blind love 『 mauz 』

16. Kapitel - Verrückter Abend

POV Max

Hände legten sich von hinten sachte an meine Hüfte und eine wohl bekannte Stimme raunte lallend in mein Ohr:
"Ich hab dich gesucht."
Luca. Oh Nein. Er war betrunken.

Perplex bewegte ich mich erst nicht und fing an zu schwitzen vor Verlegenheit. Ich drehte mich um und löste mich aus seinem Griff.
"Jetzt hast du mich ja gefunden.." antwortete ich nervös.
Luca grinste einfach nur glücklich.

"Ich glaube wir sollten nach Hause gehen." meinte ich zu Luca und packte ihm am Arm.
Ich führte Luca aus dem Club, was sich als gar nicht mal so leicht erwies. Er torkelte etwas umher und schmiegte sich mehrmals so sehr an mich, dass ich fast umgefallen wäre.
Als wir endlich draußen waren, blieb ich stehen.

"Ich hab' dir doch gesagt, dass du nicht trinken sollst!" ermahnte ich ihn vorwurfsvoll.
Luca sah mich mit Hundeaugen an.
"Du hast schöne Augen" flüsterte er und sah mir in die Augen.

Ich schluckte. Er sollte schnellstens nach Hause kommen, sonst passierte noch etwas.
"Los, wir gehen jetzt nach Hause." sagte ich zu Luca und schob ihn vor mir her, bis er von selbst ging.

Den ganzen Weg lang schwiegen wir beide, bis wir an der Wohnung angelangt waren, in der schon alles dunkel war.
Wir liefen die Treppen hoch zur Wohnungstür.
Ich suchte gerade den Schlüssel in meiner Jacke, als Luca mich an die Wand drückte.

Überrascht sah ich ihn an. Er stütze seine Hände neben meinem Kopf ab und sah mir tief in die Augen.
Oh nein. Was hatte er vor?

Da Luca einen Kopf größer war als ich, musste er sich ein Stück runterbeugen.
Er kam mit seinem Kopf immer näher und stoppte ein paar Zentimeter vor meinem Gesicht.
Er atmete stark aus und ich roch Alkohol.
"Luca-" Er unterbach mich und legte seinen Finger auf meine Lippen.
"Ssch" flüsterte er.

Dann gingen alles ganz schnell. Seine weichen Lippen legten sich auf meine und bewegten sich fordernd gegen sie.
Perplex erwiderte ich. Es war so eine komische Situation, seinen Kumpel zu küssen. Aber irgendwie auch nicht unangenehm. Ein warmes Gefühl durchströmte meinen Körper und ich genoss es komischerweise, bis mein Gehirn sich meldete, wie verrückt diese Situation doch sei.

So plötzlich wie der Kuss angefangen hatte, hörte er auch wieder auf und Luca entfernte seinen Kopf langsam wieder ein Stück von meinem.
"Das war nicht das letzte mal." lallte er leise und grinste.

Als ich die Tür aufschloss und Luca und ich die WG betraten, war es ganz still und das Licht im Flur war aus.

"Gute Nacht" murmelte ich schnell, ging an Luca vorbei in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Ich sank an ihr herunter.

Luca hatte mich geküsst. Und ich hatte erwidert. Aber was waren die Gründe für beides? Ich raufte mir die Haare und versuchte meine Gefühle zu ordnen. Ich stand langsam auf und setzte mich auf mein Bett.

Luca war für mich nur ein Freund.
Doch er sah schon echt gut aus und der Kuss war auch nicht schlecht gewesen.
Ein ironisches Lachen verließ meine Lippen. Der Junge machte mich verrückt.
Ich hoffte einfach, er würde morgen nichts mehr von dem Kuss wissen, da er ja anscheinend viel getrunken hatte.

Seufzend stand ich auf und fing an meinen Koffer für den Urlaub fertig zu packen, da ich noch nicht müde war.
Schon nach fünfzehn Minuten hatte ich meinen Koffer fertig gepackt und sah auf die Uhr. Kurz nach zwei. Ich zog mir schnell bequemere Sachen an und öffnete dann langsam meine Zimmertür und lauschte. Stille.
Doch Lucas Zimmertür war nur angelehnt und er hatte noch Licht an.

Ich wusste nicht warum, doch ich näherte mich leise Lucas Zimmer und betrat sein Zimmer.
Er lag in seinem Bett und schlief anscheinend.
Leise schlich ich auf die Lampe, die das Zimmer erhellte zu, und betätigte den Schalter, sodass nun komplette Dunkelheit herrschte.
Ich versuchte den Weg nach draußen zu finden, doch stieß mir den Fuß an einer Kante und fluchte leise auf.

"Max?" Mist, Luca ist wach.
"Tschuldigung, ich habe nur das Licht ausgemacht." antwortete ich leise.
"Ich weiß, ich war die ganze Zeit wach" erklärte Luca.

Luca durchbrach nach ein paar Herzschlägen die Stille:
"Kannst du bitte bei mir schlafen?"