30. Kapitel - Abstand

463 30 17
                                    

POV Max

Gelangweilt sah ich Finn und Sebastian dabei zu, wie sie sich einen Fußball zukickten und hörte währenddessen 'We don't talk anymore' von Charlie Puth.
"Wie passend." schnaubte ich leise zu mir selbst.

"Wie bitte?" fragte Klara, die neben mir auf ihrem Handtuch saß.
"Nichts. Lass mich einfach in Ruhe." knurrte ich genervt und überraschenderweise tat sie das auch.

Sebastian hatte heute gesagt, dass wir alle ohne Widerrede zusammen zum Strand gehen, damit wir endlich mal alle was zusammen machten. Solange mir Klara vom Hals blieb, war mir das auch recht.

Klara stand nun wortlos auf und ich sah, wie sie ein bisschen am Strand umher ging und ein paar Muscheln und Steine sammelte. Ich habe keine Ahnung, was die Motivation solcher Leute war.

In dem Moment sah ich, wie Luca aus dem Meer kam.
Er war sofort nach unsere Ankunft hier am Strand in die Wellen gesprungen. Nun lief er über den Strand zu unserem Platz und ich konnte einfach nicht anders, als ihn dabei zu beobachten.

Luca hatte eine einfache, fast bis zu den Knien reichende, schwarze Badehose mit weißen Bändeln. Sein gut getrainierter Körper war braun gebrannt und man sah seine Muskeln bei jedem seiner Schritte spielen. Ein paar Haarsträhnen hingen ihm im Gesicht, die er sogleich mit einer einfachen Handbewegung wegstrich.
Schnell drehte ich meinen Blick wieder zu meinem Handy und wählte einen neuen Song aus.

"Ehm...Max, gibst du mir mal mein Handtuch? Du liegst nämlich drauf." räusperte Luca sich plötzlich nahe hinter mir und ich glaubte sogar, ihn leise lachen zu hören. Ich erstarrte. Luca redete so mit mir, als wäre nichts gewesen.

Stur hob ich kurz meinen Körper an, nahm Lucas Handtuch unter mir weg, legte es neben mich und legte mich dann wieder hin. Ich sagte kein Wort und konzentrierte mich dann wieder auf mein Handy.

Schweigend nahm Luca das Handtuch entgegen und setzte sich, nachdem er sich kurz abgetrocknet hatte, zwei Meter entfernt von mir darauf.

So vergingen die nächsten fünf weiteren Tage. Wir gingen alle zusammen an den Strand und Luca und ich ignorierten uns gegenseitig und ich keifte Luca bei jeder Gelegenheit an.

Doch ich merkte jedes Mal, wie es ihn belastete und sah Schmerz in seinen Augen.
Ich merkte jedoch, wie es mich auch jedes Mal an Überwindung kostete, unfreundlich zu ihm zu sein und ihn zu ignorieren.
"Doch es war alles seine Schuld." dachte ich immer wieder stur.

Ich hatte auch die letzten Tage zum größten Teil nur etwas mit Finn gemacht. Das ging soweit, da wir nie mal alle zusammen saßen, sondern entweder zusammen zum Strand gingen und jeder etwas anderes machte oder man getrennt etwas unternahm.

Finn unterstützte und verstand mich und heiterte mich immer wieder auf, wenn ich wütende Phasen hatte, bei denen alle Gefühle über Luca hochkamen. Finn und ich kamen uns immer näher und verstanden uns immer besser. Ich merkte, dass wir schon in nächster Zeit beste Freunde sein könnte. Ich bemerkte auch, wie anhänglich Finn sein konnte und wie sehr er Körpernähe mochte. Ich nahm das alles mit Humor, denn es ging mir teilweise auch so.

Jedoch bemerkte ich, wie es den anderen auffiel, dass zwischen Luca und mir etwas vorgefallen war.

Wir waren gerade wie die letzten Tage alle auf dem Weg zum Strand und ich lief alleine ganz hinten mit ein paar Meter Abstand zu den anderen.
Luna löste sich von den anderen und wartete, bis ich auf ihrer Höhe angelangt war und lief dann neben mir her.

"Du bedeutest Luca sehr viel, weißt du?" sagte sie nach ein paar Sekunden Stille. Ich biss mir nur auf die Lippen und schwieg.
"Er hat es wirklich schwer. Du solltest mit ihm reden." meinte Luna ruhig. Sie blieb stehen und ich tat es ebenfalls, während die anderen unbeirrt weiterliefen.

"Du weißt ja anscheinend gut Bescheid." brachte ich unter zusammengebissenen Zähnen hervor und starrte genervt Luna an.

"Ich habe es satt, dass alle immer sagen, Luca habe es so schwer. Ich bin nicht derjenige, der sich entschuldigen muss." bemerkte ich, warf ihr noch einen Blick mit zusammengekniffenden Augen zu und ging dann zügig den anderen hinterher.

Der einzige, der mir hier nicht auf die Nerven ging, war Finn.

Vielen Dank für eure Kommentare!
Ich bekomme so liebe und nette Kommentare, das motiviert & heitert mich echt auf ^-^
Ich sehe alle Kommentare und antworte ja auch auf die meisten :D
Ich werde mich bemühen, weiter zu schreiben & vielleicht (ich kann nichts versprechen ups xD sry ;-;) kriege ich es hin, öfter zu posten...
Dankeee <33

blind love 『 mauz 』Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt