Ladies & Gentlemen - ok, wahrscheinlich nur Ladies :D es ist soweit. Das Kapitel, dass mich seit Wochen plagt. Ich habe so viele Bedenken und Angst, dass es euch nicht gefällt. Aber ich übergebe es euch nun und es liegt an euch zu entscheiden, ob ihr damit zufrieden seid oder nicht. Ich hoffe es doch.
Dieses Kapitel geht wieder einmal an @taetaezjm :)
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"Love seems to be the cause
the antidote, and the cure,
For all the hidden feelings
That we not often show.
but nonetheless - are there."
- Claires Esetevz
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Liams POV;
Der Winter wurde immer deutlicher spürbar. Die Luft war schneidend kalt, die Stadt nicht mehr als eine weiße Leinwand. Trist und dunkel. Ich hatte den Winter noch nie gemocht. Ich fühlte mich so unbehaglich. Evelyn brachte etwas Wärme in diese kalten Tage, doch sie schien selbst ein wenig abwesend zu sein. Fragen wollte ich keine stellen. Zu groß war die Angst sie zu verlieren. Ich hatte sie ein Mal gefragt, ob alles in Ordnung sei, worauf sie es mir versichert hatte. Ich beschloss also, ihr zu vertrauen. Vielleicht war ich ja nur so empfindlich, weil mich die Arbeit selbst so auf Zehenspitzen hielt.
Die letzten Wochen waren alles andere als gut. Wir hatten uns einige Fehler geleistet, einige von uns waren sehr unvorsichtig. Das kann man sich vielleicht leisten, wenn man stinknormale Pakete von Amazon liefert. Aber nicht wenn man andere Dinge liefert. Dinge, die man nicht einfach online bestellen kann. Chuck und ich haben natürlich sofort versucht, jegliche Spuren und undichte Stellen zu bereinigen. Mit Bestechung, Überredung oder im ein oder anderen Fall auch mit Drohungen. Diesen Teil mochte ich am wenigsten an unserem Job. Die endlosen Drohungen.
Seit sechs Jahren arbeitete ich nun schon mit Chuck zusammen und seit einigen davon war er mir vorgesetzt. Es begann alles ziemlich harmlos. Ich war so jung, als ich von Zuhause weglief. Mit zehn Pfund in der Tasche. Nicht mehr als genug Geld, um sich vielleicht ein trauriges Sandwich und eine Cola als Abendessen zu holen. Chuck hatte vor kurzem einen Weg gefunden, genug Geld zu verdienen, um sich darum keine Sorgen mehr machen zu müssen. Und er hatte mich in sein Boot geholt. Ich dachte mir nicht viel dabei. Ich meine - ja - mir war definitiv klar, dass es sich hier um keinen legalen Verdienst handeln konnte. Nicht, wenn ein junger, ungebildeter Bursche wie ich es war dafür in Frage kam. Aber mir war damals auch bewusst, dass das vielleicht die einzige Chance für mich war, nicht auf der Straße zu landen. Und diese Chance hätte ich immer ergriffen.
So startete nun also mein neues Leben. Ich konnte mich noch genau an den ersten Tag erinnern. Einfache Paketzustellungen. Ich war so aufgeregt. Was war in den Paketen? Warum konnte man den Inhalt nicht online bestellen? Wer waren all diese scheinbar reichen Leute, die wir hier belieferten? Und wie lange würde das gut gehen?
"Lass das", zischte Chuck mich an, sichtbar verunsichert. Er hatte mich dabei erwischt, wie ich eines der Pakete öffnen wollte. "Willst du denn nicht wissen, was wir hier ausliefern, Chuck?" Meine rastlosen Augen wanderten zu seinen. Wir hatten diesen Job nun seit zwei Wochen und noch immer war ich angespannt. Befürchtete, dass uns etwas schlimmes passieren würde. Dass diese Männer uns nicht dulden würden. Wir waren schließlich noch fast Kinder. "Nein, das möchte ich nicht", erwiderte Chuck aus zusammengebissenen Zähnen hervor. Ich wusste, dass er mich anlog. Ich hatte Chuck sofort durchschaut. "Lüg mich nicht an", forderte ich aufgebracht und musterte das Paket nachdenklich.
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What about you, Liam?
RomanceEines Tages begegnet Evelyn Liam Anderson, der sie fast überfährt. Von da an nimmt ihr Leben eine dramatische Wendung. Zwei Welten, die unentschuldigt aufeinander einprassen. Was Evelyn da noch nicht wissen kann: Liam ist keineswegs so nett, wie er...