35. Kapitel - Vergebung

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POV Max

"Ehm..Ok? Warum unbedingt am Strand?" fragte ich verunsichert.
Luca stand auf und lächelte mich leicht an. "Da sind wir ungestört."

Auf dem Weg zum Strand sagte keiner von uns was und ich wagte es nicht, Luca anzuschauen. Ich nahm mir vor, ihn auch gleich zu fragen, was denn mit ihm los war. Was der Grund für sein komisches Verhalten war. Die anderen meinten alle, dass ich ihn selbst fragen sollte und es war anscheinend was ziemlich ernstes. Außerdem hatte er mir schon am Flughafen versprochen, es mir endlich zu erklären.

"Wir können uns da oben in die Dünen setzen. Da ist eine gemütliche Stelle und man kann gut den Sonnenuntergang betrachten." sagte Luca und ich folgte ihm.
Tatsächlich war an einer Stelle ein größerer Stein, auf den man sich bequem zu zweit setzen konnte.

Luca und ich nahmen auf ihm Platz und betrachteten eine Weile lang den Himmel. Die Sonne war schon zur Hälfte untergegangen und tauchte den Himmel in ein rot-orange und an manchen Stellen auch rosa.

"Das ist wunderschön." hauchte Luca und es sah erst so aus, als wolle er noch etwas hinzufügen, doch er sagte nichts weiter. Ich nickte und drehte meinen Kopf zu ihm. Er tat es mir gleich und sah mir tief in die Augen.

"Max.." flüsterte er. "Es tut mir so leid." Ich schwieg.
"Es tut mir Leid, dass ich dich vor ein paar Tagen betrunken geküsst habe und dass ich so vollkommen bescheuert darauf regiert habe, als du mir davon erzählt hast. Du..wolltest mich einfach nicht anlügen und du hast nichts falsch gemacht." sagte er mit zitternder Stimme.

Ein warmes Gefühl machte sich in mir breit. Es tat ihm Leid..
"Ich wusste einfach nicht, wie ich mich in diesem Moment verhalten sollte, wie ich mit diesem Wissen umgehen sollte." Lucas Augen glänzten.

"Ich hab so fürchtbar ignorant reagiert, das tut mir so unendlich Leid." gestand er.
Dann umarmte er mich.

POV Luca

"Vergibst du mir?" fragte ich und schniefte.
Max lächelte mich an. Gott, wie ich dieses Lächeln liebte. Wusste er denn gar nicht, wie schön er war?

Ich hatte mich eben schon zurückhalten müssen, ihm nicht zu sagen, wie schön er war, vor allem im orangenen Abendlicht. Eines Tages, hoffte ich, werde ich ihm dass jeden Tag, in jeder freien Minute sagen, und ihm zeigen, wie sehr ich ihn liebte. Ich hoffte es so sehr.

"Ja. Vergeben und vergessen." sagte Max leise und grinste.

Ein Schweigen zwischen uns entstand, während wir die untergehende Sonne und den Fußgänger mit seinem Hund am Wasser beobachteten.
Schlagartig fiel mir mein Versprechen vom Flughafen ein.

"Weißt du-"
"Luca-"

Fingen wir beide gleichzeitig an, was mich zum Lachen brachte. "Du zuerst." sagte ich lächelnd, was Max erwiderte.
Ich war so glücklich, ihn endlich wieder in meiner Gegenwart lachen und lächeln zu sehen.

"Hör zu, ich weiß, dass dir es warscheinlich schwer fällt. Aber könntest du mir bitte endlich erzählen, was es mit deinen Stimmungswechseln und deinem komischen Verhalten auf sich hat?" fragte Max unsicher.

Schlagartig änderten sich meine Gesichtszüge. Ich wollte ihm nicht davon erzählen.
Max hatte dies anscheinend bemerkt und knabberte nervös an seiner Unterlippe.

Ich wusste nicht, wie ich anfangen sollte.

"Ich fühle mich immer so schuldig, wenn du auf einmal deine Stimmung komplett veränderst. Sag es mir doch einfach, vielleicht kann ich dir helfen." fügte Max hinzu und eine Träne kullerte seine Wange hinunter.

Er fühlte dich schuldig, weil ich meine Gefühle nicht in den Griff bekam. Luca, wie sehr willst du diesen tollen Jungen eigentlich noch verletzen?

Ich riss mich zusammen. "Es tut mir Leid. Ich erzähle es dir jetzt." sagte ich und holte tief Luft.

"Weißt du, es fing damit an, dass meine Eltern vor ungefähr drei Jahren eines Tages nicht mehr nach Hause kamen."

Es wird aufgelöst 😏
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blind love 『 mauz 』Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt