18 back to you

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Evelyns POV;

Seufzend saß ich auf meinem Bett. Es war mittlerweile schon wieder drei Stunden her, dass Adam mich Nach hause geschleift hatte. Wir hatten uns an unseren Eltern vorbeigedrängt und sind beide jeweils in unser Zimmer abgetaucht. Ich wusste nicht, wie lange ich nun schon hier saß. Vielleicht eine halbe, vielleicht aber auch schon zwei Stunden. War ja auch nicht so wichtig. Auf jeden Fall verschwand die Sonne langsam, aber doch hinter dem Horizont und tauchte den Himmel noch ein letztes Mal in ein angenehmes Abendrot, welches jedoch auch schon mehr in Richtung blauer Nachthimmel tendierte.

Ich winkelte meine Beine an und seufzte leicht. Adam und Dad waren vor wenigen Minuten in die Stadt gefahren. Sie wollten sich eine Motocross-Show anschauen, solange Dad hier war. Mum traf sich mit einer Freundin und ich .. Ich hab ihr gesagt ich käme schon klar. Zuerst wollte sie mich mit ihr mit schleifen. "Du bleibst sicher nicht alleine Zuhause, junges Fräulein", herrschte sie mich besorgt an und duldete anfangs auch keinen Widerspruch.

Zumindest nicht, bis Dad ihr gesagt hatte, sie solle mir meinen Frieden lassen, mich in Ruhe lassen. Ich wäre nunmal ein Teenager und wollte auch mal alleine sein. Damit hatte Dad gar nicht so unrecht. Es gab einiges, dass ich zu bedenken hatte. Einiges, das sich aber trotzdem mit einem Wort zusammenfassen ließ. Liam.

Adams Worte schwirrten nach wie vor in meinem Kopf herum, während ich mir ein wenig Popcorn aus der Schüssel neben mir nahm und es seufzend in meinem Mund verschwinden ließ.

"Halt dich bitte fern von ihm, Eve. Er ist nicht wie wir. Er hat keinen guten Einfluss auf andere und vor allem nicht auf dich. Ich will nicht, dass er dich so verdirbt, wie er und seine Freunde es schon sind."

Ich wusste einfach nicht, was ich von alledem halten sollte. Ich kannte Liam doch überhaupt gar nicht. Ich wusste nichts über ihn. Nada. Niente. Null.

Ich wusste nur, dass er auf Bands wie Nirvana stand, dass er Tattoos und Piercings hatte und dass er eine sonderbare Art hatte mit anderen Menschen umzugehen. Oder er verhielt sich nur mir gegenüber so verwirrend. Und was meinte er, als er sagte, wir würden uns bald wiedersehen? Sollte ich vielleicht aufhören darüber nachzudenken? Oh ja, Eve. Das solltest du. Oder .. Du könntest ja auch Claire anrufen und ihr von Liam erzählen. Die ganze Geschichte. Sie kann dir sicher weiterhelfen.

Grummelnd schnappte ich mir das Handy, das neben mir auf dem Bett lag, mit dem Display nach oben, um immer einen guten Blick auf alle Neuigkeiten zu haben. Während ich mein Handy entsperrte, blickte ich aus dem Fenster. Es war bereits dunkel geworden, vor ein paar Minuten war doch noch alles in so ein schönes Rot getaucht. Oder hatte ich vielleicht doch länger nachgedacht?

Ein weiterer Blick auf mein Handy verriet mir, dass es bereits nach acht Uhr abends war. Eindeutig, ich hing mal wieder zu sehr meinen Gedanken nach. Schnell checkte ich meine Nachrichten, aber anscheinend hatte ich nur ein Bild geschickt bekommen. Ich öffnete die Nachricht. Sie war von Adam. Ein Bild von ihm und Dad vor dem riesigen Gelände, auf dem die Show stattfinden würde. Lächelnd betrachtete ich die beiden Gesichter. Adam war Dad wie aus dem Gesicht geschnitten.

Mein Blick wanderte weiter und ich scrollte zu der Nachricht, die unter dem Bild stand.

'Hey, Eve. Hoffe du hast einen schönen Abend, egal was du machst. Du weißt ja, ich hab keine Ahnung von diesem Mädelskram, auf den du und Claire so abfahren. Trotzdem - have fun. x3'

Ich musste leicht grinsen, ehe ich mich kurz bei dem süßesten Bruder der Welt bedankte und meine innere Stimme ignorierte, die mir verzweifelt zuschrie, dass Adam doch sicher nur ein schlechtes Gewissen hatte, weil er vorhin so streng mit mir war. Alles nur Humbug. Er ist mein Bruder, er macht das immer so.

What about you, Liam?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt