47. Kapitel - Beziehungsstress

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POV Max

Finns Miene änderte sich rapide, er runzelte seine Stirn und sah mich böse an.
"Ich dachte, dass wir uns heute einen schönen Abend machen. Und du sagst jetzt ab, weil es Luca" , Finn spuckte den Namen förmlich aus, "angeblich schlecht geht. Entscheide dich, Max." zischte er mir ins Gesicht und drehte sich dann wieder von mir weg.

Perplex klappte mein Unterkiefer nach unten. Was war denn in ihn gefahren? Kopfschüttelnd drehte ich mich von Finn weg und machte schnell meinen Mund wieder zu.

Finn setzte ein Lächeln auf und fragte Luca aufgesetzt nett: "Luca, wie geht es dir denn?"
Luca sah Finn überrascht an. Luca saß etwas eingesunken auf dem Stuhl, hatte Augenringe, seine Haare waren etwas unordentlich und sein Blick war trüb. Deshalb überraschte es mich, als Luca mit einem schwachen Lächeln mit "Ja, alles bestens, danke." antwortete.

Stirnrunzelnd sah ich Luca an, doch er beachtete mich gar nicht und durchsuchte die Speisekarte, die ihm eine Kellnerin gerade gegeben hatte.
"Dankeschön." sagte ich leise mit einem Lächeln, als sie auch mir eine reichte.

"Siehst du Max? Luca geht's gut." flüsterte Finn mir selbstgefällig grinsend zu. Ich antworte ihm nicht darauf, viel zu überrascht von Finns merkwürdigem Verhalten.
"Finn, ich habe keine Ahnung, was gerade mit dir los ist, aber wir reden nach dem Essen darüber weiter." teilte ich ihm bestimmend mit und drückte kurz seine Hand.
Doch er zeigte keine Reaktion und starrte ausdruckslos gerade aus.

Nachdem ich mir eine Cola bestellt hatte, lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück und betrachtete Finn.
Einige kleine Strähnen seiner gut gestylten, dunkelbraunen Haare hingen ihm im Gesicht und er hatte seinen Kiefer etwas angespannt, sodass seine Kieferpartie noch mehr betont wurde.

Finns Kopf drehte sich zu mir und sein Blick traf meinem. Ohne seine Miene zu ändern beugte er sich zu mir, sodass nur noch wenige Zentimeter unsere beiden Köpfe voneinader trennten.

Ich verlor mich in seinen schönen, braunen Augen und schluckte, als Finn mir noch näher kam. Er schloss die Augen und küsste mich sanft.
Finns Lippen waren schön weich, doch etwas nass wegen des Sekts, von dem er gerade einen Schluck getrunken hatte. Reumütig schloss ich ebenfalls meine Augen und erwiderte den Kuss lächelnd.
Finns Lippen lösten sich von meinen und er lehnte seine Stirn an meine und sah mir fest in meine Augen.

"Hey Turtelbtäubchen, nicht hier am Tisch!" rief Luna uns lachend zu und Sebastian fiel in das Lachen ein. Doch ich beachtete sie kaum, genauso wenig wie Finn.
"Es tut mir Leid." flüsterte Finn und ich weitete überrascht meine Augen.

Finn lächelte und gab mir einen Kuss auf meine Wange. "Ich brauche nur immer irgendwie eine Bestätigung, dein fester Freund zu sein. Und das hat sich für mich eben nicht so angefühlt." erklärte er.
"Finn. Du bist mein fester Freund. Und dass ich Luca nun mal zur Seite stehen muss, ändert nichts daran." sagte ich beschwichtigend und suchte seinen Blick. Finn nickte langsam.
Das Essen verlief soweit normal und Finn verhielt sich gegenüber Luca wieder normal, was ich mit Erleichterung beobachtete.

Nachdem wir fertig gegessen hatten, und darauf warteten, dass Sebastian sein Glas noch austrank, stand Luca plötzlich auf und lief auf die Toiletten zu.
Ein komisches Gefühl zog sich durch meine Brust und ich sah zu Finn. Der sah mich kritisch and und wendete seinen Blick sofort wieder ab.
Seufzend stand ich auf und lief Luca hinterher.

Als ich die Tür zur Männertoilette aufstieß, sah ich Luca am Waschbecken stehen. Er hatte sich darauf absgestützt, ließ den Kopf nach unten hängen und hatte, soweit ich sah, die Augen geschlossen.

"Luca? Was ist?" fragte ich vorsichtig und trat ein paar Schritte näher. Luca jedoch rührte sich nicht. Er rümpfte kurz seine Nase, was irgendwie süß aussah.
"Das wird einfach alles zuviel. Ich kann nicht mehr." flüsterte er und sackte etwas in sich zusammen.

"Hey hey Luca, was ist los?" fragte ich wieder, ging weiter auf ihn zu und fasste ihm am Arm.
Erschrocken drehte er sich zu mir um. "Was machst du hier? Ich hab dich gar nicht bemerkt." sagte er etwas geschockt.

"Na ich fand das ein bisschen komisch, wie du einfach auf die Toilette gerannt bist. Ich muss doch nach meinem besten Freund sehen." antwortete ich und lächelte leicht.
Luca drehte seinen Koof wieder weg und ein ironisches Lachen verließ seinen Mund.
"Ich bin so armselig. Womit habe ich dich überhaupt verdient?" flüsterte er.

"Luca, sag sowas nicht. Du bist de- einer der wunderbarsten Menschen, die ich kenne! Rede dir sowas nicht ein...Jeder hat Freunde verdient, die sich um einen kümmern..." antwortete ich sofort und verhaspelte mich zwischendurch etwas.

Luca gab wieder so ein ironisches Lachen von sich.
"Du verstehst das nicht." murmelte er und sah mir wieder in die Augen. In seinen Augen lag so viel Schmerz, den ich nicht deuten konnte.

"Dann erklär es mir doch einfach." flüsterte ich auffordernd und trat noch einen Schritt weiter vor, sodass ich nun genau vor ihm stand.

"Kann ich nicht. Ich kann es dir nicht sagen, Max."

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Soo nach langer Zeit mal wieder ein Kapitel... ^^
Ich hatte 3 Wochen Ferien, und hatte die meiste Zeit keine Motivation und Lust zu schreiben. Und da ich lieber schreibe, wenn ich diese habe, habe ich erstmal nicht weiter geschriebeb.
Aber jetzt bin ich wieder motiviert :D

Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen! :)

blind love 『 mauz 』Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt