29. Kapitel - Von allen gehasst

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POV Max

Erschrocken trat ich einen Schritt zurück.
"Sowas glaubst du von mir?" fragte ich nun etwas leiser.
"Ja, warum solltest du mich sonst anlügen?" donnerte mir Sebastian entgegen.

"Ich lüge nicht!" schrie ich ihn an. "Merkst du es denn selbst nicht? Merkst du nicht, wie sie jeden zweiten Typen angafft und wie sie immer nur deine körpliche Nähe will?!"
Ich sah für kurze Zeit Unsicherheit in Sebastians Augen aufblitzen.

"Wo ist sie überhaupt?" zischte er.
"Das ist mir scheiß egal." zischte ich zurück.
"Max, ich warne di-" fing Sebastian wieder wütend an, wurde jedoch von Klara unterbrochen, die mit ihrer einen kleinen Einkaufstasche in das Hotelzimmer reinspaziert kam.

"Was ist hier los, Schatz? Warum schreit ihr so?" fragte Klara harmlos und klimperte mit den Wimpern.
"Max erzählt ziemlich kurrupte Sachen über dich, von wegen du hättest dich an ihn ran gemacht." sagte Sebastian wütend und drehte sich wieder zu mir.

Auch Klara drehte sich wieder zu mir.
"Was? Warum erzählst du so etwas Max?" fragte sie erschrocken, doch ihre Augen funkelten heimtückisch.

Ich ballte meine Hände zu Fäusten.
"Du wirst es noch bereuen." fauchte ich Sebastian leise zu und verschwand dann, bevor er irgendetwas erwidern konnte, mit den Einkaufstaschen auf den Flur.

In Lucas und meinem Hotelzimmer angekommen stellte ich die Taschen ab und schmiss mich auf das Doppelbett.

Luca war natürlich nicht da, der machte bestimmt wieder was mit Luna.

Eine Träne kullerte meine Wange herunter.
Luca und mein Bruder hassten mich und die ach so tolle feste Freundin von meinem Bruder war eine miese Schlampe.

Eine weitere Träne verließ meine Augen.
Ich hatte mich so sehr auf diesen Urlaub gefreut. Ich hatte mich so sehr gefreut, die anderen besser kennenzulernen, wieder was mit meinem Bruder zu machen und vor allem: was mit Luca machen und ihm näher kommen.
Doch schon am zweiten Tag war es der reinste Horror.

Nachdem ich ein paar Minuten auf dem Bett gelegen hatte, überlegte ich, was ich nun machen könnte. Ich hatte nichts davon mitbekommen, ob wir heute etwas unternehmen, und wenn, dann war es mir egal.

Nach kurzem Überlegen zog ich mich um und meine Badehose drunter. Ich verließ Lucas und mein Hotelzimmer und ging zu dem von Finn und Luna.
Ich hoffte, dass Luca nicht im Zimmer war und klopfte an.

Ich hörte Schritte und zu meinem Entsetzen öffnete Luca die Tür. Ich sah ihn jedoch nicht an, sondern fragte, während ich an Luca vorbei ins Hotelzimmer sah: "Ist Finn da?"

"Was ist denn?" hörte ich Finn rufen, der auch gleich an die Tür kam.
"Ich wollte dich fragen, ob du mit an den Strand kommst." sagte ich lächelnd und betete, dass Finn Luca nicht fragen würde, ob er mitkommen wolle.

Finn verstand dies anscheinend, nickte und ging seine Sachen packen.
"Ich komme auch mit!" Luna kam auf einmal aus dem Bad.
Ich zuckte nur lächelnd mit den Schultern. Hauptsache Luca kahm nicht mit.

Während Finn und Luna ein paar wenige Sachen zusammenpackten und sich umzogen, spürte ich Lucas Blick auf mir, doch ich ignorierte ihn gekonnt.

"Max, ich..." sagte Luca nach kurzer Stille leise und ich heftete meinen wütenden Blick auf ihn. Luca und Finn waren inzwischen fertig und liefen schon mal vor.

"Du kommst am besten nicht mit, Luca." sagte ich kühl. "Du musst ja noch damit fertig kommen, dass ich dir von deinem Fehler erzählt habe." die letzten Worte zischte ich wütend und ging Finn und Luna hinterher, die schon am Treppenhaus warteten.

Ich wollte Luca nicht weh tun, ich wollte es nicht. Doch trotzdem hatte ich gerade ein kleines Triumphgefühl empfunden und kurz ein kleines zufriedenes Grinsen auf meinen Lippen gehabt.

blind love 『 mauz 』Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt