln.

"Ich geh dann mal duschen" murmelte ich, um dieser komischen Situation zu entkommen.
Auf dem Weg zu meinem Zimmer sprach mich Finn an, der seinen Kopf aus der Tür seines Zimmers steckte.

"Alles in Ordnung?" fragte er leise.
"Jaja" sagte ich nur und lächelte etwas.
Dann ging ich in mein Zimmer, nahm ein paar Sachen, de ich zum duschen brauchte und betrat dann das Bad.
Ich stellte mich unter die Dusche und ließ das kalte Wasser auf mich hinunterprasseln.

Nach gut 10 Minuten verließ ich das Bad und ging in die Küche. Dort stand Sebastian, wieder ein mal mit dem Handy in der Hand.
Als er mich reinkommen sah, sah er auf und lächelte.

"Heute kommt Klara zu Besuch. Dann lernst du sie auch endlich mal kennen" strahlte er.
Ich lachte. "Schön" antwortete ich und machte mir einen Kaffee.

Sebastian hatte unseren "Streit" eben wohl nicht mitbekommen. Zum Glück, denn Sebastian war leidenschaftlicher, selbsternannter Streitschlichter, was gut zur Plage werden kann.

blind love 『 mauz 』Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt